Nordseeküste: Wohnmobil-Urlaub Hooksiel vor dem Deich

Nordsee-Wohnmobil-Stellplätze im Winter geöffnet
Bei Sturmflut: Stellplatz räumen!

Veröffentlicht am 06.03.2024
In diesem Artikel:
  • Wohnmobil-Stellplätze vor dem Deich geöffnet
  • Gut für die Gesundheit: Winterurlaub an der Nordsee
  • Wohnmobilstellplatz an der Ostdüne
  • Wohnmobilstellplatz Schillig
  • Wohnmobilstellplatz am Yachthafen

Stürmische See mit hohen Wellen, die auf den feinen Sandstrand krachen und darüber dicke, dunkle Wolken, die am Himmel vorbeiziehen. So oder so ähnlich dürfte der Blick im Winter an einem der Nordseestrände sein. Jetzt gibt es einige Wohnmobil-Stellplätze vor dem Deich, die auch im Winter geöffnet bleiben. Bisher war das wegen der Sturmflut-Gefahr nicht möglich.

Stellplatz an der Ostdüne Hooksiel
Holger Wittich

Wohnmobil-Stellplätze vor dem Deich geöffnet

Es ist ein Gewinn für Wohnmobilfahrerinnen und -fahrer, dass erstmals die Stellplätze "An der Ostdüne", "Am Yachthafen", "Am Meerwasser-Hallenwellenbad" und "Schillig" im Wangerland auch im Winter geöffnet haben.

Da die Stellplätze teilweise im Deichvorland liegen, sind sie Sturmfluten schutzlos ausgeliefert. Sollte es Warnungen zu Sturmfluten geben, muss der Stellplatz umgehend geräumt werden. Wohnmobile, Campingbusse und Campervans müssen das Gelände dann verlassen und sich hinter dem Deich auf sicheres Land begeben.

Benachrichtigt werden die Campenden über ihre Kontaktdaten, die sie bei der Buchung oder dem Check-in hinterlegt haben. Kommt dann die Info mit einer Sturmwarnung, müssen sie ihr Campingfahrzeug vom Stellplatz an einen sicheren, vom Deich geschützten, Parkplatz bringen.

Gut für die Gesundheit: Winterurlaub an der Nordsee

Wem der winterliche Nordsee-Anblick nicht spektakulär genug ist, dürfte allein wegen der guten Luft die Nordseeküste im Winter attraktiv finden. Das kühle Klima stimuliert das Immunsystem sowie die Atmung und härtet den Organismus ab.

Die salzhaltige Luft der Nordsee besitzt eine heilende Wirkung. Das maritime Aerosol löst Schleim aus den Atemwegen und ermöglicht ein freieres Atmen. Der Pollenflug ist in Deutschland schon gestartet, doch an der Nordsee können sie an der schadstoff-, pollen- und keimfreien Seeluft noch entspannt durchatmen. Noch mehr Wintercamping-Ideen an der Nordsee gibt es hier.

Das sind die Stellplätze:

Wohnmobilstellplatz an der Ostdüne

26434 Wangerland (D)
Wohnmobilhafen an der Ostdüne
101 Bewertungen
27,00 EUR/Nacht

Der Wohnmobilstellplatz an der Ostdüne liegt in Hooksiel auf einem Naturstrand direkt am Meer, mitten im Nationalpark Wattenmeer. Er muss online vorgebucht werden. Einen langen Sandstrand finden Besucher und Besucherinnen nur wenige Gehminuten entfernt in Schilling. Der Stellplatz bietet 75 Plätze und ein Sanitärhaus inklusive WC und Dusche sowie eine Ver- und Entsorgungsstation.

Wohnmobilstellplatz Schillig

26434 Wangerland (D)
Stellplatz am Campingplatz Schillig
68 Bewertungen
27,00 EUR/Nacht

Der Stellplatz Schillig liegt vor der Schranke des Campingplatz Schillig. Etwa 80 Plätze liegen hier auf befestigtem Untergrund auf einer Wiese. Der Stellplatz ist im Gegensatz zum Campingplatz im Winter geöffnet und muss bei einer Sturmflutwarnung innerhalb von drei Stunden geräumt werden. Die Kontaktdaten werden bei der Bezahlung vor Ort hinterlegt. Ein beliebtes Ausflugsziel für Touristinnen und Touristen ist der Sandstrand Schillig, der gleich ums Eck liegt.

Wohnmobilstellplatz am Yachthafen

26434 Wangerland (D)
Stellplatz am Yachthafen
48 Bewertungen
27,00 EUR/Nacht

Ein weiterer Stellplatz an der Küste ist der Wohnmobilstellplatz am Yachthafen für 22 Mobile am Ortsrand von Wangerland-Horumersiel. Von dem etwas erhöht liegenden Parkplatz-ähnlichen Stellplatz blicken Camper und Camperinnen direkt auf das angrenzende Meer. Ver- und Entsorgung sowie Toiletten und Duschen sind auf dem Platz vorhanden.

Was ist eine Sturmflut?

Wenn das Wasser an der Nordseeküste mehr als eineinhalb Meter über dem mittleren Tidehochwasserstand liegt, wird von einer Sturmflut gesprochen, wenn zweieinhalb Meter überschritten werden, gilt sie als "schwer" und bei drei Metern als "sehr schwer". Zwei Faktoren wirken dabei zusammen. Einmal die Gezeiten – also Ebbe und Flut -, dazu kommt der Wind. Seine Richtung und Stärke ist dabei der entscheidende Faktor. Denn mit der Flut wird dann mehr Wasser als üblich, an den Strand gedrückt.

Man könnte also sagen, Campende erleben im Winter auf den Stellplätzen an der Nordseeküste einen echten Abenteuer-Urlaub. Es gilt, das Wetter und sämtliche Warnungen im Blick zu behalten. Sie finden hier aber auch eine besonders schöne Naturkulisse und heilendes Klima vor.

In anderen Ländern, beispielsweise Kanada, wird die Wintersaison an der Küste auch als "Storm-Watching-Season" bezeichnet und Besucherinnen und Besucher reisen an den Strand, um sich die Höhe und Wucht der Wellen anzuschauen. Die vollen Stellplätze an der Nordsee zeigen, dass das wohl auch in Deutschland ein Trend werden könnte.