Besser schlafen im Wohnmobil: Upgrades für die Matratze

Besser schlafen im Wohnmobil oder Wohnwagen
Drei Matratzen-Upgrades für mehr Schlafkomfort

Veröffentlicht am 25.04.2025
Bettumbau
Foto: Philip Teleu

Wer mit dem Wohnmobil, Campingbus oder Wohnwagen verreist, genießt die Freiheit, jeden Tag an einem neuen Ort aufzuwachen. Doch damit der Urlaub wirklich erholsam wird, sollte guter Schlaf nicht zu kurz kommen. Gerade auf längeren Reisen ist die Regeneration in der Nacht entscheidend – sei es nach einer langen Fahrt, einer Wanderung oder einfach, um morgens ausgeruht in den Tag zu starten.

Genau hier hakt es bei vielen integrierten und teilintegrierten Wohnmobilen, Campingbussen und Wohnwagen. Die serienmäßigen Betten sind oft Kompromisslösungen: zu harte oder zu weiche Matratzen, einfache Lattenroste. Schlafkomfort, der eher an eine Gästeliege erinnert als an ein vollwertiges Bett. Dabei lassen sich schon mit wenigen, schnell umsetzbaren Maßnahmen große Verbesserungen erzielen – und das ganz ohne umfangreichen Umbau.

Topper auflegen

Zubehör Neuheiten CSD (2020)
Frank Eppler, Martin Ehrenfeuchter

Einen Topper auf die Matratze aufzulegen ist die schnellste und einfachste Möglichkeit, den Schlafkomfort im Wohnmobil oder Wohnwagen deutlich zu verbessern. Er wird einfach auf die vorhandene Matratze gelegt und sorgt für eine weichere, gleichmäßigere Liegefläche. Ideal, wenn die Matratze zu hart ist oder kleine Unebenheiten ausgeglichen werden sollen. Topper gibt es in verschiedenen Materialien. Kaltschaum zum Beispiel stützt gut, Viscoschaum wirkt druckentlastend und speichert Wärme. Eine ausgewogene Mischung beider Eigenschaften bietet Gelschaum.

Auch Allergiker profitieren von Matratzentoppern: Viele von ihnen sind mit waschbaren Bezügen ausgestattet und können als zusätzliche Hygieneschicht dienen. In Mietfahrzeugen oder als temporäre Lösung bei älteren Matratzen in gebrauchten Campingfahrzeugen sind sie besonders praktisch. Für Reisemobile mit Sonderformen oder schmalen Betten bieten viele Hersteller Maßanfertigungen an – mit Eckabschnitten, Schrägen oder Klappfunktionen.

Allerdings kann ein Topper keine durchgelegene Matratze retten. Zudem muss die zusätzliche Höhe bedacht werden, die vor allem bei Alkoven- oder Hubbettlösungen mit begrenztem Raum nach oben eine Rolle spielt.

Pro:

 Schnell nachrüstbar
 Geringe Investition
 Hygienisch, auch für Allergiker geeignet

Contra:

 Ersetzt keine durchgelegene Matratze
 Zusätzliche Höhe kann problematisch sein (z. B. bei Alkovenbetten)
 Weniger individuelle Stützung zum Beispiel im Lendenbereich als bei einer neuen Matratze

Matratze austauschen

Querschnitt einer Matratze
Uli Regenscheit, Ingolf Pompe

Die Matratze ist das Fundament für erholsamen Schlaf. Serienmäßig mitgelieferte Matratzen in Wohnmobilen oder Wohnwagen sind häufig zu dünn, zu weich oder bestehen aus einfachem PU-Schaum, der schnell durchgelegen ist. Besser sind hochwertige Kaltschaum- oder Viscoschaum-Matratzen, die sich dem Körper anpassen und gleichzeitig ausreichend stützen. Auch Gelschaum wird immer beliebter. Er verbindet Anpassungsfähigkeit mit einer angenehmen Rückstellkraft und ist gut durchlüftet. Besonders wichtig: Die Zonierung der Matratze. Gute Modelle verfügen über fünf bis sieben Liegezonen, die Schultern und Becken einsinken lassen, während die Lendenwirbelsäule gestützt wird.

Beim Austausch sollten Camperinnen und Camper auf die exakten Maße und Sonderformen im Reisemobil achten. Viele Anbieter bieten hierfür genau angepasste Matratzen. Wer besonders viel schwitzt, sollte atmungsaktives Bezugsmaterial bevorzugen, das idealerweise abnehmbar und waschbar ist.

Pro:

 Großer Effekt auf den Liegekomfort
 Härte, Zonierung und Form bei Neukauf individuell wählbar
 Auch bei Rückenproblemen sinnvoll

Contra:

 Recht hohe Anschaffungskosten
 Maßanfertigung bei Sonderformen nötig
 Gewicht kann je nach Material steigen

Unterfederung verbessern

Schlafkomfort optimieren
Angelika Emmerling

Was hinsichtlich des Schlafkomforts oftmals unterschätzt wird, ist das, was sich unter der Matratze im Wohnmobil oder Wohnwagen abspielt. Die Unterfederung hat großen Einfluss auf das Liegegefühl, die Belüftung sowie die Lebensdauer der Matratze. In vielen Mobilen sind einfache, starre Lattenroste verbaut – oft mit zu großem Lattenabstand oder ohne Federwirkung. Hochwertige Lattenroste hingegen bestehen aus flexiblem Buchenholz, bieten Härtegrad-Verstellungen und lassen sich ergonomisch anpassen.

Noch effektiver sind Tellerfedersysteme. Diese bestehen aus zahlreichen einzeln gelagerten Kunststofftellern, die sich dreidimensional bewegen und auf Druck punktgenau reagieren. Das sorgt für eine gleichmäßige Druckverteilung – ideal für empfindliche Rücken oder Seitenschläfer. Zudem ermöglichen sie eine hervorragende Belüftung unter der Matratze, was Feuchtigkeit und Schimmelbildung vorbeugt – ein häufig unterschätztes Thema im Camper.

Der Austausch ist meist unkompliziert, wenn genug Einbautiefe vorhanden ist. Viele Systeme lassen sich modular anpassen und auf bestehende Rahmen auflegen. Wer handwerklich versiert ist, kann selbst umrüsten – ansonsten helfen spezialisierte Händler oder Werkstätten.

Pro:

 Deutliche Komfortsteigerung
 Bessere Belüftung der Matratze
 Verbesserte Punktelastizität

Contra:

 Teilweise nur bei ausreichend Platz unter der Matratze nachrüstbar
 Eventuell handwerklicher Aufwand nötig
 Höhere Anschaffungskosten bei Tellerfedern