Achtung Phishing bei französischer Free-Flow-Maut: So schützen sich Camper vor Betrug

Phishing-Betrug bei Free-Flow-Mautsystem
Betrusgmasche bei neuem Mautsystem in Frankreich

Veröffentlicht am 27.06.2025
Betrusgmasche bei neuem Mautsystem in Frankreich
Foto: Adobe Stock

Frankreichs neues digitales Fee-Flow-Mautsystem ist eine bequeme Variante für Autofahrende, zügig und ohne Zwischenstopp an Mautschranken bestimmte Strecken zu befahren. Diese Innovation sorgt für mehr Komfort, hat aber auch eine Schattenseite: Phishing-Angreifer nutzen die digitale Abrechnung, um ahnungslose Nutzer in die Falle zu locken. Besonders gefährdet sind Camper und Reisende im Wohnmobil, die viel unterwegs sind. Wir erklären, wie das Mautsystem funktioniert, wie Betrüger vorgehen und wie Sie sich schützen können.

Das digitale Mautsystem in Frankreich

Auf vielen französischen Autobahnen wie der A13, A14, A4 und A79 wird mittlerweile das sogenannte Fee-Flow-Mautsystem eingesetzt. Dieses System wurde entwickelt, um den Verkehrsfluss zu verbessern und Staus zu vermeiden. Im Gegensatz zu traditionellen Mautstellen, an denen Autofahrer anhalten müssen, können Fahrzeuge hier ohne anzuhalten durchfahren. Das System erkennt das erfasste Kennzeichen des Fahrzeugs mit Kameras, und die Mautgebühr wird später digital in Rechnung gestellt.

Für Camper und Reisende im Wohnmobil bedeutet das eine erhebliche Zeitersparnis. Statt an jeder Mautstation anzuhalten, können sie ganz entspannt weiterfahren und erhalten die Rechnung später per Post oder online. Diese Art der digitalen Mautabwicklung ist jedoch nicht ohne Risiko, denn sie hat Kriminelle auf den Plan gerufen. Die versuchen mit Phishing-Angriffen an persönliche Daten zu kommen.

Wie funktioniert die Phishing-Masche?

Phishing ist eine Betrugsmasche, bei der Kriminelle versuchen, an persönliche Daten wie Bankkontodaten oder Kreditkartennummern zu gelangen, indem sie sich als vertrauenswürdige Institutionen ausgeben. Bei den aktuellen Phishing-Angriffen, die gezielt französische Mautsysteme betreffen, erhalten betroffene Autofahrer oder Camper eine E-Mail oder SMS, die angeblich von einem der Mautbetreiber wie Vinci Autoroutes, Ulys oder Sanef stammt.

Die Nachricht sieht auf den ersten Blick völlig legitim aus. Sie enthält das Logo des Mautbetreibers, eine seriöse Farbwahl und einen formellen, bürokratischen Ton. Der Inhalt der Nachricht ist ebenfalls täuschend echt: Der Absender behauptet, dass eine kleine Mautgebühr von etwa 5 bis 10 Euro noch offen sei und schnell beglichen werden müsse. In vielen Fällen wird bei Nichtzahlung sogar eine Mahngebühr angedroht. Wer der Aufforderung folgt und auf den eingebauten Link klickt, wird auf eine Website weitergeleitet, die die echte Seite des Mautbetreibers imitiert.

Hier kommt der gefährliche Teil: Die gefälschte Website fordert den Empfänger auf, seine Bankdaten oder Kreditkartennummer einzugeben, um die offene Rechnung zu begleichen. Wer diese Informationen eingibt, übermittelt sie direkt an die Betrüger, die sie für unberechtigte Abbuchungen oder für weiteren Identitätsdiebstahl nutzen können. Da viele Menschen diese Phishing-Nachrichten für echt halten, fallen zahlreiche Personen darauf herein.

Betrug kaum erkennbar

Die Phishing-Masche ist gut durchdacht. Besonders weil die digitale Mautabwicklung in Frankreich relativ neu ist, erwarten viele Reisende, dass sie nachträglich über diese Systeme benachrichtigt werden. Zudem sind die Beträge oft gering. Viele Nutzer zahlen schnell und ohne weiteres Nachdenken.

Ein weiterer Faktor ist die Dringlichkeit, die in den Nachrichten oft vermittelt wird. Die kurze Frist für die Zahlung und die Androhung von Mahngebühren erzeugen einen Druck, der es den Betrügern erleichtert, die Opfer zu einer schnellen Handlung zu verleiten.

Wie erkenne ich echte Nachrichten?

Um sich vor Phishing zu schützen, sollten Sie immer genau prüfen, ob die Nachricht wirklich von einem offiziellen Mautbetreiber stammt. Wichtige Hinweise sind:

  • Absenderadresse der E-Mail: Offizielle Nachrichten von Ulys oder Vinci Autoroutes kommen nur von speziellen Domains wie @ulys.com, @vinci-autoroutes.com oder @services.ulys.com. Nachrichten von anderen Adressen sollten immer skeptisch betrachtet werden.
  • Absender der SMS: Offizielle Nachrichten von Mautbetreibern kommen nur von der Kurzwahl 36035 oder dem Absendernamen VINCI. Alles andere ist verdächtig.
  • Links in der Nachricht: Achten Sie darauf, dass echte Mautbetreiber niemals Zahlungslinks in SMS oder E-Mails verschicken. Zahlungen erfolgen ausschließlich über die offiziellen Websites der Betreiber. Wer auf einen verdächtigen Link klickt, riskiert, auf eine gefälschte Seite zu gelangen.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob eine Nachricht echt ist, rufen Sie die Website des Mautbetreibers direkt im Browser auf, anstatt dem Link zu folgen. Dort können Sie überprüfen, ob wirklich eine Zahlung aussteht. Ebenso hilft der Kundenservice der Betreiber weiter, falls Sie Zweifel haben.

Schutz vor Phishing: Die Mautbox als sichere Lösung

Die Mautbox stellt eine einfache und effektive Möglichkeit dar, sich vor Phishing-Angriffen zu schützen. Sie wird in das Fahrzeug eingebaut und erfasst die Mautgebühr automatisch, wenn das Fahrzeug durch eine Mautstation fährt. Die Zahlung wird dann später über das hinterlegte Zahlungsmittel abgewickelt, ohne dass der Fahrer manuell eingreifen muss. Das bedeutet, dass keine SMS, E-Mails oder Links zu unsicheren Webseiten notwendig sind.

Für Camper und Reisende im Wohnmobil ist die Mautbox besonders praktisch. Sie müssen sich nicht um den Aufwand kümmern, Zahlungen zu überprüfen oder sich Sorgen um Phishing zu machen, wenn sie auf den Straßen Frankreichs unterwegs sind. Die Mautbox stellt sicher, dass die Gebühr automatisch abgebucht wird und schützt gleichzeitig vor der Gefahr von Phishing.