Schon bevor es losgeht, stehe ich vor dem Problem, das potenzielle Käuferinnen und Käufer neuer Wohnmobile in unserer Leser-Umfrage als Hinderungsgrund Nummer eins für den Kauf angeben: Wir haben keinen Stellplatz für das Wohnmobil vor dem Haus.
Ich wohne an einer stark befahrenen Hauptstraße – ohne Parkplätze. Für ein eigenes Wohnmobil müsste ich auf jeden Fall einen dauerhaften Abstellplatz mieten. Dafür gibt es im Stellplatz-Radar die Suchfunktion "Winterstellplatz" – hier findet man Plätze in dewr Umgebung, wo man das Wohnmobil abstellen kann.
Strategisch packen für die Familie: genug Stauraum?
Wir packen Zuhause also zunächst einmal Kleidung, Geschirr und Töpfe, Camping-Stühle und Fahrräder zusammen und stellen alles an die Straße. Dann halte ich kurz auf dem Bordstein an – mit Warnblinker – und wir werfen alles so schnell es geht ins Wohnmobil hinein. Anschließend fahren mein Mann und ich auf einen Waldparkplatz und sortieren alles noch einmal ordentlich ein.
Genügend Stauraum fürs Familiengepäck ist insgesamt vorhanden. Mir persönlich fehlen aber mehr Oberschränke, die ich immer sehr praktisch finde, und ein paar Regalbretter im großen Schrank unter dem einen Einzelbett. Als alles eingeräumt ist, sammeln wir die Kinder am Kindergarten ein und los geht die Fahrt Richtung Bodensee.
Sitzplätze und Isofix für Kinder
Während der Fahrt habe ich unsere zwei Kinder auf Sitzerhöhungen auf der Rückbank hinten angeschnallt. Der Carado hätte zwar auch Isofix-Befestigungspunkte, doch ist es so eng an der Bank mit Tischplatte davor, dass ich statt großer Kindersitze die einfachen Sitzerhöhungen wähle.

Zwei Kinder passen gut auf die Rückbank. Mit der Tischplatte davor wird es aber für große Kindersitze eng.
Ansonsten verläuft die Fahrt im Teilintegrierten auf Ducato-Basis relativ ereignislos. Die Automatik ist ein große Komfortgewinn gegenüber einem Schaltgetriebe, finden wir.
4 Tage am Bodensee
Unser Ziel ist das Wirthshof Resort in Markdorf in der Nähe des Bodensees. Der Check-in und der Aufbau auf dem Platz laufen reibungslos. Anschließend erkunden wir erst einmal den Campingplatz. Raus aus dem heißen Wohnmobil und rein ins kühle Nass des Campingplatz-eigenen Pools.
Während wir uns beim Schwimmen abkühlen, kühlt auch die Temperatur im Wohnmobil ab – dank der aufstellbaren Fenster wird es im Innenraum schnell angenehmer. Abends grillen wir zum Abschluss des Tages. In den 156-Liter-großen Kühlschrank des Dauertesters (ist im PRO-Ausstattungspaket inklusive) bekommen wir unsere Lebensmittel und Getränke für vier Tage locker unter.
Ein Badezimmer für vier Personen
Geduscht wird dann in der hervorragenden Sanitäranlage des Campingplatzes. Ich bin grundsätzlich immer Team Campingplatz-Bad. Wer Kinder im Wohnmobil duschen kann, ohne es komplett zu fluten, hat meinen größten Respekt. Und ich selbst genieße ebenfalls lieber eine klassische Dusche mit gutem Wasserdruck. Ich habe es im Carado zwar nicht ausprobiert, doch bisher konnte mich noch keine Wohnmobil-Dusche wirklich begeistern.
Praktisch am Carado ist definitiv die Tür des Toilettenraums, die man auch nutzen kann, um den Durchgang nach hinten zu verschließen. So entstehen zwei Schlafzimmer und man kann sich in Ruhe umziehen – ohne Einblick von außen.
Welcher Schlafplatz für Kinder?

Die Kinder schlafen gerne im Hubbett. Es hängt allerdings direkt vor der Aufbautür, was abends das Rein- und Rausgehen erschwert.
Zur Schlafenszeit kommt die Frage auf: Wer schläft heute Nacht wo? Zur Auswahl stehen die Einzelbetten im Heck, die sich zur großen Liegefläche verbinden lassen oder das Hubbett vorn über der Sitzgruppe. Die Kinder finden natürlich das Hubbett spannend. Doch es erscheint mir logischer, sie in die Einzelbetten zu packen. So hat jeder einen eigenen Schlafbereich und Mama und Papa können noch ein wenig länger wach bleiben und später ins Hubbett klettern. Ist dieses heruntergezogen, hängt es allerdings vor der Aufbautür und man kommt nur noch beschwerlich raus und rein in den Carado.
Also ziehen wir den Plan die erste Nacht so durch. Ich hänge mir dann vorsichtshalber auch den Herausfallschutz ein, da ich Angst habe, nachts aus dem hohen Hubbett zu kullern. Die dünne Matratze, aufliegend auf Tellerfedern stellt sich dann doch als ziemlich harter Schlafplatz heraus. Außerdem ist es für zwei Erwachsene doch recht kuschelig auf der 1,95 Meter mal 1,40 Meter großen Liegefläche, denn an der schmalsten Stelle misst es nur 1,10 Meter.
In der zweiten Nacht wird dann getauscht: Eltern in den Einzelbetten, Kinder im Hubbett mit Herausfallschutz auf beiden Seiten. Auch die Matratzen der Einzelbetten sind ziemlich fest, trotzdem schlafe ich relativ bequem und gut. Was mich am Hubbett-Konzept als Familie noch stört, ist das tägliche Rumgeräume der Bettwäsche. Morgens nach hinten bringen und abends wieder drauflegen. Ein Wohnmobil mit vier festen Betten, wie etwa in einem Alkoven-Wohnmobil, halte ich für deutlich familientauglicher.
Meine persönlichen Highlights und Lowlights im Carado T 447
brauner Boden: Dreck fällt nicht direkt ins Auge
großer Kühlschrank
Platz für Familien
wenig Oberschränke
riesiger Schrank unterm Bett, aber ohne Regalböden