- Reiserouten nach Schweden
- Reiserouten nach Frankreich
- Reiserouten nach Spanien
- Reiserouten nach Italien
- Reiserouten nach Kroatien
Auf dem Weg in den Urlaub gehören Mautstraßen zur Tagesordnung – vor allem in Süd- und Osteuropa wird man via Vignette oder Maut zur Kasse gebeten. In Skandinavien, Großbritannien und den Beneluxländern bleibt man davon weitestgehend verschont. Doch auch wenn der Weg durch Länder mit gebührenpflichtigen Straßen führt, gibt es Ausweichstrecken.
Wir haben fünf beispielhafte Routen zu beliebten Urlaubszielen ausgesucht: Schweden, Frankreich, Italien, Spanien und Kroatien. Anhand dieser Routen zeigen, wie man auch mit wenig oder gar keiner Mautzahlung dort hingelangt. Einen praktischen Helfer haben viele Wohnmobile bereits an Bord: Fast jedes Navi kann inzwischen gebührenfreie Routen berechnen. Auch wenn Mautkosten manchmal schmerzhaft sind: „Schwarzfahren“ lohnt sich nicht, die Strafen dafür sind zu empfindlich.

Brücke, Fähre, Landweg: Beim Weg in den Norden hat man die volle Auswahl. Völlig ohne Maut- beziehungsweise Fährkosten geht es aber nicht.
Die schnellste Option für die Musterstrecke von Hamburg ins schwedische Malmö ist eine Kombination aus Fähre und der Öresund-Brücke (Route 1 – siehe Bild in Fotoshow). Wer lieber den Landweg über das dänische Kolding nimmt (Route 3), muss mit höheren Spritkosten und längerer Fahrzeit rechnen. Für Wohnmobile über 3,5 Tonnen ist die auf dieser Route liegende Storebaelt-Brücke zudem ein teures Vergnügen: Sie zahlen statt 50 satte 98 Euro.
Tipp: Günstiger wird die Brückenmaut, wenn man den Kombipreis für Öresund- und Storebaelt-Brücke wählt. Komplett ohne Maut, dafür mit einer neunstündigen Fährpassage kommt man auch ans Ziel (Route 2). Durch die geringen Spritkosten wird diese Variante zur günstigsten – allerdings auch zur zeitlich aufwendigsten.
Die Fährpreise in Nordeuropa hängen stark von der Saison, Personenzahl sowie Größe und Gewicht des Wohnmobils ab. Beim Übersetzen von Travemünde nach Malmö sollte man darauf achten, eine Tagfahrt zu buchen. Sonst muss zusätzlich für die Nacht eine teure Kabine gemietet werden. Beachten Sie auch, dass derartige Passagen nicht jeden Tag angeboten werden.

Die Bretagne an der französischen Atlantikküste ist ein beliebtes Ziel für Wohnmobilisten. Von Köln aus führt der kürzeste Weg über Aachen durch Belgien und dann über die mautpflichtigen französischen Autobahnen (Route 1). Eine nur unwesentlich längere, dafür aber vollständig mautfreie Strecke ist die zu Route 1 bis hinter Mons parallel verlaufende Alternative über gut ausgebaute französische Nationalstraßen (Route 2).
Denkbar ist auch eine Route über Luxemburg (Route 3), wo man die im Vergleich zu Deutschland viel günstigeren Dieselpreise ausnutzen kann. Mit mehr als 16 Stunden reiner Fahrzeit bewältigt man diese Tour komfortabler an zwei Tagen. Auch wenn der direkte Weg bei dieser Route über Paris führt, ist eine weiträumige Umfahrung der Metropole sehr empfehlenswert. Gerade tagsüber ist die Francilienne genannte Paris-Umgehung oft verstopft und birgt erhöhtes Staurisiko. Obwohl die Fahrt über Land länger dauert, spart man sich so Nerven und eventuell auftretende Staus.

Eine besonders lange Tour stellt die Reise nach Spanien dar. Wer nur ankommen will, kann sie in zwei Tagen schaffen – unterwegs gibt es aber etliche Möglichkeiten, einen schönen Zwischenstopp einzulegen. Der schnellste Weg von Frankfurt am Main nach Barcelona führt über Mulhouse, Lyon und Montpellier (Route 1). Doch vor allem für Wohnmobile über 3,5 Tonnen sind die Mautgebühren auf dieser Strecke recht happig.
Hier hat die Strecke über die Schweiz (Route 3) einen entscheidenden Vorteil: Schon die einfache Fahrt über Bern und Genf ist für Wohnmobile über 3,5 Tonnen günstiger als der Weg über französische Autobahnen. Das liegt an der Schweizer Schwerverkehrsabgabe, die für zehn frei wählbare Tage gültig ist. Wählt man auch für den Heimweg die Strecke durch die Schweiz, fällt die Ersparnis noch mehr ins Gewicht: Zahlt man bei Route 1 für Hin- und Rückweg 352 Euro Maut, so muss man bei Route 3 nur 310 Euro berappen. Für Reisemobile unter 3,5 Tonnen wird diese Variante besonders dann interessant, wenn die Jahresvignette für die Schweiz schon an der Scheibe klebt oder noch bei weiteren Touren genutzt werden soll.
Wer sich für die Anfahrt nach Spanien mehr Zeit nehmen kann, kommt auch völlig ohne Maut hin (Route 2). Die reine Fahrzeit velängert sich dabei aber auf stolze 25 Stunden – drei bis vier Tage sollte man dafür schon einplanen. Die mautfreie Strecke führt über Nationalstraßen und später über die kostenlose A 75 durchs Zentralmassiv. Achtung: Bei Millau muss die mautpflichtige Brücke umfahren werden. Dazu nimmt man die Ausfahrt Millau, passiert den Ort, fährt bei der Anschlussstelle La Méridienne wieder auf die A 75 und überquert hinter Le Perthus die spanische Grenze. In Spanien wird übrigens zwischen kostenfreien öffentlichen Autovías und privat finanzierten Autopistas unterschieden.
Achtung bei Reisen nach Portugal: Hier kann die Maut zum Teil nur elektronisch bezahlt werden, was eine vorherige Anmeldung erforderlich macht.

Schweiz oder Österreich? Auf dem Weg nach Italien kommt man um eines der mautpflichtigen Länder nicht herum. Der schnellste und teuerste Weg von Stuttgart nach Florenz führt über Zürich und Mailand (Route 1). Wohnmobile über 3,5 Tonnen zahlen hier dank der Schwerlastabgabe in der Schweiz weniger als die leichteren Kollegen. In Österreich müssen schwere Wohnmobile auf Autobahnen die ungeliebte Go-Box verwenden.
Doch hierzu gibt es Alternativen: Zum Beispiel über München, Innsbruck und die Brenner-Landstraße (Route 2). Die Mautersparnis schlägt sich allerdings in einer weitaus längeren Fahrzeit nieder. Etwas kürzer ist der Weg über Kempten und Bozen (Route 3).

Kroatien erfreut sich großer Beliebtheit bei Reisemobilisten, besonders hoch im Kurs steht dabei Istrien. Die streckenbezogene Maut in Kroatien ist relativ leicht zu verschmerzen. Anders in Slowenien: Eine Sieben-Tage-Vignette kostet stolze 15 Euro. Der schnellste Weg von München nach Split (Route 1) ist nicht der kürzeste, dafür der teuerste.
Die Go-Box-Maut reißt vor allem bei Wohnmobilen über 3,5 Tonnen ein Loch in die Reisekasse, daher empfiehlt sich der längere Weg über Kufstein, Lienz und Rijeka (Route 2). Beim Grenzübergang von Deutschland nach Österreich sollten Wohnmobile über 3,5
Tonnen nicht auf der Autobahn fahren, da dort bereits Go-Box-Pflicht gilt, besser nehmen Sie vorher die Ausfahrt Kiefersfelden.
Bei der dritten und günstigsten Alternative (Tour 3) muss man darauf achten, die mit Sondermaut belegte Strecke durch Katschberg- und Tauerntunnel zu umfahren.
Fazit: Wer auf dem Weg in den Urlaub keine Zeit verlieren möchte, kommt um Mautstrecken nicht herum. Alle anderen können sich den Luxus kleinerer, mautfreier Straßen gönnen. Tipp: Mehr reisen, mehr sparen. Geld lässt sich auch sparen, wenn Jahresvignetten mehrmals verwendet werden.
Apps und Online-Rechner für die Routenplanung
Maut- und Spritkosten gehören zu den Hauptfaktoren auf der Reiserechnung. Um bereits in der Planungsphase des Urlaubs einen Überblick über anfallende Kosten zu bekommen, gibt es einige praktische Helfer.
Für das iPhone wäre das beispielsweise die Benzinkostenrechner-App . Für günstige 89 Cent rechnet sie zuverlässig die Spritkosten für die eingegebene Strecke aus.
Einen guten Routenplaner inklusive Mautberechnung für Wohnmobile bis 3,5 Tonnen bietet der ADAC: www.adac.de.
Auf www.benzinpreis.de findet man eine Übersicht über die Spritpreise in Europa. Mit dem Umwegrechner lässt sich bestimmen, ob ein Abstecher zu einer günstigen Tankstelle lohnt oder nicht.
Land | Mautbestimmungen |
Bulgarien | Vignette auf Nationalstraßen sowie Sondermaut auf der Donaubrücke nach Rumänien. |
Dänemark | Gebühr für Öresund- und Storebaelt-Brücke. |
Frankreich | Streckenabhängige Maut auf Autobahnen nach Achszahl, Höhe und Gesamtgewicht. Sondermaut auf einzelnen Brücken/Tunnels. |
Griechenland | Maut auf einzelnen Nationalstraßen und Autobahnen. Sondermaut für Tunnel Preveza–Aktio, Brücke Antirrio–Rio und Athenumfahrung. |
Großbritannien | Maut auf der A 6 nördlich Birmingham. Citymaut in London. Sondermaut für einzelne Brücken/Tunnel. |
Irland | Maut auf einzelnen Nationalstraßen und Autobahnen. Sondermaut für einzelne Tunnel/Brücken. |
Italien | Streckenabhängige Maut auf Autobahnen. Sondermaut für einzelne Tunnel und Passstraßen. Citymaut in Mailand und Bologna. |
Kroatien | Streckenbezogene Autobahnmaut, abhängig von Gesamtgewicht und Fahrzeughöhe. |
Mazedonien | Streckenabhängige Maut auf der M 1, M 3 und M 4. |
Montenegro | Sondermaut für Sozina-Tunnel auf der E 65. |
Norwegen | Sondermaut für einzelne Tunnels, Brücken und Streckenabschnitte. |
Österreich | Vignette für Autobahnen und Schnellstraßen. Ab 3,5 t Go-Box-Maut. Sondermaut für einzelne Tunnel und Streckenabschnitte. |
Polen | Maut auf Autobahnen, Schnell- und Bundesstraßen, Fahrzeuge über 3,5 t brauchen eine Via-Box. |
Portugal | Streckenbezogene Maut auf einzelnen Autobahnen. |
Rumänien | Vignette auf allen Straßen, Sondermaut auf Donaubrücken. |
Schweden | Sondermaut auf Öresund-Brücke, abhängig von Fahrzeuglänge. |
Schweiz | Vignette auf Autobahnen und Schnellstraßen. Ab 3,5 t Schwerverkehrsabgabe für alle Straßen. Sondermaut für einzelne Tunnel. |
Serbien | Streckenabhängige Maut auf Schnellstraßen und Autobahnen. |
Slowakei | Vignette auf Autobahnen, Schnellstraßen und einigen Bundesstraßen. Ab 3,5 t streckenabhängige Maut (Sendegerät wird benötigt). |
Slowenien | Vignette auf Autobahnen und Schnellstraßen. Ab 3,5 t streckenbezogene Maut, abhängig von der Emissionsklasse. Sondermaut für Karawanken- Tunnel. |
Spanien | Streckenbezogene Maut auf zahlreichen Autobahnen. |
Tschechien | Tschechien Vignette auf allen Autobahnen und Schnellstraßen. Ab 3,5 t streckenabhängige Maut (mit premid-Box), abhängig von Emissionsklasse und Anzahl der Achsen. |
Türkei | Maut auf allen Autobahnen. Sondermaut für beide Bosporus-Brücken in Istanbul Richtung Asien. |
Ungarn | Vignette auf allen Autobahnen, ab 3,5 t zusätzliche Gebühren auf einigen Schnell- und Landeshauptstraßen. |