Camping-Boom 2025: Warum Deutschlands Plätze an ihre Grenzen stoßen

Kommentar aus der promobil-Redaktion
Campingplätze in Deutschland – ganz schön voll

ArtikeldatumVeröffentlicht am 21.09.2025
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Grav Peninsula, the largest campsite in Germany
Foto: Ruediger Fessel via Gettyimages

Der Sommer ist vorbei, die Badeseen sind erkaltet. Die Freibäder haben zu, doch über den Abschied vom Sommer tröstet der goldene Herbst hinweg. Für Camper bedeutet das: Auf den Plätzen wird es endlich wieder leerer. Noch fehlen die offiziellen Zahlen, doch vieles deutet darauf hin, dass 2025 ein Rekordjahr für Camping in Deutschland wird. Schon 2024 wurden mit 42,9 Millionen Übernachtungen neue Bestmarken erreicht.

Campingplätze überfüllt – wohin mit all den Reisemobilen?

Viele Campingplätze, vor allem an den Hotspots, waren in der Hauptsaison voll, ohne Reservierung lief oft nichts mehr. Wer spontan losziehen wollte, stand oft vor verschlossenen Schranken. Wer wo anrief, bekam gleich den Anrufbeantworter mit der Ansage: "Sind über das Wochenende ausgebucht." Wo also sollen all die Wohnmobile noch hin, die in Zukunft noch dazu kommen? Allein die Zahl der Reisemobile hat sich seit 2017 auf über eine Million verdoppelt.

Dem gegenüber wächst die Zahl der Plätze nur langsam. 2012 gab es 2835 Campingplätze, 2024 etwas über 3000. Betreiber reagieren, indem sie Dauercamper verdrängen, um mehr Urlaubscamper unterzubringen. Trotzdem: Der Mangel an Plätzen bedeutet häufig: weniger Freiheit, mehr Planungspflicht.

Freiheit auf Rädern – häufig nur ein Versprechen

Gerade in der Hauptsaison ist Spontanität oft nur schwer möglich. Das widerspricht dem eigentlichen Camping-Gefühl von Freiheit und Flexibilität. Für Menschen, die an Ferienzeiten gebunden sind, ist das ein Problem – dabei macht gerade diese Zielgruppe einen enormen Anteil aus. Rund 37 Prozent der werktätigen Besucher sind laut Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland zwischen 30 und 39 Jahre alt, und damit sind viele Familien dabei.

Zeit für neue Stellflächen

Damit Camping nicht zur Sackgasse wird, braucht es mehr Plätze, neue Plätze und neue Konzepte: Zusätzliche Stellflächen bei Bauernhöfen oder Winzern könnten das klassische Campingangebot ergänzen. Denn klar ist: Mehr Plätze würden die Situation etwas entspannen und die mehr Freiheit zurückbringen.