Günstige Wohnmobile unter 40.000 Euro
Der wahre Preis von günstigen Wohnmobilen

Listen und Preise: Ungeahnte Nebenkosten

Um bei Lagerfahrzeugen Batterieschäden zu vermeiden, werden beispielsweise Chausson- und Challenger-Campingbusse ohne die notwendige Bordbatterie geliefert, die dann erst der Händler montiert. So taucht sie unter den Nebenkosten auf. Im Vergleich ergeben sich dadurch beträchtliche Unterschiede. Sehr überschaubar bleiben die Extragebühren etwa bei Carado und Sunlight. Wenn man das Fahrzeug ab Werk in Sachsen abholt, kann man sich sogar noch die Frachtkosten sparen.

Carthago liefert den Malibu inklusive Zulassungspapiere ab Werk. Das steht jedoch in Slowenien; den Transport organisiert der Händler, der die Kosten entsprechend weitergibt. Forster, obwohl italienischer Herkunft, liefert ab Eura-Mobil-Werk in Rheinhessen. Viele andere Italien-Importe schlagen pauschal mit fast 2000 Euro Nebenkosten zu Buche.

Teure Zuladung: Fahrgestell nachträgtlich auflasten

Preistreibend wirken sich zudem unterdimensionierte Fahrgestelle aus. Für brauchbare Zuladungswerte bei einem mittelgroßen Alkovenmobil oder Teilintegrierten führt an einem 3,5-Tonnen-Chassis kein Weg vorbei. Einige Anbieter mit Fahrzeugen italienischer Herkunft führen dennoch 3,0-Tonner in der Preisliste auf.

Für den 3,5-Tonner werden dann plötzlich noch einmal 1500 Euro oder mehr fällig. Aus den promobil-Tabellen lässt sich die Serientonnage leicht herauslesen: Entsprechend der gängigen Fiat-Logik steht hier beispielsweise die 30 hinter der Angabe des Fahrzeugtyps für 3000 Kilogramm.

Der Antrieb: Maximal 115 PS beim Fiat Ducato

Geht es um den Antrieb, sind sich fast alle Anbieter einig: Mehr als die Minimalmotorisierung gibt es zum Grundpreis üblicherweise nicht. Der 115-PS-Motor des Fiat Ducato kann aber allenfalls in Campingbussen oder Teilintegrierten der Sechs-Meter-Kategorie als ausreichend gelten. Bei Alkovenmobilen mit ihrer großen Stirnfläche und größeren Teilintegrierten ist das Geld für den 130-PS-Motor mit sechs statt fünf Gängen gut angelegt. Welcher Aufpreis fällig wird, hängt stark vom Hersteller ab. Das können 1000 Euro oder über 1500 Euro sein. Preisvergleiche lohnen sich also nur inklusive aller nötigen Extras.

Günstiger als das Fiat-Fahrgestell bieten einige Hersteller ein Citroën-Jumper-Chassis an. Prinzipiell handelt es sich bei Ducato und Jumper um nahezu identische Fahrzeuge aus dem gleichen Werk. Die Franzosen verwenden allerdings einen eigenen 2,2-Liter-Motor, der im Vergleich ein wenig rauer läuft als der 2,3-Liter von Fiat. Außerdem fällt es in vielen Regionen schwerer, einen Citroën-Händler zu finden, dessen Werkstatt auf Wohnmobildimensionen ausgelegt ist.

In der Schnäppchenliga ist auch der Renault Master stark im Kommen. Seine Trümpfe: Serienmäßig gibt’s hier 3,5 Tonnen Gesamtgewicht, eine brauchbare Serienmotorisierung und sechs Gänge. Gegen vergleichsweise geringen Aufpreis ist ein automatisiertes Schaltgetriebe zu haben. Der Ford Transit hat sich dagegen im Zuge des Modellwechsels aus fast allen regulären Preislisten verabschiedet. Vereinzelt taucht er als Sondermodell auf.

Komfort- und Sicherheitausstattung

Ausreichende Zuladung und Leistung macht das Basisfahrzeug allerdings noch nicht komplett. Für eine zeitgemäße Komfort- und Sicherheitsausstattung dürfen Klimaanlage, Beifahrer-Airbag und ESP nicht fehlen. Egal, ob der jeweilige Hersteller dafür Pakete packt oder nicht – für diese Extras muss man mehr als 2000 Euro veranschlagen, denn selten werden die wichtigsten Extras zusammengepackt. Ebenfalls ärgerlich: In manchen Preislisten taucht der Schleuderschutz ESP überhaupt nicht auf. Allemal lohnt es sich, die Aufpreislisten gründlich zu studieren.

Bei einigen Herstellern entdeckt man hier Dinge, die man eigentlich für selbstverständlich hält. Etwa eine Radiovorbereitung mit Verkabelung und Lautsprechern zumindest im Fahrerhaus oder passende Bezüge für drehbare Vordersitze.

In vielen Fällen wäre eine Nachrüstung zwar möglich, aber nicht unbedingt preiswerter. Das gilt oft auch für so beliebte Extras wie die Markise. Mit solchen Wunschausstattungen überschreiten praktisch alle hier aufgelisteten Modelle die 40.000-Euro-Grenze. Doch selbst dann kosten die Günstigen noch rund 20.000 Euro weniger als das eingangs erwähnte Durchschnittsmobil.

Alles zu günstigen Campingbussen ohne Sanitärraum, Sondermodellen und ein Kommentar aus der promobil Redaktion - auf der nächsten Seite!