Teilintegrierter Etrusco T Base 6.9 SB im Test: Die Qualität stimmt beim Schnäppchen-Mobil

Etrusco T Base 6.9 SB (2025) im Test
Qualität zum kleinen Preis

Veröffentlicht am 14.06.2025

Aufgebaute Reisemobile um 60.000 Euro Grundpreis sind mittlerweile selten. Umso bemerkenswerter, wenn ein Hersteller mit einer neuen Baureihe genau dieses Segment besetzen will. Etrusco bietet in der zu Saisonbeginn neu gestarteten T-Base-Reihe gleich zwei teilintegrierte Modelle an, die in diesem Rahmen bleiben. Dem Test stellt sich der T 6.9 SB mit Einzelbetten. Das Stockbetten-Modell T 6.9 BB ist 1.000 Euro teurer und ab 60.999 Euro zu haben. An festen Kosten kommen jeweils noch 269 Euro für die Zulassungsdokumente und der individuelle Transport zum Händler dazu.

Etrusco T Base 6.9 SB

  • Grundpreis ab: 59.999 Euro
  • Länge/Breite/Höhe: 6,99/2,32/2,95 m
  • Zul. GesamtgewichT: 3.500 kg
  • Gurte/Schlafplätze: 4/2–5

Wurde an bestimmten Ecken gespart?

Um Kosten zu reduzieren, muss irgendwo gespart werden. Augenfällig ist das am einfacher konstruierten Aufbau, wo Etrusco über dem Fahrerhaus auf eine gefällig gestaltete GfK-Haube verzichtet. Auch innen mutet der T-Base etwas nüchtern an. Funktional und schlicht, viel weiße Fläche, wenig Fenster – zumindest an der Sitzgruppe. Weder in der Aufbautür noch in der Wand hinter dem Seitensitz findet sich ein Fenster. Lichteinfall von oben verhindert zwar prinzipiell das optionale Hubbett, aber auch im Dach obendrüber ist keine Luke eingebaut. Immerhin ist die unter dem Hubbett verbleibende Stehhöhe mit 1,90 Meter angenehm. Als echtes Plus hat der Testwagen ein großes Dachfenster in der T-Haube eingebaut, das sich auch öffnen lässt – empfehlenswert nicht zuletzt wegen des moderaten Aufpreises von 549 Euro.

Etrusco T Base 6.9 SB (2025) Bett f
Andreas Becker

Da offene Ablagen nicht nur im Wohnraum rar gesät sind, kommen die drei großen Ablagen über dem Fahrerhaus sehr gelegen. Hier können Sonnenbrillen, Reiseführer und eventuell sogar dünne Jacken abgelegt werden. Unten am Hubbett sind zwar zwei Hängeschränke angebracht, diese fallen aber sehr klein aus. Aufnahmefähiger zeigt sich die Truhe des Seitensitzes neben der Aufbautür. Dort passen etwa Schuhe gut hinein. Auf dem schmalen Bord neben dem Eingang lassen sich Schlüssel, Handys & Co. ablegen. Dort befinden sich auch USB-A- und -C-Buchsen sowie der Antennenanschluss für einen Fernseher.

Knappe Sitzgruppe, passable Küche

Die Rückbank, die gedrehten Cockpitsitze und die kurze Seitenbank ergeben eine passable Fünferrunde. Der Tisch ist für so viele Personen aber zum Essen zu klein und lässt sich auch optional nicht erweitern. Beifahrer- und Seitensitz sind zudem von der Tischplatte ziemlich abgehängt.

Etrusco T Base 6.9 SB (2025) Kueche  f
Andreas Becker

Der 136 Liter fassende Kompressorkühlschrank genügt für eine Vier-Personen-Besatzung dagegen durchaus. Auch mit den zwei Gasbrennern kann man zurechtkommen, zumal auf der Arbeitsplatte so genügend Schnibbelfläche bleibt. Ablagen für Gewürze oder Haken für Handtücher oder einen Mülleimer sucht man dagegen vergeblich in der T-Base-Küche.

Die Spüle und der Hängeschrank fallen zudem eher klein aus. Gut, dass es in Sachen Küchenstauraum noch die beiden Unterschränke und je ein Fach über und unter dem Kühlschrank gibt. Positiv fällt die Bewertung der Beleuchtung aus, die Etrusco unter dem Hängeschrank angebracht hat und die den Küchenbereich gut ausleuchtet.

Etrusco T Base 6.9 SB (2025) Bad f
Andreas Becker

Einzelbetten bedeuten bei einem Fahrzeug bis sieben Meter Länge, im Bad mit Platz haushalten zu müssen. Eine separate Dusche ist da kaum möglich. Mithilfe einer schwenkbaren Waschtischwand kann aber immerhin eine Duschkabine mit festen Wänden abgetrennt werden. Nicht allein ist die Dusche im T Base allerdings auch mit dem Problem, dass der Radkasten den Fußraum beschränkt. Mit zwei Spiegeln, reichlich Stauraum in mehreren Schränken und offenen Ablagen sowie Toilettenpapier- und Handtuchhalter lässt die Badausstattung wenig vermissen. Verzichten muss man jedoch auf einen Stromanschluss – zum Beispiel für den Föhn oder die elektrische Zahnbürste. Auch ein Badfenster fehlt, sodass Licht und frische Luft nur über eine kleine Dachluke in die Nasszelle kommen.

Komfortable 2-Meter-Betten

Großgewachsene Camper freuen sich über die Länge der Einzelbetten im Heck mit 2,0 und 2,07 Metern. Kaltschaummatratzen und Lattenroste sind serienmäßig an Bord, das Mittelstück für den Umbau zum Doppelbett und die Leiter kosten 399 Euro extra. Der Schlafbereich mutet nüchtern an. Es gibt keinerlei offene Ablagen, zwei Hängeschränke müssen genügen. Licht bringen die beiden Fenster und eine Dachluke oder die beiden Lichtleisten am Kopfende. Dort sind auch USB-A/C-Buchsen installiert.

Etrusco T Base 6.9 SB (2025) Einzelbett f
Andreas Becker

Zwei weitere Schlafplätze hält das optionale Hubbett vorn bereit (1.699 Euro), wo es allerdings erheblich enger zugeht als hinten. Am Fußende schrumpft die Bettbreite auf 1,14 Meter, da kann man sich schon mal ins Gehege kommen. Zudem muss man dort ohne Leselicht und Ablagefläche auskommen.

Das eher knappe Stauraumangebot der Hängeschränke wird durch die beiden Kleider- und Wäscheschränke unter den Fußenden der Einzelbetten ein Stück weit aufgefangen. Der Zugang ist allerdings etwas mühsam, weil sich die Schrankdeckel nicht anheben lassen und es auch keine Beleuchtung gibt. Für alles weitere Gepäck steht die Heckgarage bereit, die tatsächlich mit reichlich Volumen, Verzurrösen, Beleuchtung und einem Zubehörfach aufwartet. Auch die Innenhöhe reicht gut für übliche Fahrräder aus, die zweite Garagentür links kostet allerdings extra.

Etrusco T Base 6.9 SB (2025) Schrank f
Andreas Becker

Die Waage zeigt für den Testwagen ein reisefertiges Leergewicht von 2.900 Kilogramm, also mit Wasser-, Gas- und Dieselvorrat sowie Sonderausstattung von gut 90 Kilo. Bleiben 600 Kilo Zuladung, die einer Vier-Personen-Besatzung normal ausreichen können.

Aufbau

Der T Base 6.9 SB baut serienmäßig auf einen Fiat Ducato mit Original-Flachrahmen, 140-PS-Motor, Sechsgang-Schaltgetriebe und 15-Zoll-Rädern. Das moderate Gewicht wirkt sich positiv auf die Agilität des Teilintegrierten aus. Das aufgeräumte Fahrerhaus des Ducato gefällt, die Pilotsitze samt Kopfstützen sind bequem.

Etrusco T Base 6.9 SB (2025) Heck  f
Andreas Becker

Der Aufbau des T-Base entsteht in Sandwich-Bauweise mit GfK-Dach und -Boden. Die Seitenwände sind mit Alu beplankt. Die Dämmung besteht aus einfachem EPS-Schaum mit Holzverstärkungen. Die herkömmliche Aufbautechnik schließt auf der Innenseite mit einer folierte Sperrholzschicht ab. Schick und solide sind die Alu-Rahmenfenster, die zum Aufpreis von 799 Euro die vorgehängten Fenster ersetzen.

Die Verarbeitungsqualität von Auf- und Ausbau ist, gemessen am niedrigen Kaufpreis, ordentlich. Die Möbelkanten sind sauber verarbeitet und zeigen kaum Spaltmaßunterschiede. Die Schnappschlösser der Hängeschränke bestehen aus Kunststoff, die Aufsteller sind aus Metall. Während der Fahrt auf unebenen Straßen stört bisweilen das Knarzen der Möbel, insbesondere das Hubbett macht sich dann bemerkbar.

Wer knapp bei Kasse ist, sollte sich zumindest über das Komfortpaket und das T-Haubenfenster Gedanken machen.

Daten und Messwerte

  • Auf- und Ausbau: Sandwich-Bauweise, innen und Dach foliertes Sperrholz, Wand/Dach/Boden GfK, Wandstärke Wand/Dach/Boden 34/33/41 mm, Isoliermaterial Wand/Dach/ Boden EPS, kein Doppelboden, 4 Kunststoff-Isolierfenster mit Alurahmen, 3 Dachhauben, 1 Pilzlüfter, 1 Dachfenster.
  • Bordtechnik: Gas-Gebläseheizung/Boiler Truma Combi 4, 7 Ausströmer (2 x Fahrerhaus, Sitzgruppe, Eingang, Bad, Gang, Garage), Wasseranlage: Frisch- und Abwasserrohre, Druckpumpe.
  • Basisfahrzeug: Fiat Ducato, Original-Flachrahmen, Vorderradantrieb, Vierzylinder-Turbodiesel, Hubraum 2184 cm3, Leistung 103 kW/140 PS bei 3500/min, Drehmoment 350 Nm bei 1400/min, manuelles Sechsganggetriebe.

Preise und Ausstattung

Grundpreis: 59.999 Euro

(Fiat Ducato 2,2 Multijet, Motor 103 kW/140 PS) mit TÜV und Zulassungsbescheinigung II

Testwagenpreis: 66.240 Euro

  • ✘ 140-PS-Motor/Automatikgetr. (0/60 kg) Serie/3.999 Euro
  • 180 PS mit Automatikgetriebe (60 kg) 8.199 Euro
  • ✘ Komfortpaket: 2. Garagentür, Fliegengittertür, Kleiderhaken, 230-V-Dose (Küche, Garage) u.a. (8,75 kg)✔ 899 Euro
  • ✘ Fenster in der T-Haube (7 kg)✔ 549 Euro
  • ✘ Rahmenfenster (5 kg)✔ 799 Euro
  • ✘ Hubbett manuell (47 kg) ✔ 1.699 Euro
  • ✘ Solaranlage 120 W mit Regler (13 kg) 1.399 Euro

✘im Testwagen enthalten; ✔empfehlenswert

Das fiel uns auf

 Das Dachfenster kostet relativ günstige 549 Euro. Es lässt sich auch öffnen, so kommt Frischluft herein.
 Genug Arbeitsfläche in der Küche zu haben, ist nicht selbstverständlich. Gut, dass der T Base davon recht viel bietet.
 Die Alu-Rahmenfenster sind solide und sehen schick aus, kosten allerdings 799 Euro Aufpreis.

 Eine Tischverlängerung gibt es für den T Base nicht – zum Nachteil für Beifahrer- und Seitensitz.
 Nutzt man die Betterweiterung und die Leiter für den Betteinstieg, kollidiert Letztere mit der Badtür.
 Der Zugang zum Frischwassertank versteckt sich im Kleiderschrank und ist schwer zugänglich.

Wertung

maximal 5 Punkte möglich// Maßstab: Teilintegrierte bis 75.000 Euro