Dauertester Dreamer Cap Land: Ist der Campervan groß genug für den Bikepark?

Dauertester Dreamer Cap Land
Ist der Campervan groß genug für den Bikepark?

Veröffentlicht am 19.06.2025

Es gibt Trips, die lassen sich nicht gut im Voraus planen. Man beobachtet tagelang die Wetter-Vorhersage und entscheidet kurzfristig, dass es übermorgen in den Bikepark geht. Wenn im Fuhrpark nur der Dreamer Cap Land frei ist, ist platzsparendes Laden entscheidend. Der Campervan hat nämlich keine Anhängerkupplung. Für den Fahrradtransport haben wir uns eine DIY-Lösung einfallen lassen: Vorderräder raus, zwei Bretter mit Achsenhalter ins Heck legen und die Federgabeln einspannen. Um Platz zu sparen, stehen die Bikes 180 Grad gedreht nebeneinander. So kollidieren die Lenker nicht. Die Hinterräder stehen in Ständern. Hier wackelt garantiert nichts. Am besten nimmt man sich kurz Zeit die Bretter und Halterpositionen auszumessen. Die restlichen Kisten, Taschen und Decken haben wir einfach um die Räder herum geladen. Im Dreamer hat das hervorragend funktioniert, wirklich ein kleines Raumwunder.

Freitagabend machen wir uns auf den Weg nach Österreich, Leogang ist das Ziel. Fahrerin und Beifahrer sitzen komfortabel, der Geräuschpegel ist niedrig, wir verstehen den Podcast gut. Das Einzige, was nervt, und hiervor wurde ich gewarnt: Eine Schublade rauscht in den Kurven auf und es knallt. Drei Kurven später legen wir eine unserer Taschen davor und dann ist Ruhe. Gegen 22 Uhr sind wir auf dem Stellplatz am Bikepark und sehen, dass unser reservierter Platz durch ein parkendes Auto belegt ist. Wir stellen uns einfach davor und verschieben das Problem auf den nächsten Morgen. Mit einem kühlen Weizen lassen wir den Abend ausklingen und krabbeln dann ins Aufstelldach.

Fahrrad
Alisa und Thomas Mücke

Viel Frischluft im Camper

Morgens nach dem Kaffee räumen wir das Fahrzeug aus. Die Räder stehen ab jetzt draußen. Tagsbüber haben wir das Bett hochgeklappt und die erstaunliche Kopffreiheit genossen. Der Grundriss und die zwei Schiebetüren gefallen mir gut, man hat immer einen angenehmen Durchzug, was bei 30 Grad draußen echt ein Vorteil ist.

Rein in die Radklamotten und auf geht’s zum Lift. Um 17 Uhr sind wir wieder am Camper, nach notwendiger Dusche und kleinem Spaziergang machen wir uns Nudeln mit Pesto und schlagen uns die Bäuche voll. Wir genießen noch eine Weile den lauen Abend, schauen Netflix auf dem Tablet und gehen schlafen. Am zweiten Tag sind wir wieder früh wach und fahren heute nur bis ca. 14 Uhr im Bikepark. Schließlich müssen wir später noch zusammenpacken und 4 Stunden heim fahren. Außerdem sind schwere Gewitter angekündigt.

Da wir geübte Packer und Belader sind und von der Hinfahrt wissen, was wo stehen sollte, geht alles recht fix. Neben gut gefülltem Kühlschrank und Proviant hatten wir dabei: Zwei Downhill-Räder, Bettzeug, eine Klappmatratze (die zusätzlich im Aufstelldach auf der Matratze lag, weil mein Rücken empfindlich ist), Werkzeugkisten, zwei große Klappkisten mit Helmen, Protektoren etc., zwei kleinere Sporttaschen, Campingtisch und zwei Campingstühle, Kabeltrommel, zwei Campingboxen mit Geschirr, Zurrgurten und Kleinkram: Tetris-Level fortgeschritten.

durchlüften
Alisa und Thomas Mücke

Der Cap Land ist absolut Kurztrip-tauglich. Man fährt sehr entspannt, das Aufstelldach lässt sich ohne zweites Paar Hände leicht schließen und sichern. Die Toilette haben wir nicht benutzt und bräuchten es bei der Camper-Größe auch nicht. Die Schränke und Schubladen verriegeln nicht und öffnen sich deshalb während der Fahrt Kurven, klarer Minuspunkt. Dass wir im Heck ins Aufstelldach klettern mussten und nicht vorn an den Sitzen, gefällt mir gut. Klettern trifft es, denn selbst wenn es eine Leiter gäbe, kann man diese nirgends am Bett oben einhaken. Der Kühlschrank ist groß genug und man muss sich nicht immer in einem schmalen Gang bücken, um an ein kühles Getränk zu kommen. Der Grundriss macht alles recht luftig. Im Endeffekt würde ich den Dreamer jederzeit wieder nehmen.