Der Blick in die Kataloge wirft oft mehr Fragen auf, als dass man sofort eine passende Antenne für sein Reisemobil darin finden würde. Wieso sollte man eine klobige Parabolantenne kaufen, wenn auch eine kompakte Flachantenne ein TV-Bild ermöglicht? Es gibt Gründe für die unterschiedlichen Bauformen, denn jeder Antennentyp hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Wir zeigen Ihnen eine Übersicht über alle Antennen. So können Sie herausfinden, welche Antenne zu Ihrem Reiseverhalten passt.

Auf dem Reisemobil-Dach agieren Flachantennen ähnlich wie ihre Verwandten mit großer Schüssel. Während der Fahrt liegen sie an und stellen ihr Panel zum Empfang in Richtung Satellit auf. Wesentlicher Unterschied ist der fehlende LNB-Arm. Dadurch fällt die Anlage kompakter aus. Die Empfangsreichweite ist allerdings geringer.
Geringer Platzbedarf durch fehlenden LNB-Arm und kompakten Spiegel
Wenig anfällig bei Wind
Empfang deutscher Sender in Süd- und Nordeuropa eingeschränkt
Nur wenige Modelle mit Auto-Skew
Modell | Gewicht | Preis | Kaufmöglichkeit |
Al-Car Easy Sat | 10,1/16,5 k | ab 1199 Euro | Im Einzelhandel |
Alden Planar HD | 8,9 kg | ab 1549 Euro | Im Einzelhandel |
Crystop Autosat Light F Digital | 13 kg | ab 1699 Euro | |
Carbest Snipe Pro/Pro Max | 13,5/16,5 kg | ab 1399 Euro |
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Kathrein CAP | 14,5 kg | 1799 Euro |
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Megasat Countryman GPS | 10,1 kg | 999 Euro |
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Ten Haaft Cytrac DX | 16 kg | ab 1990 Euro |
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Tragbare Antennen sind mehr als eine günstige Alternative zu fest installierten Satellitenanlagen. Ein wesentliches Kaufargument ist ihre flexible Platzierung rund um das Reisemobil herum. Dadurch kann im Schatten großer Bäume geparkt werden, wo Dachantennen oftmals Empfangsschwierigkeiten haben. Hochwertige mobile Antennen richten sich vollautomatisch aus. So muss nur das Dreibein aufgestellt und Steuereinheit sowie Spiegel aufgesteckt werden. Das Koaxialkabel lässt sich über eine Außensteckdose am Reisemobil anschließen.
Alle Antennentypen (Dom, Parabol- und Flachantenne) als mobile Ausführung erhältlich
Günstigerer Preis als Dachmontage
Zum Aufbau muss Hand angelegt werden
Diebstahlgefahr nicht ganz ausgeschlossen
Modell | Gewicht | Preis | Kaufmöglichkeit |
Maxview VuQube Auto II | 3,5 kg | 999 Euro | |
Megasat Satmaster Portable Dome | 7 kg | 899 Euro | Im Einzelhandel |
Teleco Activ Sat | 8,5/10,5 kg | ab 1130 Euro | |
Travel Vision R6 | 7,4/11,6 kg | ab 1125 Euro |

Die Kuppel- oder Domantenne hat ihren Ursprung im maritimen Sektor. Denn auf einem Schiff kann der unter der Haube befindliche Spiegel auch bei Wellengang kontinuierlich seine Ausrichtung korrigieren. Reisemobilisten profitieren von dieser Technik nur bedingt, denn im Gegensatz zum Wasser müssen auf der Straße einige Hindernisse in Kauf genommen werden. Hauswände, Tunnel und Brücken schränken den Empfang während der Fahrt ein. Da der Spiegel unter der Haube nur etwa 45 Zentimeter misst, ist die Reichweite vergleichsweise gering. Anders als abklappbare Parabol- oder Flachantennen überragen sie das Mobil zudem permanent um etwa 40 Zentimetern und vergrößern so die Durchfahrtshöhe.
Kein Kontakt mit Dachhauben dank fehlender Dreheinheit
Bauhöhe deutlich größer als bei Parabol- oder Flachantennen im eingefahrenen Zustand
Empfangsreichweite nicht auf dem Niveau von Parabolspiegeln
Optisch wenig ansprechend
TV- und Radioempfang während der Fahrt nur bedingt möglich
Modell | Gewicht | Preis | Kaufmöglichkeit
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Carbest Snipe Dome | 10 kg | ab 999 Euro | |
Megasat Campingman/Shipman | 9/10 kg | ab 1199 Euro |
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Die "Schüssel", wie die Parabolantenne umgangssprachlich genannt wird, ist seit Jahrzehnten ein Klassiker. Durch ihre Dreheinheit und den großen Spiegel benötigt sie jedoch verhältnismäßig viel Platz auf dem Dach. Twin-LNBs für den Anschluss von zwei Receivern sind für viele Modelle erhältlich. Ein Auto-Skew erleichtert den Empfang in den Randzonen.
Twin-LNB bei vielen Anlagen optional möglich.
Hoher Platzbedarf auf dem Dach für Drehradius.
Insbesondere große Spiegeldurchmesser sind windanfällig.
Modell | Gewicht | Preis | Kaufmöglichkeit |
Alden AS Serie | 9,9/11,5 kg | ab 1749 Euro | Im Einzelhandel |
Caratec CASAT | 7,7–13,4 kg | ab 1099 Euro |
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Carbest Travelsat | 15,8/16,8 kg | ab 1279 Euro | Im Einzelhandel |
Crystop Autosat 2 | 19/25 kg | ab 1700 Euro | Im Einzelhandel |
Kathrein CAP | 9,7/18,9 kg | ab 1799 Euro |
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Maxview Seeker | 10/11 kg | ab 1990 Euro |
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Megasat Caravanman Premium/Professional | 14/15 kg | ab 1299 Euro |
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SR Mecatronic ASR Flat | 10,5/10,9 kg | ab 1499 Euro | Im Einzelhandel |
Teleco Flatsat | 8,8–11,6 kg | ab 1736 Euro |
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Ten Haaft Oyster V-Serie | 11 kg | ab 2252 Euro | Jetzt bei Fritz-Berger.de bestellen
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5. Welche Reisemobil-Sat-Antenne passt zu mir?
Wer unterwegs fernsieht, tut das meist über Satellit. Denn im Gegensatz zu DVB-T2 oder Online-TV lassen sich die Wellen aus dem All weiträumig und stabil empfangen.
Besonders beliebt ist die Parabolantenne, denn sie bietet mit ihrem ausladenden Spiegel den größten Empfangsradius. Das Funktionsprinzip ist wie bei vielen Satellitenanlagen im Hausgebrauch: Die "Schüssel" fängt die TV-Wellen ein und leitet sie gebündelt an die eigentliche Empfangseinheit, den LNB, weiter.
Bei Flachantennen dagegen sind sehr viele einzelne Antennen über das Panel verteilt. Sie nehmen die Wellen ungebündelt auf. Durch die kleinen Durchmesser der Flachantennen sind keine so großen Empfangsradien möglich wie bei den Parabolspiegeln, weshalb die Flachantenne nur in Mitteleuropa die Astra-Signale zuverlässig empfängt. Ein Vorteil ist ihr geringerer Platzbedarf, da kein LNB-Arm bei der Satellitensuche mitschwenkt. Für Kastenwagen ist die Flachantenne daher erste Wahl.
Dennoch muss bei der Entscheidung für eine Dachantenne die Montageposition sorgsam geprüft werden. Denn die Dreheinheit lässt den Spiegel um 360 Grad rotieren, was manchmal nicht möglich ist, wenn das Dach bereits mit Klimaanlage, Solarmodulen oder einem Trägersystem bestückt ist. Außerdem muss sich der Spiegel auf- und zuklappen lassen. Dabei können aufgestellte Dachhauben im Weg sein.
Eine Lösung bei beengten Dachflächen ist die Oyster Premium von Ten Haaft. Bei dieser Satellitenanlage dreht sich nur der Spiegel, während der Fuß starr in seiner Position bleibt.
Bei Dom- und Kuppelantennen spielt sich dagegen alles unter der starren Haube ab, die technischen Komponenten sind dadurch vor Regen und Hagel geschützt. Aufgrund ihrer Höhe von bis zu 40 Zentimetern und ihres vergleichsweise geringen Empfangsradius sind die "Eier" auf Reisemobilen aber nur wenig verbreitet.
Wachsender Beliebtheit erfreuen sich Komplettsysteme, bestehend aus Antenne, TV-Gerät und Receiver. Sie locken nicht nur durch einen günstigeren Paketpreis, sondern bieten teilweiseauch mehr Komfort durch aufeinander abgestimmte Komponenten. So lassen sich bei zahlreichen Systemen Fernsehgerät und Antenne über nur eine Fernbedienung steuern. Bei einigen Setangeboten ist auch das Steuergerät für die Sat-Antenne im Fernseher integriert. Das erleichtert die Montage, da vom Dach nur ein Kabel direkt in den Fernseher verläuft. Muss der Fernseher später einmal ausgetauscht werden, lässt sich ein externes Steuergerät oftmals zukaufen.
Alle Antennenformen gibt es auch in einer tragbaren Variante. Diese Antennen lassen sich neben das Reisemobil stellen, wodurch sich Hindernisse wie Gebäude oder Bäume umgehen lassen. Das Koaxialkabel wird bei dieser Lösung über eine Außensteckdose mit dem Fahrzeug verbunden. Ein Diebstahlschutz gehört zu hochwertigen Anlagen dazu.
Mit zahlreichen ab Werk einprogrammierten Satelliten wird manche TV-Anlage beworben. Wer ausschließlich deutschsprachige Programme empfangen möchte, benötigt aber nur einen Satelliten: Astra. Eine automatische Neuausrichtung beim Senderwechsel, beispielsweise auf den Satelliten Hotbird, ist insbesondere für Schweizer interessant, die Programme in unterschiedlichen Sprachenauf verschiedenen Satelliten sehen.

Zur Interpretation von Reichweitendiagrammen, auch Footprints genannt, sollte man wissen, dass die Angaben nur unter optimalen Bedingungen gelten. Diverse Faktoren, darunter das Wetter, haben Einfluss auf die tatsächliche Signalstärke. Mit einer größeren Antenne lässt sich dieser Effekt kompensieren, weshalb auch innerhalb Deutschlands eine Parabolantenne mit 65 oder 85 Zentimetern Durchmesser Vorteile gegenüber einer kleineren Antenne haben kann.