Wer seinen originalen Boden im Reisemobil schützen will, greift oftmals zum Teppich oder bestellt diesen direkt ab Werk. Mit Cloudpad gibt es eine spannende, aber wesentlich unbekanntere Alternative im Premiumsegment. Aus dem Marinebereich kommend, verspricht der Hersteller warme Füße, ein absolut wasserdichtes Material und ein wunderbares Dämpfungsverhalten für seine individuell maßgefertigten Matten.
Erhältlich ist der Bodenbelag in drei Stärken, vier Farben und mit verschiedenen Verzierungen. Im Aufbau besteht das Cloudpad aus einer schwarzen, rutschhemmenden und glatten PVC-Schicht mit der je nach gewählter Dicke ein bis drei EVA-Schichten verklebt sind. Besonders stolz ist man bei Cloudpad auf die perfekte Passform. "Bei unserem Boden-Scan arbeiten wir mit einer Toleranz von nur 2,5 Millimetern" erklärt Stefan Küppers, Techniker bei Cloudpad. Und fügt mit einem bitteren Lächeln hinzu: "Ursprünglich hatten wir den Plan, jedes Fahrzeug einmal zu vermessen und die passgenauen Pads anschließend einfach nur noch zu verschicken." Schwankende Fertigungstoleranzen beim Großteil der Fahrzeuge hätten diesen Plan aber vereitelt.

Kunden können aus vier verschiedenen Grundfarben wählen.
Dreamer Cap Land als Herausforderung
Unser Dreamer Cap Land ist für den Hersteller Cloudpad eine besondere Herausforderung, da er mit seinem Bad im Heck einen besonders verwinkelten Grundriss hat. Der erste Arbeitsschritt ist das eingangs bereits erwähnte Vermessen. Dafür fährt Stefan Küppers die späteren Konturen des Bodenbelags mit einem Messstift nach und speichert die wichtigen Punkte, wie zum Beispiel den Beginn oder das Ende einer Biegung, mit einem Klicker im Messgerät. Die mögliche Dicke des Cloudpads wird bei einigen Modellen von tiefen Schubladen und/oder Schrankklappen bestimmt. Mit Musterstücken (5, 8 oder 11 mm) lässt sich hier die spätere Höhe simulieren und ein Schleifen von Türen oder Schubladen vermeiden.

Klappen und Schubladen bestimmen die Dicke des Pads. Der Kunde kann zwischen 5, 8 und 11 mm wählen. Das 8 mm-Pad ist dabei die häufigste Wahl.
Ist der Mess-Datensatz vollständig, folgt Büroarbeit. Am Rechner werden die Messdaten für die CNC-Fräse aufbereitet und die optimale Position der einzelnen Teile auf den 1,20 x 2,40 Meter großen Rohplatten festgelegt. "Bestimmende Faktoren dabei sind die Funktionalität und Wirtschaftlichkeit" erläutert Küppers und ergänzt: "Das Pad im Eingangsbereich sollte sich leicht entnehmen und abklopfen lassen. Zudem will beispielsweise niemand vor dem Küchenblock auf einer Fuge stehen". Der wirtschaftliche Faktor ergibt sich aus der Minimierung des Verschnitts.

Am Computer werden die Messdaten für die CNC-Fräse aufbereitet. Bei der Positionierung der Schnittmuster auf dem Pad, achtet der Techniker besonders auf Funktionalität und Wirtschaftlichkeit.
Welche Farbe darf es sein?
Bevor die Fräse anläuft, ist es an den Kunden, sich im Gespräch mit den Fachleuten auf eine von vier Farben, die Materialstärke (5-,8- oder 11mm), ein verzierendes Fräsmuster und für die Fugentiefe auf den Matten zu entscheiden. Im Falle unseres Dreamers bleiben wir mit der Farbe Cappuccino und dem Fräsmuster Classic möglichst nah am Originaldesign des Herstellers. Und damit das Fräsmuster auch richtig zur Geltung kommt, entscheiden wir uns gegen die zwei Millimeter tiefe Standardfuge und wählen die vier Millimeter tiefe Schmutzfuge, da diese bis in die schwarze PVC-Schicht reicht und somit im tollen Kontrast zum braunen Obermaterial steht.

Im Beratungsgespräch gilt es sich zwischen vier Farbvarianten zu entscheiden.
In die Rubrik Sonderwünsche, die nach Absprache und gegen Aufpreis möglich sind, fallen das Dreamer-Logo, das aufgrund seiner filigranen Ausführung mit einem CO2-Laser ins Wohnraum-Pad gelasert wird, das Pad als Ersatz für die Fußmatten und dessen abweichende Farb- und Formensprache. Passend zum Thema Reisen bekommt das anthrazitfarbene Pad fürs Fahrerhaus das Fräsdesign Altitude mit Höhenlinien.

Aufpreispflichtig aber schick sind die abweichende Farbe mit anderem Muster für die Fahrerhausmatte.
Eine Besonderheit beim Dreamer ist die Duschwanne im Heck. Da diese aber ohnehin nur selten genutzt wird und eher eine Schmutzfalle ist, entscheiden wir uns gegen eine Aussparung und lassen sie kurzerhand unter dem entnehmbaren Heckteil des Cloudpads verschwinden.
Zeitnahe Fertigung
Die Fertigung der Matten selbst geht relativ zügig vonstatten, wenn die Basis-Pads richtig fixiert und die Fräse eingerichtet ist. Dabei beachtet und markiert der Fräser vorab die Strichrichtung der Oberfläche, damit sich nachher im Fahrzeug ein stimmiges Gesamtbild ergibt. Das Einlegen und die Endkontrolle lässt sich Stefan Küppers natürlich nicht nehmen. Das Ergebnis ist erwartungsgemäß präzise, und auch das gedämpfte Laufgefühl und die reflektierende Wärme machen sich bei einem ersten Test direkt bemerkbar. Jetzt bleibt abzuwarten, wie sich der neue Bodenbelag im harten Dauertestalltag insbesondere in der kälteren Jahreszeit bewährt, in der Cloudpad die aktive Fußbodenheizung zwar nicht eins zu eins ersetzen kann, durch seine stark wärmereflektierenden Eigenschaften aber kalte Füße vermeiden soll.

Die Fahrerhausmatte passt perfekt. Durch die dicke des Materials sind allerdings keine größeren Biegeradien möglich, weshalb das Pad vor der Biegung endet.