Regionalklassen: Deshalb kosten Wohnmobil-Versicherungen in Berlin am meisten

Regionalklassen für Wohnmobil-Versicherungen
Deshalb kosten Versicherungen in Berlin am meisten

ArtikeldatumVeröffentlicht am 06.09.2025
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Der 30. November ist der Stichtag um die Versicherung für das neue Jahr die Versicherung zu wechseln.
Foto: Ingolf Pompe

Ab dem kommenden Jahr gelten in Deutschland neue Regionalklassen für die Kfz-Versicherung. Diese Einstufungen beeinflussen maßgeblich die Höhe der Versicherungsprämien – auch für Wohnmobilhalterinnen und -halter. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die neuen Klassen für Haftpflicht-, Teil- und Vollkaskoversicherung veröffentlicht. Dabei zeigt sich, dass sich für die meisten Wohnmobilistinnen wenig verändert.

Was sind Regionalklassen?

Die Regionalklassen spiegeln die Schadenbilanzen der einzelnen Zulassungsbezirke wider. Je niedriger die Regionalklasse, desto günstiger fällt in der Regel die Versicherungsprämie aus. Für die Einstufung ist der Wohnort des Fahrzeughalters entscheidend, nicht der Ort, an dem das Wohnmobil oder der Pkw genutzt wird.

Änderungen bei den Regionalklassen 2026

Insgesamt gibt es 2026 nur geringe Veränderungen:

  • Etwa 2,6 Millionen Kaskoversicherte werden in eine niedrigere Regionalklasse eingestuft, was zu einer Beitragsersparnis führen kann.
  • Rund 2,1 Millionen Kaskoversicherte müssen mit einer höheren Einstufung rechnen.
  • Für etwa 33,4 Millionen Kaskoversicherte bleibt die Regionalklasse unverändert.

Das bedeutet, dass für rund 88 Prozent der Kaskoversicherten keine Änderung eintritt (ADAC). Für Wohnmobile gelten dieselben Einstufungen wie für Pkw. Wer also in einem Bezirk wohnt, der herauf- oder heruntergestuft wurde, spürt die Änderung direkt in der Versicherungsprämie.

Regionalklassen in Großstädten

In deutschen Großstädten ab 300.000 Einwohnern liegen die Regionalklassen für die Kfz-Haftpflichtversicherung meist im oberen Bereich:

  • Berlin: Klasse 12
  • München: Klasse 10
  • Düsseldorf: Klasse 10

Die Regionalklasse für die Kfz-Haftpflichtversicherung reicht von 1 bis 12, wobei 1 die günstigste und 12 die teuerste Klasse darstellt. Oft liegen

Regionalklassen : Beispiel Stuttgart und Essslingen

In Großstädten haben Regionalklassen oft ein höheres Niveau. Für Stuttgart gilt 2026:

  • Kfz-Haftpflicht: Klasse 8
  • Teilkasko/Vollkasko: Klasse 4/6

Im direkt danebe liegenden Landkreis Esslingen sind die Werte dagegen niedriger, was für den ländlichen Raum oft gilt:

  • Kfz-Haftpflicht: Klasse 5
  • Teilkasko/Vollkasko: Klassen 4/5

Wohnmobilhalter und -halterinnen sollten sich bewusst sein, dass insbesondere Teil- und Vollkasko von einer höheren Regionalklasse betroffen sein können, da Reparaturkosten bei Wohnmobilen oft deutlich höher sind.

Einfluss auf die Versicherungsprämie

Die Regionalklasse ist nur einer von mehreren Faktoren, die die Höhe der Versicherungsprämie beeinflussen. Weitere Kriterien sind unter anderem die Typklasse des Fahrzeugs, die Schadenfreiheitsklasse des Fahrers und das Alter des Fahrzeugs. Dennoch kann eine niedrigere Regionalklasse zu einer spürbaren Beitragsersparnis führen.

Regionalklassen für Wohnmobile: Was Halter wissen sollten

Für Wohnmobile gelten in Deutschland dieselben Regionalklassen wie für Pkw. Diese Klassen wirken sich auf die Höhe der Kfz-Haftpflicht- sowie Teil- und Vollkaskoversicherung aus. Allerdings gibt es ein paar Besonderheiten, die InhaberInnen eines Wohnmobils beachten sollten:

1. Regionalklassen spiegeln Schäden wider

  • Die Regionalklasse wird auf Basis der Schadenbilanz des Zulassungsbezirks berechnet.
  • Je höher die Schadenshäufigkeit, desto höher die Regionalklasse – und damit in der Regel die Versicherungsprämie.
  • Maßgeblich ist der Wohnsitz des Halters, nicht der Ort, an dem das Wohnmobil genutzt wird.

2. Wohnmobile und Typklassen

  • Neben der Regionalklasse spielt die Typklasse des Fahrzeugs eine Rolle. Wohnmobile haben oft höhere Typklassen als Pkw, da sie teurer in Reparatur und Ersatz sind.
  • Die Typklasse kann regional unterschiedlich bewertet werden, da Versicherer Schäden und Reparaturkosten berücksichtigen.

3. Besonderheiten bei Wohnmobilen

  • Wohnmobile werden häufig saisonal genutzt oder stehen längere Zeit ungenutzt, was die Schadenwahrscheinlichkeit beeinflusst.
  • Einige Versicherer gewähren Saisonkennzeichen oder Garage-/Stellplatzrabatte, die sich auf die Prämie auswirken, unabhängig von der Regionalklasse.
  • Wohnmobile in Großstädten oder Gegenden mit hoher Unfallhäufigkeit können eine höhere Regionalklasse haben, selbst wenn sie nur selten gefahren werden.

4. Einfluss auf die Prämie

  • Eine niedrigere Regionalklasse kann die Versicherungsbeiträge deutlich senken – besonders bei Vollkasko.
  • Bei Wohnmobilen ist der Einfluss oft etwas geringer als bei Pkw, da Fahrzeugtyp und Schadenshistorie eine größere Rolle spielen.

Wohnmobilhalter sollten die Regionalklasse ihres Zulassungsbezirks kennen, um die Versicherungsprämie realistisch einschätzen zu können. Wer in eine günstigere Regionalklasse eingestuft wird, kann auch bei Wohnmobilen von spürbaren Beitragsersparnissen profitieren. Bei der Wahl der Versicherung lohnt sich ein Vergleich zwischen Anbietern, insbesondere für Wohnmobile, da hier regionale Faktoren, Fahrzeugtyp und Nutzung stark zusammenwirken.