Einbrecher und Diebe sehen in Campingfahrzeugen meist leichte Beute, da Aufbaufenster und -türen ohne Zusatzsicherung keine wirkliche Hürde darstellen. Eine Alarmanlage ist daher weniger Luxus als Garant für Schutz und ruhigere Nächte.
Der Schutz beginnt dabei schon mit der Abschreckung. Auffällige Aufkleber an den Türen reichen oftmals schon aus, um Diebe abzuschrecken. Diese suchen nämlich immer den schnellsten und unauffälligsten Weg, um an ihr Ziel zu kommen. Wer nur auf Abschreckung sezten will, bekommt die entsprechenden Aufkleber für etwa fünf Euro einzeln.
Diese Arten von Alarmanlagen gibt es für Camper
Alarmanlagen für Wohnmobile und Caravans lassen sich grundsätzlich grob in drei Kategorien einteilen, wobei die Grenzen oft fließend sind und viele Systeme modulare Erweiterungen bieten:
1. Nachrüstbare Standard-Alarmanlagen
Dies sind oft eigenständige Systeme, die relativ einfach zu installieren sind und eine grundlegende Absicherung bieten. Sie verfügen meist über Magnetkontakte und eine Innensirene.
Vorteile und Nachteile:
oft DIY-Installation möglich.
oft keine Integration mit der Fahrzeugelektronik
teils anfällig für Fehlalarme
2. CAN-Bus-Alarmanlagen
Diese Systeme werden in die Fahrzeugelektronik via CAN-Bus integriert. Das bedeutet, sie nutzen die vorhandenen Sensoren und Steuergeräte des Fahrzeugs, was die Installation vereinfachen und die Zuverlässigkeit erhöhen kann. Sie sind oft erweiterbar mit den oben genannten Extras.
Vorteile und Nachteile:
gute Integration ins Basisfahrzeug
weniger Verkabelungsaufwand durch die Nutzung des CAN-Bus
oft erweiterbar
Die Installation sollte eine Fachwerkstatt übernehmen.
3. Professionelle Sicherheitssysteme (mit Fernzugriff und Ortung)
Diese umfassenden Lösungen bieten in der Regel alle genannten Extras und oft noch mehr, wie z.B. Videoüberwachung oder Anbindung an eine Sicherheitszentrale. Sie sind in der Regel über eine App steuerbar und bieten Echtzeit-Benachrichtigungen.
Vorteile und Nachteile:
umfassende Überwachung
Fernzugriff
GPS-Ortung
komplexe Installation, die meist nur von Spezialisten durchgeführt werden kann
Worauf muss man bei Camper-Alarmanlagen achten?
Kurzum, wer sich einen umfassenden Schutz wünscht, kommt mit einer einfachen Alarmanlage nicht weit, denn die überwacht beim Wohnmobil nur auf das Öffnen von Fahrerhaustüren überwacht. Vielmehr ist es eine Kombination aus verschiedenen Systemen, die das Fahrzeug erst sicher machen.
Eine gute allumfassende Alarmanlage zeichnen die folgenden Punkte aus:
- Magnetkontakte an allen Türen, Fenstern und Dachluken: Sie sind die Basis jeder guten Alarmanlage. Jeder Versuch, eine potenzielle Öffnung am Fahrzeug aufzubrechen, löst sofort Alarm aus. Dabei sollte man dringend auch an Service- und Garagenklappen denken.
- Bewegungsmelder (Innenraumüberwachung): Diese Sensoren erkennen Bewegungen im Inneren des Wohnmobils, auch wenn keine Tür oder kein Fenster geöffnet wurde.
- Erschütterungssensoren: Diese reagieren auf Vibrationen oder Schläge, etwa wenn jemand versucht, ein Fenster einzuschlagen oder gewaltsam eine Tür aufzubrechen. Sie können auch bei Vandalismus nützlich sein.
- GPS-Ortungssystem: Sollten findige Langfinger doch einmal Erfolg haben und das Wohnmobil gestohlen werden, lässt es sich mit einem GPS-Tracker orten. Viele Systeme bieten auch eine Geofencing-Funktion, die einen benachrichtigt, wenn das Wohnmobil ein vordefiniertes Areal verlässt.
- Sirene und Blinklicht: Ein Alarm kann helfen, Diebe in die Flucht zu schlagen und potenzielle Helfer auf das Fahrzeug aufmerksam zu machen.
- Stiller Alarm/Stille Benachrichtigung: Zusätzlich zum lauten Alarm ist eine stille Benachrichtigung auf das Smartphone oder an eine Sicherheitszentrale (bei manchen Systemen möglich) Gold wert. Ein vernetztes Alarmsystem sorgt somit bei Tagesausflügen am Urlaubsort für ein sicheres Gefühl, denn neben dem lautstarken Alarm vor Ort wird man über das Handy informiert und hat die Möglichkeit, schnell zu reagieren.
- Zusätzliche Wegfahrsperre: Moderne Alarmanlagen können oft mit einer elektronischen Wegfahrsperre gekoppelt werden, die das Starten des Motors verhindert.
Hersteller von Alarmanlagen für Reisemobile und Wohnwagen
Hier eine exemplarische Auswahl an Herstellern, die Reisemobil-Alarmanlagen anbieten:
Caratec
Caratec bietet in Zusammenarbeit mit Vodafone Automotive (früher Cobra) spezielle CAN-Bus-Alarmanlagen an, die direkt mit der Fahrzeugelektronik kommunizieren. Diese Systeme sind für gängige Wohnmobil-Basisfahrzeuge wie den Fiat Ducato optimiert und bieten eine zuverlässige Absicherung, die sich gut in die Fahrzeugfunktionen einbindet.
Beispiel:
Carpro-tec
Die AMG Sicherheitstechnik GmbH, die unter dem Markennamen CarPro-Tec auftritt, ist ein deutsches Unternehmen, das sich auf Fahrzeugalarmsysteme spezialisiert hat. Ihre Produkte, wie die CarPro-Tec Fusion, sind für den Einsatz in Reisemobilen, Caravans und Nutzfahrzeugen konzipiert. Die Systeme zeichnen sich durch eine Plug & Play-Funktionalität und eine integrierte 4G/LTE-Anbindung für Alarmmeldungen per App sowie GPS-Ortung aus. Eine Besonderheit ist der Outdoor-Sensor mit dem sich E-Bikes oder E-Scooter auch vor dem Fahrzeug sichern lassen. Wird der Sensor aktiviert, löst er den Fahrzeugalarm aus. Entwicklung und Produktion erfolgen in Deutschland.
Thitronik
Dieser deutsche Hersteller ist im Wohnmobilbereich sehr bekannt und beliebt. Besonders das System WiPro III safe.lock ist weitverbreitet. Thitronik bietet umfassende Funk-Alarmanlagen an, die sich modular erweitern lassen (z.B. mit Funk-Magnetkontakten für alle Öffnungen, Funk-Gaswarnern, Funk-Erschütterungssensoren und dem Pro-Finder GPS-Ortungssystem). Sie sind oft speziell auf die gängigen Basisfahrzeuge wie Fiat Ducato zugeschnitten und lassen sich gut in die vorhandene Fahrzeugelektronik integrieren.
Beispiele:
- Thitronik WiPro safe.lock 3 – Funk-Alarmanlage für Reisemobile, ab 479 Euro
- Thitronik WiPro II safe.lock Ford Transit, ab 432 Euro
- Thitronik WiPro III safe.lock Mercedes Sprinter, MAN TGE, VW Crafter, VW T6.1, ab 479 Euro
Pandora
Pandora Alarmanlagen (oft auch über spezialisierte Händler wie z.B. CS Fahrzeugtechnik in Berlin vertrieben) gelten als High-End-Lösungen im Bereich Fahrzeugsicherheit. Sie bieten sehr umfassende und intelligente Systeme mit vielen Features wie Störsenderschutz, App-Steuerung, GPS-Ortung, scharfen Sensoren und vielfältigen Erweiterungsmöglichkeiten. Sie sind in der Regel hochpreisiger, bieten dafür einen hohen Schutz.