Mit Landvergnügen können CamperInnen auf Bauernhöfen übernachten. Hier können Sie den Reiseführer 2023 direkt kaufen, die letzten Jahre war er schnell ausverkauft.
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Mit Landvergnügen können Sie besonders schöne Erlebnisse bei Bauernhöfen, Erzeugenden und auf Weingütern erleben. Wir haben verschiedene GastgeberInnen und Stellplätze für Sie ausprobiert und waren an verschiedenen Orten für Sie unterwegs.
Wo man mit der weiten Aussicht über die Weinberge aufwacht, muss man sich einfach wohlfühlen. Das Weingut Graf von Weyher, Landvergnügen-Gastgeber mit Platz für drei Freizeitfahrzeuge, liegt vier Kilometer südwestlich von Edenkoben zwischen Pfälzer Wald und Rhein. Der Blick schweift in die Ebene über Weinstöcke, Wiesen und Dörfer hinweg bis hin zum Schwarzwald. Wander- und Mountainbike-Routen beginnen direkt vor der Tür.
Hinter der Tür hat Kellermeister Peter Graf das Sagen. 2017 zum zweitbesten Jungwinzer Deutschlands gekürt, verarbeitet er die überwiegend von Hand gelesenen Trauben durch die richtige Fermentierung und einen kontrollierten Gärungsprozess zu besten Weinen.
"Die Qualität eines Jahrgangs entscheidet sich zu 80 Prozent im Weinberg", erläutert sein Bruder Jürgen Graf, der sich um Marketing und Vertrieb kümmert. "Doch im Keller legt der Winzer die Eigenschaften der Trauben frei. Letztlich ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die sich wie ein Mosaik zusammensetzen."
Dass die Qualität bei den Weinen der "Grafen" stimmt, bestätigen regelmäßig Auszeichnungen wie der erste Platz beim internationalen Wettbewerb "Best of Riesling", bei dem sich Graf von Weyher gegen 2000 Weine aus aller Welt durchsetzte. Auch ihr Muskateller erhielt vom Deutschen Weininstitut die Auszeichnung als Bester seiner Art.
Das Talent für gute Weine liegt Peter und Jürgen Graf im Blut. Seit neun Generationen betreibt ihre Familie Weinbau, 1706 ist der erste Winzer in der Familie aktenkundig.
In "Graf’s Winzercafé" können sich Besucher von Mai bis November durch die Vielfalt der Weine in Kombination mit regionalen und saisonalen Spezialitäten probieren. Die kanadisch-philippinische Küchenchefin überrascht in uriger Atmosphäre mit Fusion-Gerichten wie einem Pfälzer Saumagen mit mexikanischer Salsa und anderen Kreationen.
Unabhängig von den gastronomischen Öffnungszeiten bietet Jürgen Graf Weinproben, -seminare und -wanderungen an. Ein Höhepunkt sind die Weinfeste am ersten Mai- und am zweiten September-Wochenende, wenn auch die anderen Weingüter in der Umgebung ihre Pforten öffnen.
Wenn es etwas ruhiger auf seinem Weingut zugeht, zieht Jürgen Graf selbst mit seinem Reisemobil los und erkundet die Welt auf vier Rädern. Zu dem weiten Blick über die Pfälzer Weinberge kehrt er aber immer wieder gerne zurück.
"Und, riecht das unangenehm für Sie?" Helmut Rauscher ist mit einem Dutzend Gästen am hinteren Teil des Aussiedlerhofes angelangt, dort, wo in einer großen, runden Lege aus Beton all das zwischengelagert wird, was beim Ausmisten der Ställe eben anfällt.
Zwölf Nasen wenden sich sorgenvoll dem Misthaufen zu, erschnüffeln aber lediglich milde Heunoten mit leicht tierischem Einschlag – keineswegs jene säuerlich-strengen Ausdünstungen, die ein landerfahrener Besucher wohl erwartet hätte. Das liege, doziert Rauscher, am Verzicht auf Silage: Das andernorts gerne eingesetzte Gärfutter sei für den üblen Mist-Geruch verantwortlich. In seinem Familienbetrieb "Hohensteiner Hofkäserei" auf der Schwäbischen Alb werde feiner Rohmilchkäse produziert, und statt Silage bekomme sein Vieh würziges Heu von den eigenen Wiesen serviert.
Während Rauscher schwärmt, wie bekömmlich dieses Heu sei, wie hingegen in der Silage ganze Horden von schädlichen Bazillen ihr Unwesen trieben, wie Heuwirtschaft zur Artenvielfalt und zur Landschaftspflege beitrage und dass Käse aus Heumilch dank deren Gehalt an Omega-3-Fettsäuren und konjugierten Linolsäuren der menschlichen Gesundheit enorm zuträglich sei, bewegt er sich samt Zuhörerschaft weiter zu den Kälbchen im Stall, den Rindern und Wasserbüffeln auf der Weide und biegt schließlich in den Hofladen mit seiner großen Käsetheke ein.
Büffelkäse, das ist eine Spezialität, die Rauschers Betrieb seit etwa zehn Jahren anbieten kann. Sein "Albzarella" steht dem Vorbild Mozzarella nicht nach. Völlig sorgenfrei dürfen sich die zwölf Besuchernasen aber auch Rauschers weiteren Käsesorten zuwenden, solchen aus Kuhmilch oder aus einer Mischung von Kuh- und Büffelmilch, milden wie auch würzigen Sorten, Weich- und Hartkäsen in schöner Auswahl.
Mit etwas Glück und auf Voranmeldung kann dann vor Ort eine ausgiebige Käseverkostung vorgenommen werden, untermauert mit frischem Bauernbrot aus der Region. Die Käseauswahl wurde ohne vorherige Verkostung erstanden, allein der Geldbeutel und die mobilen Kühlschrankkapazitäten setzten dem lustvollen Großeinkauf Grenzen.
Die Hohensteiner Hofkäserei ist einer von mittlerweile 585 Landvergnügen-Partnerbetrieben und von Anfang an dabei. Wer hier mit der aktuellen Landvergnügen-Vignette aus dem Stellplatzführer vorfährt, darf 24 Stunden lang kostenfrei am Hof stehen bleiben und ist eingeladen, sich ein Bild davon zu machen, wie Landwirtschaft und Käseproduktion auf diesem Bio-Betrieb funktionieren. Ein Einkauf im Hofladen ist ein Gebot der Fairness und die einzige Gegenleistung, die der Betreiber für seine Gastfreundschaft erhält.
Die nächste Genussstation auf der Reise durchs Landvergnügen liegt bei Heidelberg. Schon an der Landstraße östlich vor Oftersheim kündigt ein Schild Wassermelonen und Artischocken an. In diesen Breitengraden? "Auf die Idee kamen wir vor acht Jahren, als wir auf der Suche nach neuen Kulturen für unsere 35 Hektar Ackerland waren", erzählt Sabrina Moras, die den Spargel- und Melonenhof Gieser mit ihrem Lebensgefährten Christian Gieser betreibt. "Darauf wuchs früher Tabak, doch das lohnte sich nicht mehr." Die Region ist für ihr mildes Klima bekannt, und der Klimawandel tut sein Übriges, dass die frostempfindlichen Pflanzen auch hier gut gedeihen. Nebenan im Gewächshaus reifen Tomaten, Paprika, Auberginen, Gurken und Zucchini. Aus dem sandigen Boden der Oftersheimer Dünen erntet Christian Gieser jedes Jahr Spargel.
Selbst mit den begrenzten Möglichkeiten im Wohnmobil lassen sich Artischocken oder Spargel leicht zubereiten. Sabrina Moras gibt Rezepttipps für jeden Geschmack. Den passenden Wein sowie Schinken aus der Region verkauft sie im Hofladen in der ehemaligen Tabakhalle ebenfalls.
In Oberfranken kommen rund 160 Bierproduzenten auf gut eine Million Einwohner. Damit hat die Region im Nordosten von Bayern die größte Brauerei-Dichte der Welt. Obwohl ihn seine Eltern lieber als Winzer im kleinen Familien-Weinstock gesehen hätten, erlernte David Hertl das Handwerk des Brauers und Mälzers.
Mit 15 Jahren begann er, sein eigenes Bier zu brauen. Aus dem Hobby wurde vor acht Jahren ein Unternehmen. Sieben Mitarbeiter hat die "kleinste und geilste Brauerei Frankens", viele stammen aus der eigenen Familie: Der Vater hat den Job als Winzer an den Nagel gehängt und hilft Sohn David beim Brauen. Die Mutter versorgt die Mannschaft mit Essen und klebt die Etiketten, zum Beispiel mit dem Bild des Großvaters auf der Sorte "Opas Liebling".
44 verschiedene Biersorten stellt die Brauereimanufaktur Hertl pro Jahr her, darunter Exoten wie ein Gurken- oder Trüffelbier, aber auch im schottischen Whiskyfass gereiften Doppelbock. Unbedingt probieren sollten Besucher den Hopfen-Gin, ein Destillat aus Hopfen, Malz, Zitronengras und Wacholderbeeren. Dazu produziert die Brauerei sogar ein eigenes Tonic-Wasser.
Noch mehr Gegacker gibt es bei Familie Thiele in Sorsum bei Hildesheim. Knapp 6.000 Hühner leben auf dem Hof, der seine Eier unter dem Namen "Thieles Leckerei" vermarktet. Ihre mobilen Hühnerställe und Solaranlagen auf den schrägen Welldächern erinnern an Tiny Houses. "Die Haltung in mobilen Ställen hat viele Vorteile", erläutert Celina Thiele, die zusammen mit ihrem Mann Volker, ihren beiden Söhnen und Münsterländerhündin Lotte auf dem Hof lebt. "Neben speziellem Legehennenfutter und Mineralien, die wir ihnen geben, können sich die Tiere frisches Gras und Klee auf der Wiese suchen."
Seit Mai vergangenen Jahres prangt das Bruderhahn-Symbol auf den Eierkartons von Thieles Leckerei. Auch wenn der Hof keine eigenen Hähne aufzieht, zahlt er dem Aufzuchtbetrieb mehr Geld für die Hennen, damit dieser es tut. Das Fleisch der im Gegensatz zu Masthähnchen eher schlaksigen Bruderhähne wird zu entsprechend gekennzeichneten Produkten wie Bolognese verarbeitet. So müssen keine männlichen Küken mehr getötet werden.
Für die Camper hat Familie Thiele einen Platz an der Hühnerwiese reserviert. Morgens weckt das Kikeriki der Hähne, die die Herde vor Habichten schützen und Frieden unter den Hennen stiften, die Reisenden. Nach einem frischen Frühstücksei ist noch Zeit für eine Radtour nach Schloss Marienburg, das in Sichtweite liegt. Dann geht die Reise auch schon weiter – diesmal vielleicht zu einer Gärtnerei, einem Alpaka-Hof oder einem traditionellen Handwerksbetrieb.
So oder so ähnlich funktioniert Landvergnügen auch bei allen übrigen Partnerbetrieben. Freunden ländlicher Kulinarik hat die Mehrzahl von ihnen Leckeres zu bieten, seien es Käser, Obstbauern, Schnapsbrenner, Winzer, Brauer, Imker, Bäcker, Kaffeeröster, Ölmüller oder Fischer. Hier einige Beispiele:
Sie suchen eine Alternative zum klassischen Campingplatz-Urlaub? Landluft und direkten Kontakt zu den Menschen vor Ort sind mehr nach Ihrem Geschmack? Dann sollten Sie sich Landvergnügen holen. In diesem Camping-Guide finden Sie Stellplätze auf Bauernhöfen, auf denen Sie eine Nacht lang kostenlos stehen können. Auf Streuobstwiesen oder neben der Weide. Die GastgeberInnen freuen sich als Gegenleistung über einen Einkauf im Hofladen.