Vergleichstest: Campingurlaub zu fünft? Diese Busse machen's möglich!

Fünf Personen im Campingbus – geht das überhaupt bequem? Forster und Robeta wollen es beweisen. promobil hat die beiden Konzepte unter die Lupe genommen: den Forster Flip 599 VB5 auf Fiat-Ducato-Basis und den Robeta Ares auf Citroën Jumper. Beide bieten fünf Gurtplätze und bis zu sechs Schlafplätze – doch die Umsetzung unterscheidet sich deutlich.

Familienfreundlicher Campingbus mit fünf Sitzplätzen: Sitz- und Raumkonzepte im Detail

Beim Forster Flip sitzt der fünfte Mitfahrer entgegen der Fahrtrichtung hinter dem Fahrersitz – mit Zweipunktgurt, aber technisch sauber gelöst. Am Ziel entsteht aus Einzelsitz, Querbank und gedrehten Cockpitsesseln eine großzügige L-Sitzgruppe. Der Robeta Ares geht einen anderen Weg: Zwei zusätzliche Gurtsitze finden sich auf einer optionalen Doppelsitzbank statt des Beifahrersitzes. Das ermöglicht fünf Gurtplätze, schränkt aber den Durchgang nach hinten ein. Optional schafft eine Hecksitzgruppe mehr Flexibilität, etwa für Familien mit Kindern.

Schlafkomfort: Welche Betten taugen für Erwachsene, welche nur für Kinder?

Beide Modelle bieten Schlafplätze für bis zu sechs Personen, setzen aber auf unterschiedliche Konzepte.
Der Forster Flip kombiniert zwei Stockbetten im Heck, ein Bett im Aufstelldach und eine umbaubare Sitzgruppe. Während die Dachliegefläche mit 1,98 x 1,20 Metern auch Erwachsenen Komfort bietet, sind die kürzeren Stockbetten eher kindgerecht. Das Sitzgruppenbett bleibt eine Notlösung.

Der Robeta Ares bietet mit Hubbett, umbaubarer Hecksitzgruppe und Aufstelldach flexiblere Optionen. Das Hubbett ist quer eingebaut und eignet sich mit 1,63 x 1,19 Metern für Kinder oder kleinere Erwachsene. Das Dachbett ist mit 2,03 x 1,26 Metern das komfortabelste – und dank Tellerfedern hochwertig gelagert. Insgesamt punktet der Robeta mit besserem Liegekomfort und durchdachteren Details.

Bad, Küche und Alltagsnutzen: großer Unterschied in der Praxis

Hier zeigt sich ein klarer Unterschied: Der Forster überrascht mit einem Raumbad, das in Größe und Ausstattung fast an ein Reisemobil erinnert – inklusive separater Dusche, großem Waschbecken und viel Stauraum. Der Robeta fällt in diesem Punkt deutlich zurück: Das kompakte Bad bietet weder Fenster noch Schränke, dafür aber immerhin einen großen Spiegel.

In der Küche hat der Ares die Nase vorn. Sie bietet mehr Arbeitsfläche, eine große Klappverlängerung und praktische Doppelmülleimer. Der Forster dagegen punktet nur mit gut erreichbarem Kühlschrank – der mit 84 Litern immerhin mehr fasst als die 65-Liter-Kühlschublade im Robeta.

Stauraum & Zuladung: das praktische Nadelöhr für Familien

Beide Busse stoßen beim Stauraum schnell an Grenzen. Der Forster bietet unter den Stockbetten 550 Liter, der Robeta mit Hecksitzgruppe nur rund 250 Liter. Auch das Zuladungsproblem ist identisch: Beide wiegen leer bereits 3.050 Kilogramm – mit fünf Reisenden bleibt kaum Reserve. Eine Auflastung bietet keiner der Hersteller ab Werk.

Verarbeitung, Ausstattung und Preis: Wer lohnt sich für wen?

Beim Möbelbau wirkt der Robeta hochwertiger: Stabile Aufsteller, stoffkaschierte Wände und Lederbezüge schaffen ein wohnliches Ambiente. Der Forster wirkt einfacher, punktet aber mit seinem serienmäßigen Aufstelldach.

Preislich liegt der Forster mit rund 66.000 Euro deutlich unter dem Robeta, der mit Extras wie Doppelsitzbank und Dach schnell auf rund 89.000 Euro klettert.

Technische Daten & Grundriss: Forster Flip 599 VB5

• Basisfahrzeug: Fiat Ducato 120 Multijet, Vorderradantrieb, Vierzylinder-Turbodiesel, Hubraum 2184 cm3, Leistung 88 kW/120 PS
• Leergewicht/Gesamtgewicht: 3.050 kg (gemessen)/3.500 kg
• Länge/Breite/Höhe: 5.990/2.050/2.650 mm
• Bettenmaße: Stockbetten im Heck: 1.820 x 600–680 mm (oben), 1.840 x 650–790 mm (unten); Bett im Aufstelldach: 1.980 x 1.200 mm; zum Bett umgebaute Sitzgruppe: 1.500–1.760 x 880–1.040 mm
• Ausbau: Küche mit Zweiflammkocher, Spüle, Kompressorkühlschrank mit Gefrierfach (84 l), Bad mit Waschbecken, Kassettentoilette, separate Dusche, zum Raumbad erweiterbar, Kleiderschrank ca. 125 l, Heckstauraum ca. 550 l
• Aufbau: Stahlblechkarosserie mit Stahl-Profil-Verstärkungen, Isoliermaterial: EPS (max. 26 mm) im Boden, Polyester-Verbundmatten (max. 20 mm) an den Wänden, GfK-Aufstelldach mit Schaumstoffapplikationen (5 mm), 5 vorgehängte Fenster (Sitzgruppe, Schiebetüre, 2 × Hecktüren, Bad), 1 Dachhaube (über Heckbett)
• Bordtechnik: Diesel-Gebläseheizung, 4 kW, Gasboiler 10 l, Frischwassertank 85 l, Tauchpumpe, Abwassertank (unterflur) 90 l, Bordbatterie Blei-AGM-Typ 95 Ah, Gasflasche 1 × 5 kg
• Preis: ab 57.900 Euro
• Zum Einzeltest des Forster Flip 599 VB5 geht es hier.

Technische Daten & Grundriss: Robeta Ares für 5

• Basisfahrzeug: Citroën Jumper 2,2 l HDI, Vorderradantrieb, Vierzylinder-Turbodiesel, Hubraum 2184 cm³, Leistung 103 kW/140 PS
• Leergewicht/Gesamtgewicht: 3.050 (gemessen)/3.500 kg
• Länge/Breite/Höhe: 5.410/2.654/2.050 mm
• Bettenmaße: Hubbett im Heck: 1.630–1.830 x 1.090–1.190 mm; umgebaute Hecksitzgruppe: 1.800 x 1.080–1.180 mm, Bett im Aufstelldach: 2.030 x 1.260 mm
• Ausbau: Küche mit Zweiflammkocher, Spüle, Kompressorkühlschublade mit Gefrierfach (65 l), Bad mit Waschbecken, Kassettentoilette, integrierte Dusche, Heckstauraum ca. 255 l
• Aufbau: Stahlblechkarosserie mit Stahl-Profil-Verstärkungen, Isoliermaterial: Polymerschaum in Wand/Dach/Boden, Stärke der Isolierung: jeweils 50 mm, 3 PU-Rahmenfenster (Sitzgruppe, Schiebetüre, links im Heck), 1 Dachfenster (im Aufstelldach)
• Bordtechnik: Diesel-Gebläseheizung 4 kW int. Boiler 10 l, Frischwassertank 107 l, Druckpumpe, Abwassertank (unterflur, isoliert) 80 l, Bordbatterie Blei-AGM-Typ 90 Ah, Gasfl. 1 x 2,75 kg
• Preis: ab 62.690 Euro
• Zum Einzeltest des Robeta Ares für 5 geht es hier.