Mit dem Grand California will VW künftig stärker im Reisemobilsegment mitmischen. Die Auswahl in der gehobenen Campingbus-Klasse ist jedoch größer, als man glaubt.
Mit dem Grand California will VW künftig stärker im Reisemobilsegment mitmischen. Die Auswahl in der gehobenen Campingbus-Klasse ist jedoch größer, als man glaubt.
Neben VW gibt es auch viele andere Hersteller, die mit Modellen auf VW Crafter und Mercedes Sprinter ein Stück vom Kuchen abhaben wollen. Eine Übersicht über alle Modelle der gehobenen Campingbus-Klasse.
Neben bereits fertig konfektionierten Reisemobilen haben Kunden der Firma Behl die Möglichkeit, Freizeitfahrzeuge nach individuellen Wünschen in Auftrag zu geben. Und so dürfen sich auch Urlauber, die es eher in kältere Gefilde zieht, beim Ausbauer aus Marktheidenfeld bei Würzburg bestens aufgehoben fühlen. Denn seine Fahrzeuge auf Sprinter-Basis stattet Behl auf Wunsch auch mit Fußbodenheizung in Kombination mit einer Diesel-Wasserheizung aus. Weiter oben im Ausbau sollen Push-Lock-Verschlüsse unterwegs auf holprigen Straßen dafür sorgen, dass alles da bleibt, wo es hingehört. Bei der Grundrissgestaltung haben Kunden freie Auswahl.
Beim gezeigten Modell machen sich die knapp sieben Meter Länge des Basisfahrzeugs bemerkbar: Hiervon profitiert vor allen Dingen das Bett mit Kaltschaummatratzen im Heck, das mit Liegemaßen von 2,00 mal 1,70 Metern sehr großzügig ausfällt. Wer ein kühles Getränk zum abendlichen Bücherroman wünscht, greift in den 65 Liter fassenden Kühlschrank am Kopfende. Im Angebot hat Behl zudem Mobile für Menschen mit Handicap.
Preis: ab 89.711 Euro
Basis: Mercedes Sprinter, Heckantrieb, 140 kW/190 PS
Länge/Breite/Höhe: 6970/1993/2860 mm
Im Duo von CS-Reisemobile schlafen die Urlauber nicht neben-, sondern übereinander – und zwar auf zwei 195 Zentimeter langen und bis zu 80 Zentimeter breiten Etagenbetten. Diese eher ungewöhnliche Anordnung ermöglicht während der Fahrt die Mitnahme eines Fahrrads. Denn dank Gasdruckfedern sind die flexiblen Einzelbetten leicht aufstellbar und schaffen viel Platz im Heck. Daneben baut die nördlich von Hamburg angesiedelte Firma eine Nasszelle mit integrierter Duschkabine ein. Die Gasflaschen befinden sich im Schrank unter dem Waschbecken und sind bei geöffneter Hecktür einfach zu erreichen.
Auf der Beifahrerseite kommt ein großzügig gestalteter Küchenblock mit einem 90 Liter fassenden Kompressorkühlschrank unter: Vier Schubladen, zwei Hängeschränke und eine erweiterbare Arbeitsfläche können sich im knapp unter sechs Meter langen Sprinter-Ausbau sehen lassen. Zwischen Bett und Sitzgruppe passt auch noch ein raumhoher Kleiderschrank. Apropos Sitzgruppe: Neben den drehbaren Frontsitzen können Interessenten zwischen einem serienmäßigen Einzelsitz oder einer optionalen Zweierbank wählen. Die kostet je nach Ausführung mindestens 250 Euro extra.
Preis: ab 69.700 Euro
Basis: Mercedes Sprinter, Heckantrieb, 120 kW/163 PS
Länge/Breite/Höhe: 5930/1993/2700 mm
Frankia beziehungsweise Yukon präsentiert zum Modelljahr 2020 erstmals einen Campingbus. Denn so heißt die neue Submarke des Reisemobilherstellers aus Franken, die sich damit im Segment hochwertiger Campingbusse festzusetzen versucht. Der Frankia Yucon 7.0 Lounge, ein sieben Meter langer Kastenwagen auf Sprinter-Basis, interpretiert das Thema Ausbaugestaltung ganz neu: Der Wohnbereich – ohne Holzdekor und sichtbare Griffe – befindet sich nicht vorn, sondern hinten. Ein L-Sofa bildet die Sitzgruppe. Im Handumdrehen lässt sich dieses auffalten und wird im Zusammenspiel mit der gegenüberliegenden ausziehbaren Sitztruhe zum 200 x 135 Zentimeter großen Bett. Generell präsentiert sich der Yukon als Freund des Schiebemechanismus: ausziehbarer Tisch bei der Sitzgruppe, ausziehbarer Waschtisch im Bad.
Sogar der Kochbereich wird dank ausziehbarer Abstellfläche zur Winkelküche erweitert. So wird der Raum immer dort bestens genutzt, wo er gerade gebraucht wird. Ausgelegt ist der Yukon 7.0 Lounge für zwei Reisende. Sollen mehr Personen mitfahren, greifen zusätzliche Sitze in ein Schienensystem im Boden hinter dem Beifahrersitz.
Preis: ab 79.900 Euro
Basis: Mercedes Sprinter, Heckantrieb, 80 kW/109 PS
Länge/Breite/Höhe: 6970/1993/2950 mm
Der überarbeitete Hymer Grand Canyon S wurde Anfang 2019 in Stuttgart in neuem Gewand vorgestellt. Das „S“ in der Nomenklatur des sechs Meter langen Kastenwagens steht für die Basis, auf der er steht. Den Sprinter hatte Mercedes bekanntlich 2018 überarbeitet. Neben seinen zahlreichen, bereits serienmäßigen Assistenzsystemen wie Seitenwindassistent oder Regeltempomat fällt der Grand Canyon S durch seine besondere Formgebung auf.
Obwohl der Sprinter – ähnlich wie der VW Crafter – mit seiner Taille von etwas weniger als 2,00 Meter eher schmal ausfällt, bauten die Ingenieure aus Bad Waldsee in den Grand Canyon S ein Querbett ein.
Das funktioniert dank zweier aufgesetzter GfK-Teile, die die Karosserieverbreitern. Dank dieser Konstruktion beträgt die Liegefläche im Inneren immerhin 195 x 130 Zentimeter. In den Stauräumen unter dem Bett kommen unter anderem die Bordelektronik, die Gasflaschen und der 100-Liter-Frischwassertank unter. Das Mittelteil des Betts lässt sich zudem hochklappen. Dann können ein bis zwei Fahrräder transportiert werden.
Einen ausführlichen Praxistest zum Hymer Grand Canyon S finden Sie hier.
Preis: ab 56.990 Euro
Basis: Mercedes Sprinter, Heckantrieb, 105 kW/143 PS
Länge/Breite/Höhe: 5930/2030/2760 mm
Ein Grundriss mit Einzelbetten im Heck, abtrennbarem Raumbad und Küchenblock in der Mitte sowie einer Sitzgruppe vorne wirkt auf den ersten Blick nicht gerade außergewöhnlich. Doch es lohnt sich ein genaueres Hinsehen, denn beim Thema Komfort haben sich die Entwickler aus Niederbayern so einiges einfallen lassen. So findet sich das anthrazitfarbene Polster der Sitzgruppe auch an den textilverkleideten Innenwänden wieder. Im Zusammenspiel sorgt das helle Holzdekor für den passenden Kontrast. Dank „Push-to-open“-Klappen gehören Griffe an den Schränken der Vergangenheit an.
Apropos Stauraum: Ein raumhoher Kleiderschrank vor dem Bett bietet Platz für Kleider ebenso wie der gegenüberliegende, 90 Liter fassende Kompressorkühlschrank für Essen und Trinken. Dank Diesel-betriebener Truma-Combi-6D-Heizung kommt der Boxdrive mit einer 3-Kilo-Gasflasche aus, die für den Zweiflammkocher im Küchenbereich reichen sollte. Der besondere Clou: Das Bett kann von beiden Seiten – also von innen und außen – hochgeklappt werden. Sind beide Seiten oben, passen sogar zwei Fahrräder ins Heck.
Zu einem ausführlichen Test des Knaus Boxdrive 680 ME geht es hier..
Preis: ab 59.990 Euro
Basis: VW Crafter, Frontantrieb, 103 kW/140 PS
Länge/Breite/Höhe: 6840/2040/2680 mm
La Strada hat hauptsächlich Kastenwagen im Produktportfolio. Dementsprechend kennen sich die Hessen mit diesem Fahrzeugtyp bestens aus. Die Regent-Baureihe basiert auf dem neuen Mercedes Sprinter. Obwohl es sich bei allen Campern um Serienmodelle handelt, können sich Interessierte dank umfangreichen Designoptionen ihr individuelles Fahrzeug nach eigenen Vorstellungen zusammenstellen: Neun Holzdekore, zehn Lackierfarben, 35 Leder- und 75 Polsterstoffe stehen zur Auswahl. Der Grundriss des La Strada Regent S ähnelt dem des Hymer-Car Grand Canyon S. Auch beim Regent kommen zusätzliche GfK-Teile zum Einsatz, um das Heck zu verbreitern und so eine längere Liegefläche des Querbetts zu ermöglichen. Darunter finden sich der Gaskasten mit zwei 11-Kilo-Flaschen und der Heckstauraum.
Ein Stauschrank, der den Wohn- vom Schlafbereich abgrenzt, lässt sich bei hochgeklapptem Bett ausbauen. So entsteht ein durchgehender Gang für besondere Transportaufgaben. Bei Bedarf dient ein integrierter Vorhang im Gang als Sichtschutz vor Bett und Bad. Die Sitzgruppe wird gebildet aus den drehbaren Fahrerhaussitzen und der Rückbank mit Isofix-Ösen am Fensterplatz. Den Regent S gibt es optional auch mit Allradantrieb.
Preis: ab 73.456 Euro
Basis: Mercedes Sprinter, Heckantrieb, 120 kW/163 PS
Länge/Breite/Höhe: 5930/2040/2830 mm
Einen Praxistest des La Strada Regent S finden Sie hier.
Im 599 BA macht Nordvan viele Dinge im Vergleich zu seinen Mitstreitern anders. Das merken Interessenten schon am Küchenblock im Eingangsbereich. Dort verzichtet die Firma aus Neumünster auf den gängigen Gaskocher und entschied sich stattdessen für ein Diesel-betriebenes Cerankochfeld. Heizung und Boiler werden mit dem gleichen Kraftstoff betrieben. Gasflaschen sucht man deshalb im Nordvan-Camper vergeblich.
An der Stirnseite des Küchenblocks öffnet sich ein Gefrierfach mit zwölf Liter Fassungsvermögen. Da das jedoch für zwei Personen auf Reisen nicht ausreichenwürde, kommt noch ein 49-Liter-Kompressorkühlschrank in den Mittelgang unter das Bett. Das misst im übrigen 195 x 140 Zentimeter. Eine Trittstufe erleichtert den Zustieg. Dass der Nordvan 599 BA auf zwei Personen ausgerichtet ist, zeigt die Anordnung der Sitzgruppe, die lediglich aus den beiden drehbaren Frontsitzen besteht und auf eine Sitzbank verzichtet. Verzichten müssen Interessenten im Nordvan auch auf Schrankklappen. Stattdessen gibt es Rollotüren. Zu den Highlights zählt mit Sicherheit das Bad mit Mosaikfliesen auf dem Boden. Die Waschbecken-Armatur lässt sich vor Gebrauch aus einem Fach oberhalb der Toilette herausziehen.
Preis: ab 94.500 Euro
Basis: VW Crafter, Frontantrieb, 130 kW/177 PS
Länge/Breite/Höhe: 5990/2700/2040 mm
Ohne festes Bett, dafür mit einem großen Bad im linken Heckbereich ausgestattet, präsentiert sich der Starcamper von Reimo mit unkonventionellem Grundriss. Eine klassische Liegefläche suchen Reisende im Starcamper vergeblich. Stattdessen lässt sich die Sitzbank V3000 – bekannt aus den T6-Modellen – am Abend kurzerhand zur Schlafstätte umfunktionieren. Im Umkehrschluss bedeutet das: Durch das fehlende Festbett stand den Entwicklern mehr Platz für die anderen Wohnbereiche zur Verfügung, wie zum Beispiel das Raumbad.
Die 70 x 70 Zentimeter große Nasszelle mit Waschbecken, WC und Oberschrank lässt sich zum Duschen auf 125 x 75 Zentimeter vergrößern. Eine in den Boden des bis zu den Hecktüren reichenden Ganges eingebaute Duschwanne macht es möglich. Ein Vorhang dient während des Duschens als Spritzschutz und sorgt für die notwendige Privatsphäre. Gegenüber bietet ein zur Beifahrertür hin schmaler werdender Küchenblock eine große Arbeitsplatte samt Zweiflammkocher und Spüle. Den 140 Liter großen Kompressorkühlschrank hinter der Sitzgruppe stattet Reimo mit einem integrierten Flaschenfach aus.
Einen ausführlichen Praxistest des Reimo Starcamper finden Sie hier.
Preis: ab 80.560 Euro
Basis: VW Crafter, Frontantrieb, 75 kW/102 PS
Länge/Breite/Höhe: 5990/2700/2040 mm
Die Reisemobil Manufaktur mit Sitz im sächsischen Sohland an der Spree baut Kastenwagen nach individuellem Kundenwunsch aus. Folglich gibt es keine klassischen Baureihen oder unveränderliche Modelle. Jedes Fahrzeug ist ein Unikat. So auch der RM Individual.
Der kompakte Crafter-Ausbau vereint Hecksitzgruppe, festes Doppelbett, Küche und Sanitärraum auf unter sechs Metern Länge mit Serienhochdach. An der Sitzgruppe – bestehend aus zwei Seitenbänken – können es sich zwei Personen gemütlich machen. Dahinter verschwinden in einem vom Wohnbereich abgetrennten Heckstauraum mit zahlreichen Fächern und einer Schwerlastschublade sperrigere Utensilien.
Und wo ist das Bett? Das kommt bei Bedarf elektrisch von der Decke herab. Zusätzliche Polster erweitern die Liegefläche des absenkbaren Längshubbetts auf bis zu 190 x 160 Zentimeter. Zum Kochen muss die Schlafstätte dann aber wieder nach oben. Mahlzeiten werden auf dem Küchenblock mit Zweiflammkocher und Spüle gegenüber dem Kleiderschrank zubereitet. Letzterer steht auf dem Kühlschrank und neben dem Bad, das die Reisemobil Manufaktur mit einem Waschtisch und einer Banktoilette ausstattet. Da jedes Modell auf seine Art und Weise einzigartig ist, variieren die Fahrzeugpreise je nach Ausbau.
Preis: ab 64.367 Euro
Basis: VW Crafter, Frontantrieb, 103 kW/140 PS
Länge/Breite/Höhe: 5986/2040/2590 mm
Ein Name mit Geschichte: der Florida. Die Namensrechte des einstigen Kultcampers, den Volkswagen zwischen 1988 und 1995 auf dem LT anbot, überließ VW Nutzfahrzeuge vor rund zehn Jahren der Marke Schwabenmobil. Die Zweitmarke von HRZ hat sich auf den Ausbau von VW-Modellen mit besonderen Grundrissen spezialisiert. Wenig überraschend, dass die Bretzfelder mit der Einführung der zweiten Crafter-Generation noch im gleichen Jahr ein ideenreiches Modell auf der neuen Basis vorstellten – genannt Florida Multitalent. Der Kastenwagen mit 102 PS und einem in der Basisversion zulässigen Gesamtgewicht von 3,3 Tonnen hat einen ungewöhnlichen wie spannenden Grundriss: Das Bad befindet sich quer hinter den Fahrersitzen und bietet ein ausziehbares Waschbecken mit Handbrause, einen großen Spiegelkleiderschrank und eine Kassettentoilette.
Somit bleibt noch viel Platz im hinteren Bereich des Campers. Dort warten hinter der linksseitig installierten kompakten Küche zwei 200 x 70 und 190 x 70 Zentimeter große Einzelbetten. Mit ein paar Handgriffen werden diese entweder zur Hecksitzgruppe oder zu einem 200 x 178 Zentimeter großen Doppelbett. Einer der beiden Lattenroste lässt sich hochklappen, um Platz für Transportaufgaben zu schaffen. Selbst ein Motorrad kann hier mit auf die Reise gehen.
Preis: 66.900 Euro
Basis: VW Crafter, Frontantrieb, 75 kW/102 PS
Länge/Breite/Höhe: 5990/2040/2750 mm
Westfalia und VW verbindet eine lange Partnerschaft. Der Sven Hedin auf Crafter-Basis stand sinnbildlich für diese Tradition. Doch zum Modelljahr 2020 geht man neue Wege – und setzt auch auf MAN. Da sich der TGE nahezu baugleich zum VW präsentiert, darf der Sven Hedin in dieser Übersicht nicht fehlen. Darin können es sich die Reisenden auf zwei drehbaren Vordersitzen und einer Bank mit neigungsverstellbarer Lehne gemütlich machen. Zwei Fächer daneben sowie über den Sonnenblenden bieten nützliche Ablagemöglichkeiten. Auf die verzichtet Westfalia im Küchenbereich: Der muss komplett ohne Hängeschränke auskommen. Stattdessen gibt es unter der Arbeitsplatte samt Zweiflammkocher vier Schubladen.
Der 70-Liter-Kompressorkühlschrank mit zwei Schubladen hat kein Gefrierfach. Weiter hinten verlängert sich die Liegefläche dank eines ausfahrbaren Erkers. Ein Stellmotor macht’s möglich. Dann vergrößert sich die Liegelänge um 51 auf dann 199 Zentimeter. Das Bad zwischen Bett und Sitzgruppe fällt kompakt aus.
Den Westfalia Sven Hedin im Vergleichstest finden Sie hier.
Preis: ab 59.990 Euro
Basis: VW Crafter, Frontantrieb, 75 kW/102 PS
Länge/Breite/Höhe: 5990/2040/2590 mm