Truma Mover nachrüsten: CARAVANING zeigt wie es geht

Sicherheit für den Wohnwagen dank Rangierhilfe
Truma Mover nachrüsten

vom Campingprofi seit 1959
Veröffentlicht am 22.10.2023

Den ersten Mover vergisst man nicht! Nein, nicht der eigene ist gemeint, sondern jener Moment des Kennenlernens. Einst war es üblich, dem Neuankömmling schiebend bei der Positionierung des Caravans zu helfen, doch der zückt plötzlich eine Plastikdose aus der Tasche – und rangiert wie von Zauberhand in die Parzelle. Lächelnd, lässig, wissend um den großen Auftritt.

Freilich war das Alleinstellungsmerkmal Rangierhilfe nicht lange haltbar, nur wenige Features aus dem Zubehör erfuhren eine derart rasche Verbreitung. Spätestens dann nämlich, wenn es an Helfern fehlt, bei der Einlagerung ins Winterquartier beispielsweise, denkt man an den Mover. Dann werden Preise verglichen, Angebote eingeholt, und dass die Caravan-Hersteller den Mover längst als Option bieten, versteht sich von selbst.

Was für Optionen gibt es?

Zudem offeriert der Handel unterschiedliche Nachrüstlösungen bereits im dreistelligen Bereich, wobei Einbau oder Batterie noch außen vor sind. Auch gibt es Alternativen wie den "Camper Trolley" ab rund 1.400 Euro, der wie ein akkubetriebener Mars-Rover an der Deichsel andockend den Caravan schiebt, was auf festem Untergrund besser funktioniert als auf Schotter.

In derselben Liga starten auch die manuell anlegbaren, halbautomatischen Mover, Truma hat hier den "Smart M" zu 1.449 Euro am Start, gedacht ist er bis 1,8 Tonnen Gesamtgewicht.

Truma Moover f
Andreas Becker

Der Klassiker freilich, das ist der fest verbaute Mover, der automatisch an den Pneus andockt und mit seinen kräftig drückenden Reibrollen für Bewegung sorgt. Hier geht’s bei Truma ab 2.779 Euro los, wie beim "M" kommen rund 735 Euro für den Einbau hinzu. Den Strom bezieht die Rangierhilfe aus der eigenen Batterie, die natürlich die Zuladungsreserven (wie auch den Geldbeutel) ebenso schmälert wie die unter dem Caravan verbauten Motoren samt Halterungen.

Truma Mover XT4

Die in unserer Geschichte zu sehende XT4 von Truma wiegt rund 60 Kilogramm, damit soll sie eine der leichtesten Anlagen in dieser Klasse sein. Immerhin aber reden wir ja auch von einer Rangierhilfe, die für Tandemachser bis zu einem Gewicht von 3,1 Tonnen geeignet ist und dabei noch immer für Geradeauslauf auch an geneigten Untergründen bürgt.

Truma Moover f
Andreas Becker

Die bürstenlosen Motoren haben je eine eigene Steuerplatine, sie können aber zusätzlich miteinander kommunizieren. Für Einachser sind entsprechend auch leichtere, günstigere Mover erhältlich. Bei Truma markiert der "XT L" den Einstieg, er ist für ein Fahrzeuggewicht bis 1,5 Tonnen ausgelegt. Der "SX" und der "XT" decken die Bereiche bis 2.000 und 2.300 Kilogramm ab, für die Tandemachser sind die Versionen XT2 und eben die hier zu sehende XT4-Ausführung gedacht.

Sind die Antriebsrollen angeschwenkt, gibt der Drehknopf der Fernbedienung die Richtung vor, per Schieberegler wird das Tempo gesetzt. Wer es darauf anlegt – Funfact –, dreht den Tandemachser in 90 Sekunden komplett im Kreis. Entsprechend sicher dirigiert man ihn an die Anhängerkupplung oder ins Winterquartier.

Der Einbau

Drei bis vier Stunden müssen in der Fachwerkstatt für den Einbau kalkuliert werden, "bei Anlagen für doppelachsige Wohnwagen geht es etwa eine Stunde länger", weiß Truma-Mitarbeiter Vladimir Fot. Er nimmt rund zehn Umbauten in der Woche vor, das verteilt sich ungefähr hälftig auf Mover- und Klimaanlage-Nachrüstungen. Seine Routine zeigt er hier wie dort, gerade bei der effizienten Aufteilung der Arbeitsschritte. So bohrt "Vladi" zunächst die Löcher für die Steuer- und Stromkabel in den Boden oder montiert die Steckdose an die Deichsel.

Später wird hier des Wohnwagens Anschlusskabel eingesteckt, alleine schon aus Gründen der Sicherheit. Immerhin könnte es ja geschehen, dass die Fernbedienung versehentlich in der Jackentasche oder auch durch Kinderhand und gar während der Fahrt aktiviert wird, man will sich das gar nicht vorstellen. Also kommt besagte Steckdose ins Spiel, wie sie auch das Zugfahrzeug hat. Erst dann, wenn das Kabel hier drinsteckt, ist der Mover bereit zum Mitspielen. Beruhigend!

Doch zurück in die Werkstatt, in der sich der Caravan nun – im vorliegenden Fall handelt es sich um einen Dethleffs Camper 650 FMK – auf der Hebebühne nach oben bewegt. Übrigens gewährt Truma bei einer Nachrüstung durch den Vertragshändler fünf Jahre Garantie. Die auf diesen Seiten zu sehende Geschichte entstand übrigens im Erwin Hymer Center Stuttgart in Sindelfingen. Dankeschön an dieser Stelle in die Mahdentalstraße wie auch an Vladi, der uns hier zeigt, wie ein Mover von Profihand unter den Caravan kommt.