Die Kombi-Heizung von Truma ist der Standard in Reisemobilen. Nach fast 20 Jahren Bauzeit stellt die Marke mit der CombiNeo eine komplett neu entwickelte Gebläseheizung vor. Erheblich verbessert und beschleunigt wurde beim neuen Modell die Warmwasserbereitung. Die CombiNeo kommt vorerst als Hybridversion 6E und 4E mit kombiniertem Gas- und Elektrobetrieb auf den Markt und wird zunächst noch parallel zur bestehenden Combi angeboten.
Die raum- und energieeffiziente Kombination aus Raumheizung und Warmwasserboiler überzeugte schon bei der aktuellen Truma Combi und sogar schon beim Vorgängermodell Trumatic C 6002/C 4002 – sowohl Hersteller als auch Kunden. 2007 kam die Combi mit liegender Brenner- und Boiler-Einheit auf den Markt. 2022 schob der Hersteller eine verbesserte Diesel-Version nach. Begrenzt bleibt bei allen Varianten allerdings der Vorrat am Warmwasser, das aktuelle Modell verfügt über zehn Liter. Das kann schon mal knapp werden; besonders, wenn mehrere Menschen hintereinander duschen wollen. Ist der Boiler leer, muss er erst wieder nachgeheizt werden. Die neue CombiNeo lässt sich dagegen (nach kurzer Aufheizzeit) wie ein Durchlauferhitzer nutzen, solange sich noch Frischwasser im Tank befindet.
Die Vorteile und Neuerungen in der kurzen Übersicht
In Kürze ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen und Vorteile der Truma CombiNeo. Weitere Details und eine umfassende Einordnung – auch im Vergleich zu den aktuellen Combi-Modellen – lesen Sie im Fließtext.
- Aufheizzeit stark reduziert: z. B. Spülwasser nach 3 Minuten; max. 8 Minuten bis Duschtemperatur
- Bis zu 10 % höherer Wirkungsgrad
- Kompakter und leichter (nur 20 cm Höhe und kleinerer Bauraum, 5 kg leichter)
- iNet X-System: 4,3"-Touch-Display & App-Steuerung
- Individuell einstellbarer Energiemix (Gas/Strom)
Markteinführung & Varianten
- Zuerst E-Modelle (6E und 4E) ab Herbst 2025, zunächst in UK & bei Frankia.
- Reine Gas-Modelle (6 & 4) und Dieselversion (CombiNeo D) folgen ab 2026.
- Nachrüstgeräte für Endkunden ab Herbst 2026 – moderat teurer als bisherige Combi.
Kompaktere Maße als bisher
Die CombiNeo ist deutlich kompakter als die aktuelle Combi. Mit nur 20 Zentimetern Höhe fällt das Gehäuse vor allem erheblich flacher aus. Möglich wurde diese Größeneinsparung durch einen technischen Kniff. Während bei der aktuellen Combi-Heizung der Boiler in den Brenner integriert ist, liegen sie bei der CombiNeo nebeneinander im Gehäuse. Die kleineren Abmessungen erleichtern in vielen Fällen den Einbau ins Wohnmobil oder eröffnet dem Hersteller mehr Flexibilität bei der Positionierung der Heizung. Beim Einbau müssen jedoch nicht nur die Gehäusegröße, sondern auch die Anschlüsse der Warmluftrohre (seitlich) und des Abgaskamins (oben) berücksichtigt werden. Alles in allem verringert sich der benötigte Bauraum dennoch, von 540 x 500 x 350 mm bei der Combi auf 555 x 380 x 310 mm (CombiNeo).
Weniger Gewicht
Je leichter die Komponenten, umso größer kann die Zuladung eines Reisemobils ausfallen. Auch ein kleiner Beitrag zur Gewichtsersparnis ist da willkommen. Mit 21 Kilo inklusive gefülltem Wasserreservoir ist die CombiNeo in Summe rund fünf Kilo leichter als die aktuelle Combi. Der größte Teil der Diät geht auf den kleineren Boiler zurück, der nur noch 5,6 statt bisher 10 Liter fasst. Ohne Wasser stehen 13,8 Kilo (CombiNeo 6E) 15,5 Kilo (Combi 6E) gegenüber.
Schneller warmes Wasser
Tatsächlich trägt der kleinere Boiler auch zur schnelleren Aufheizung von Brauchwasser bei. Doch er ist nicht der einzige Grund für die bessere Warmwasserperformance der CombiNeo im Vergleich zur aktuellen Combi. Für die Warmwassergewinnung wird nämlich auch deutlich mehr Leistung aufgebracht, zumal mit elektrischer Unterstützung: Bei der CombiNeo 6E – im Hybridbetrieb mit Gas und Strom – wird das Wasser im Boiler mit 7 kW Leistung erhitzt; nur mit Gas sind es 6 kW. Zum Vergleich: Die aktuelle Combi 6E hat dafür maximal 2 kW zur Verfügung. Das verkürzt die Aufheizzeiten signifikant und erhöht die Flexibilität des Nutzers. Genügend Warmwasser zum Spülen steht bereits nach drei Minuten zur Verfügung. Der Zeitgewinn ergibt sich auch durch die clevere Ausnutzung der Physik. Kaltes Wasser wird unten aus dem Behältnis entnommen, durch den Brenner bzw. Wärmetauscher geleitet und oben in den Boiler wieder eingeleitet. Auf diese Weise erwärmt sich zunächst nur der obere Bereich des Wasserreservoirs, und aus diesem entnimmt der Nutzer das wenige Wasser, das für den Abwasch benötigt wird. Form und Wasserführung erhalten die Schichtung im Boiler aufrecht, und so muss nicht erst der gesamte Wasserinhalt erhitzt werden wie bei der aktuellen Combi.
Doch auch dafür soll die CombiNeo nur maximal acht Minuten benötigen. Dann reicht die Leistung aus, um das benötigte Wasser, etwa zum Duschen quasi im Durchlaufverfahren zu erhitzen. So muss der nächste in der Reihe nicht erst abwarten, bis wieder genügend warmes Wasser nachproduziert ist. Die akutelle Combi benötigt für das Temperieren des Boilers von 15 auf 60° C rund 23 Minuten. Truma hat in eigenen Tests ermittelt, dass die schnelle Aufheizung auch ohne Elektro-Unterstützung funktioniert. Es gibt zwei Modi: Comfort und Shower. Im Shower-Modus erkennt das Gerät, wenn Wasser entnommen wird und schaltet den Brenner sofort wieder an.
Weniger Gas, mehr Strom
Wenn das Gas allmählich zur Neige geht, freut man sich über eine Möglichkeit, Brennstoff zu sparen. Mit der deutlich stärkeren Elektro-Unterstützung der beiden E-Modelle klappt das jetzt noch besser. Die Zusatzpower lässt sich in drei Stufen einstellen und so der Energiemix individuell gestalten. Elektrisch (zu)geheizt werden kann mit 1.000, 2,000 und 3.000 Watt (bei der aktuellen Combi sind es 900 bzw. 1800 Watt). Damit kann man in der Übergangszeit an vielen Tagen den Wohnraum allein elektrisch beheizen. Der Fokus liegt also stärker auf der Nutzung von Strom als Energiequelle als bisher. Heizung und Brauchwassererwärmung können jedoch nach wie vor auch ausschließlich über Gas erfolgen, mit 4,4 kW bzw. 6 kW.
Zum Energiesparen tragen ebenfalls der durch die direkte Erwärmung um rund zehn Prozent höhere Wirkungsgrad (verglichen mit der aktuellen Combi) bei. Zudem wird tendenziell nur die Menge an Wasser erwärmt, die man wirklich benötigt. Um Gas zu sparen, kann man ebenso verschiedene Betriebsmodi nutzen. Im Nachtmodus etwa wird die Heizung auf einen energie- und geräuscharmen Betrieb umgestellt. Verlässt man für mehrere Stunden das Fahrzeug, hilft ein Fingertipp auf den Away-Modus, und die Temperatur wird automatisch auf einen festgelegten Wert heruntergefahren. Die Raumtemperatur, die während der Abwesenheit gehalten werden soll, kann vom Nutzer vorher individuell eingestellt werden. Der Shower-Modus muss nicht – wie beim Hotwater-Betrieb der aktuellen Combi-Heizung – eigens deaktiviert werden, sondern ist nach dem vollständigen Aufheizen des Boilers für ca. 20 Minuten aktiv und geht dann in den Comfort-Modus zurück.
Bedienung digitaler und vielfältiger
Die Steuerung der CombiNeo erfolgt über das Truma-eigene iNet X-System, also über ein eigenes 4,3 Zoll großes Touch-Display im Fahrzeug und wahlweise auch über die Truma-App. Der Reisemobilhersteller muss das Panel also entsprechend vorsehen. Die Bedienoberflächen von Display und App sind jeweils identisch und bieten im Menü vielfältige Einstellungsmöglichkeiten. Diese gehen weit hinaus über den Funktionsumfang der CP Plus-Bedieneinheit der aktuellen Combi-Heizung oder gar des deutlich angejahrten einfachen Drehreglers, der verschiedentlich noch in Günstigmobilen zu finden ist.
Die Bedienung des iNet X-Systems erfordert eine gewisse Gewöhnung. Hat man die Bedienlogik begriffen, findet man sich einigermaßen intuitiv zurecht; in der Regel sind jedoch ein paar Drücker mehr als bisher erforderlich. iNet X steuert nicht nur die Heizung, sondern auch eine ggf. im Fahrzeug ebenfalls verbaute Klimaanlage. Zusätzlich kann es auch für die ganze Bordtechnik, also auch etwa zur Abfrage der Füllstände von Batterien, Wassertanks und Gasflaschen verwendet werden. Allerdings müssen auch die Anschlüsse vorhanden sein und der Reisemobilhersteller muss bereits sein.
Varianten: E-Modelle zuerst
Die Markteinführung erfolgt sukzessive. Ab Herbst werden zuerst die beiden Versionen mit Elektrounterstützung CombiNeo 6E und 4E für die Reisemobilhersteller verfügbar sein, zunächst in Modellen für den britischen Markt, in Fahrzeugen der Marke Autosleepers. Als erster deutscher Hersteller wird Frankia seinen Kunden ausgewählte Reisemobile mit der Truma CombiNeo anbieten, serienmäßig und laut Hersteller preisneutral in den Baureihen Now und Neo. 2026 kommen die Varianten CombiNeo 6 und Combi 4 mit reinem Gasbetrieb, die CombiNeo D mit Dieselbrenner folgt etwas später. Ab Herbst 2026 werden dann für Endkunden auch Geräte für die Nachrüstung angeboten. Die Kosten für die Nachrüstgeräte stehen noch nicht fest, sollen aber moderat über denen der aktuellen Combi liegen.