Es gibt viele Auswahlkriterien für ein Campingfahrzeug: Das Budget, zu wievielt man unterwegs ist, Sommer- oder Ganzjahrescamping, Sportgerät-Transportmöglichkeiten, passt die Marke zu meinem Lifestyle, das Innendekor zu meiner Frisur, etc. pp. In dieser Kaufberatung möchte ich mich auf ein einziges Kriterium festlegen, äh, setzen: Das WC.
Man munkelt, es gebe Camper und Reisemobilisten, die ihr mobiles stilles Örtchen nie nutzen. All diese können nun aufhören zu lesen. Tschüss.
Die Versuchsanordnung
Für alle, deren höchstes Interesse ich nun geweckt habe oder die gerade nichts besseres zu tun haben (weil sie vielleicht auf der Toilette sitzen?), möchte ich kurz meine hochwissenschaftliche Testanordnung skizzieren.
Folgende Dinge benötigte ich für meinen langgehegten Plan der ultimativen Camping-WC-Sitzprobe:
- A) Eine Messe mit viele unterschiedlichen Freizeitfahrzeuge, deren Nasszellen ich besetzen kann.
- B) Ein sitzfreudiges Hinterteil.
- C) Ein vertrauenswürdiger Kollege, der Fotos schießt. (Danke, Martin!)
Auf der diesjährigen CMT in Stuttgart waren all diese Voraussetzungen gegeben.
Ziel war es, innerhalb kürzester Zeit, so viele Klobrillen wie möglich zu erproben, zu erspüren, zu erleben – in so unterschiedlichen Fahrzeugen wie nur möglich. Denn: Camping-Klos gibt es so viele wie Camper am Meer. Die Lösungsansätze sind räumlich, hygienisch und komforttechnisch ganz unterschiedlich.
Klar, ein Luxusliner auf Lkw-Basis bietet viel mehr Platz für die wichtigste Sitzung des Tages als ein Campervan mit Pkw-Dimensionen. Doch auch hier sollte man sich nicht täuschen lassen – der Sieger der Herzen, bzw. der Pobacken ging hier tatsächlich an einen VW T6-Ausbau.
Worauf kommt's an auf dem Camping-Klo?
Zunächst lege ich noch kurz die harten Kriterien meines Sitztests dar:
- Privatsphäre: Wie still ist es tatsächlich am Örtchen? Ist es vom Rest des Fahrzeugs oder womöglich sogar vom Rest der Nasszelle getrennt?
- Sitzhöhe: Im wunderbaren Sachbuch „Darm mit Charme“ von Giulia Enders (auch als Hörbuch für die nächste Urlaubsfahrt zu empfehlen) steht, dass sich das menschliche Ausscheidungsorgan über die ergonomisch korrekte Sitzposition für den Entsorgungsvorgang freut. Das heißt: Die Füße sollten nicht nur auf den Boden kommen, nein, die Autorin empfiehlt sogar einen kleinen Schemel, um so gut wie möglich die Stellung der Hocke zu imitieren.
- Raumgefühl: Gibt es genügend Platz um mich herum oder fühle ich mich eingeengt? Kann ich mich entspannen?
Während des Tests kamen natürlich noch ein paar weitere Kriterien dazu, beispielsweise: Sitze ich auch sicher und ohne zu wackeln? Doch diese erklären sich am besten anhand der einzelnen Testobjekte.
Immer noch nicht abgeschreckt vom Thema? Sie halten diese Lesung bzw. Sitzung immer noch durch? Dann seien Ihnen die Klicks durch die Bildergalerie empfohlen.
Jedes Sitzerlebnis versuche ich in dieser kleinen Foto-Laugh-Story so detailliert und wahrheitsgetreu wie möglich wiederzugeben und zu bewerten. Objektivität möchte ich dabei nicht beanspruchen, denn: Jeder Jeck sitzt anders. Mir sind beispielsweise nicht besonders lange Beine gegeben, wie Sie gleich auf den ersten Bildern erkennen können.
Nun denn: Auf die Plätze, Augen auf und durch!
PS: Mich würde noch sehr interessieren, welche Kriterien Ihnen beim Camping-WC wichtig sind. Schreiben Sie mir gerne (redaktion@promobil.de, Stichwort: WC-Kriterien) oder schicken Sie mir Fotos Ihrer besten oder schlechtesten Sitzgelegenheiten. Die Inhalte Ihrer Nachrichten werde ich eventuell für eine weitere Klo-Geschichte nutzen. Vielen Dank und allzeit freie Fahrt!
Fazit
Wer einen guten Start in den Urlaubstag hat, blickt auch dem Rest mit Freude entgegen. Für viele gehört dazu neben Kaffee und/oder Kippe auch das Klo dazu. Zu ersteren beiden kann man streiten, letzteres mag wohl keiner abstreiten.
Daher: Setzen Sie sich beim nächsten Wohnmobil- oder Campingbus-Kauf auch mal aufs Klo, um die Ergonomie zu testen (Trockenübung!). Schließen Sie die Tür hinter sich und hören Sie aufs Bauchgefühl: Gibt das WC den letzten durchschlagenden Hinweis, ob das nun ihr Traumcampingfahrzeug ist oder nicht?
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