Im Ausland an Sprit fürs Wohnmobil zu kommen ist meistens nicht besonders schwer. Komplizierter kann es beim Gas werden. promobil erklärt, wie Sie Ihre Vorräte auf Reisen wieder voll bekommen.
Im Ausland an Sprit fürs Wohnmobil zu kommen ist meistens nicht besonders schwer. Komplizierter kann es beim Gas werden. promobil erklärt, wie Sie Ihre Vorräte auf Reisen wieder voll bekommen.
Das Gas im Reisemobil ist alle? In Deutschland ist das meistens kein Problem. Man tauscht einfach seine leere Flasche in einem Baumarkt, beim Campingfachhändler und an manchen Tankstellen gegen eine volle Flasche oder lässt sie beim Gashändler wieder auffüllen.
Wichtig zu wissen: Diese unkomplizierte Tauschaktion funktioniert nur, wenn man eine graue Kaufflasche besitzt – wie die meisten Reisemobilisten. Gasflaschen gibt es nämlich zum Kauf oder als Leih- bzw. Mietflasche.
In Deutschland sind die roten Flaschen Leihflaschen, die man für eine einmalige Pfandgebühr mietet. Problem: Man ist an den jeweiligen Anbieter gebunden (z. B. Rheingas, Tyczka). Tauschen und Befüllen bei Fremdfirmen ist weder bei uns noch im Ausland möglich.
Anders sieht es bei den grauen Stahlflaschen und den Alugasflaschen aus. Diese Kaufflaschen sind persönliches Eigentum und nicht an einen Anbieter gebunden. Sie werden vielerorts in Deutschland und teils im Ausland befüllt bzw. getauscht. Achtung: Gasflaschen in Deutschland müssen alle zehn Jahre zur Prüfung. In Kroatien allerdings darf die letzte Prüfung nicht länger als fünf Jahre zurückliegen.
Wenn das Gas im Reisemobil leer ist, ist das in Deutschland ist meistens kein Problem. Man tauscht einfach seine leere Flasche in einem Baumarkt, beim Campingfachhändler und an manchen Tankstellen gegen eine volle Flasche oder lässt sie beim Gashändler wieder auffüllen. Wichtig zu wissen: Diese unkomplizierte Tauschaktion funktioniert nur, wenn man eine graue Kaufflasche besitzt – wie die meisten Reisemobilisten. Rote Leihflaschen können dagegen nur bei einem Anbieter getauscht werden, der mit dem jeweiligen Gaslieferanten kooperiert. So weit die Lage in Deutschland.
Doch wie sieht es mit der Gasversorgung im Ausland aus? Kann man seine Gasflaschen überall so einfach füllen lassen oder tauschen? Leider nein. Hier ist Europa tief gespalten.
Geht das Gas im Ausland zur Neige, wird die Sache schwieriger. In einigen europäischen Ländern lassen sich deutsche Gasflaschen befüllen. Notwendig ist dazu allerdings in den meisten Fällen ein für das jeweilige Land passender Adapter aus dem sogenannten Euro-Fülladapter-Set. Zum Befüllen bringt man die Flasche zur Füllstation und schraubt den passenden Adapter auf das Ventil. Nach dem Befüllen entfernt man den Adapter und schließt die Flasche wieder im Gaskasten an.
Hier können Sie das EU-Adapter-Set bei unserem Partnershop Camping Wagner bestellen.
Immerhin in Belgien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Slowenien, Tschechien, Ungarn und ein paar weiteren Ländern lassen sich deutsche Gasflaschen prinzipiell befüllen. Notwendig ist dazu allerdings ein passender Adapter. Solche sogenannten Füll-Adapter gibt es für verschiedene Länder einzeln oder im Set.
Adapter gibt es als Set und einzeln. Entnahme-Adapter sind für den Anschluss des Druckreglers an eine im Reiseland gemietete oder gekaufte Gasflasche nötig. Sollen im Reiseland deutsche Flaschen befüllt werden, benötigt man einen Füll-Adapter, auf den der Füllstutzen geschraubt wird.
Zum Befüllen bringt man die Flasche zur Füllstation und schraubt den passenden Adapter auf das Ventil. Dann kann die deutsche Flasche nachgetankt werden. Anschließend entfernt man den Adapter und schließt die Flasche wieder im Gaskasten an. In einer ganzen Reihe von Ländern werden deutsche Flaschen allerdings nicht befüllt. Wenn hier das Gas zur Neige geht, hat man im Prinzip drei Möglichkeiten:
Egal ob Miet- oder Kaufflasche: Um den Druckminderer im Gaskasten anschrauben zu können, benötigt man hier einen Entnahme-Adapter. Vorsicht: Höhe und Durchmesser der Miet- oder Kaufflaschen im Reiseland können von denen deutscher Flaschen abweichen. Deshalb möglichst vorher prüfen, ob sie überhaupt in den Gaskasten passen.
Eine weitere Alternative sind Festtanks oder Tankflaschen für LPG. Gastanks mit außenliegendem Füllstutzen dürfen über das engmaschige LPG- bzw. Autogas-Tankstellennetz an der Zapfsäule einfach befüllt werden. Wer denkt, seine Gastankflaschen mühelos volltanken zu können, wird dagegen enttäuscht. Das ist in Deutschland und vielen anderen Ländern verboten. Stattdessen muss man eine der ausgewiesenen Servicestellen anfahren.
Tipp: Vor dem Kauf einer Tankflasche checken, ob sie in den Gaskasten passt. Funktioniert das, muss sie mit Stahlbändern sicher fixiert werden. Vorteil der LPG-Lösung: Mit den passenden LPG-Adaptern ist das Nachfüllen prinzipiell überall möglich – hier ist Europa geeint.
Weitere Vorteile von Gastanks gegenüber -flaschen: Der Flaschenwechsel und damit das Schleppen der Flaschen fällt weg. Außerdem kann in großen Tanks erheblich mehr Gas mitgenommen werden als in zwei üblichen Flaschen.
Mit Gastankflaschen und Unterflurtanks ist die Gasversorgung im Ausland meist einfacher. Man braucht nur einen passenden Adapter, der auf das Flaschenventil aufgeschraubt wird und den Füllstutzen aufnimmt.
Die Adapter gibt es einzeln (ab 15 Euro) oder im Set (ab 40 Euro). Sie sind in den Gewindegrößen M10, M12, M14, M16 und M22 lieferbar. Deshalb vor dem Kauf den Stutzen-Durchmesser an Gasflasche oder Tank prüfen.
Hier können Sie verschiedene LPG-Adapter bei Amazon bestellen.
Belgien | Die Gasversorgung ist in Belgien unkompliziert: Die Flaschen sind mit den deutschen identisch und können vom Gashandel wiederbefüllt werden. Die größten Füllbetriebe in Belgien sind Gasbottling in Gent, Belgien Shell und Totalfina in Brüssel, Semnickgas in Geraardsbergen und Primagaz in Tessenderlo. |
---|---|
Dänemark | Deutsche Flaschen können nicht befüllt, aber auf den größeren Campingplätzen meistens problemlos getauscht werden. Die Firma Kosan Gas betreibt Füllstationen für graue Flaschen in Nørresundborg bei Ålborg (Nord-Jütland), in Koge (Sjælland) und außerdem in Neksø (Bornholm). |
Estland | Handelsübliche Flaschen können mit Euro-Adaptern aufgefüllt werden. |
Finnland | Flaschen mit Epsilon-Markierung (E) werden wieder befüllt. Man kann auch auf Flaschen von AGA zurückgreifen. Die werden allerdings nicht zurückgenommen. Ein vor Ort erhältlicher Adapter ist notwendig. |
Frankreich | Deutsche Flaschen werden in Frankreich nicht aufgefüllt oder getauscht. Als Alternative bieten sich Mietflaschen an, die es bei Supermärkten und Tankstellen gibt. Mit Hilfe eines Adapters aus dem Euro-Entnahme-Set kann man die einheimischen Gasflaschen ohne Weiteres anschließen. ↓ Tipp: Bewahren Sie die Quittung für die Leihflasche gut auf, sonst bekommen Sie bei Rückgabe Ihr Pfand nicht zurück. |
Griechenland | In Athen, Thessaloniki, Patras und Monemvassia stehen die Chancen gut, eine Tauschstation zu finden. Ansonsten ist der Gasnachschub in Griechenland problematisch. Wenn Sie griechische Flaschen kaufen, können diese ohne Adapter an die Bordanlage angeschlossen werden. Zur Sicherheit ist die Mitnahme des Euro-Entnahme-Sets trotzdem rasant. An Tankstellen dürfen eigentlich nur die Tanks von gasbetriebenen Fahrzeugen gefüllt werden - einige Betriebe befüllen trotzdem auch den Gastank von Reisemobilen. |
Großbritannien | Im Vereinigten Königreich sollte man auf einheimische Gasflaschen zurückgreifen, da deutsche nicht wieder befüllt werden. Bei der Firma Calorgas kann man 6- und 13-kg-Flaschen sowie den passenden Adapter kaufen. www.calor.co.uk |
Irland | Auf der Homepage der Firma Calor Kosangas können Nachfüllmöglichkeiten ausfindig gemacht werden. www.calorgas.ie |
Island | Gas ist in Island mehr als dreimal so teuer wie in Deutschland. In Reykjavík kann man bei Esso Flaschen tauschen und füllen. Mithilfe eines Gummirings sind die gelben isländischen Flaschen mit deutschen Systemen kompatibel. Bei Esso in Reykjavík gibt es den Gummiring laut ADAC umsonst zur Flasche. |
Italien | Prinzipiell ist die Gasversorgung in Italien kein Problem: Tausch- und Füllstationen gibt es einige, Adapter sollte man mitführen. Am besten erfragt man die Adressen auf dem Campingplatz oder versorgt sich dort mit Nachschub. Die Abgabe von Flüssiggas an Campingfahrzeuge mit fest eingebautem Tank ist gesetzlich verboten. Trotzdem wissen wir von LeserInnen, dass die Tanks und Flaschen befüllen lassen konnten. |
Kroatien | Flaschen, die nicht älter als fünf Jahre sind, werden von der Gesellschaft INA aufgefüllt. Einen Adapter sollte man dabeihaben. |
Lettland | Handelsübliche Flaschen können mit Euro-Adaptern aufgefüllt werden. |
Litauen | Handelsübliche Flaschen können mit Euro-Adaptern aufgefüllt werden. |
Marokko | Das Nachfüllen deutscher Flaschen ist bei einigen Gasfabriken möglich in: Tiznit, Agadir, Nador, Mohammedia, Sidi Ifni, Safi und Taza. |
Niederlande | Schön praktisch - die niederländischen Flaschen entsprechen den deutschen. Somit gibt es beim Füllen oder Tauschen keine Probleme. |
Norwegen | In Norwegen können bei der Firma LPG Norge deutsche Gasflaschen befüllt werden. Alternativ kann man Flaschen von AGA kaufen, die auch in Finnland und Schweden nutzbar sind. Die Flaschen werden befüllt, allerdings in keinem der Länder getauscht. Ein Adapter ist erforderlich. |
Österreich | Die hier verwendeten Flaschen sind baugleich mit den deutschen, Schwierigkeiten sollte es also keine geben. |
Polen | Tausch und Füllung möglich. Die Flaschen entsprechen den deutschen. |
Portugal | Deutsche Gasflaschen werden nicht befüllt, dafür kann man an Repsol- oder Cespa-Tankstellen Leihflaschen erwerben. |
Schweden | In Schweden ist es schwer, deutsche Gasflaschen zu befüllen. Laut Leserzuschrift macht das zum Beispiel die Firma "Kem o Gas" in Barnhemsgatan. Man kann auch auf Leihflaschen von AGA zurückgreifen. Ein vor Ort erhältlicher Adapter ist dafür notwendig. |
Schweiz | Das Auffüllen deutscher Flaschen funktioniert nur in Ausnahmefällen und dann auch nur mit Adapter. Alternativ kann man eine Schweizer Flasche mit Druckregler mieten. Einige Campingplätze halten Tauschflaschen bereit. |
Slowenien | Flüssiggasanbieter füllen meist sogar ohne Adapter deutsche Gasflaschen auf. |
Spanien | Fest eingebaute Gastanks dürfen an Tankstellen wieder befüllt werden. Laut ADAC können portable Flaschen nach wie vor nicht aufgefüllt werden, ein promobil-Leser berichtet hingegen, dass er auch damit an der Costa Brava keine Probleme hat. Eine sichere Alternative ist das Ausleihen von Gasflaschen an Repsol- oder Cespa-Tankstellen (wie in Portugal). Den passenden Adapter erhält man vor Ort. |
Tschechien | Tanks und Flaschen können wiederbefüllt werden. |
Türkei | Deutsche Flaschen werden nicht befüllt. Alternativ kauft man 2- oder 12-Kilo-Flaschen bei der Firma Ipragaz. Bei Ausreise wird das Pfand erstattet. Die Füllung übernehmen Servicestellen (Adapter und Schlauch gibt es vor Ort). Nach Leserzuschriften soll auch die Füllung von europäischen Gasflaschen an einigen Tankstellen möglich sein. Hierzu ist ein Adapter aus dem Euro-Füll-Set erforderlich. |
Ungarn | Die in Deutschland üblichen grauen Flaschen werden auch in Ungarn verwendet. Flaschen und Tanks können getauscht bzw. befüllt werden. |