Kompakt, verspielt und durchdacht: Mit dem VW Caddy Vantasy präsentierte Volkswagen in den 1990er Jahren ein Einzelstück, das die Campingwelt damals wie heute überrascht. Was als Designstudie begann, wird heute als originelle Blaupause moderner Mini-Camper betrachtet – und bleibt ein Meilenstein der Caddy-Geschichte.
Der Caddy der zweiten Generation
Der Vantasy basiert auf dem VW Caddy II (Typ 9KV), der 1995 auf Basis des Seat Inca eingeführt wurde. Die technische Plattform wurde von Volkswagen und Seat gemeinsam genutzt – optisch blieb der Caddy eigenständig. Während der Inca sich auf Nutzfahrzeuge konzentrierte, experimentierte VW mit dem Vantasy in Richtung Freizeitmobilität.
Ein Exterieur mit Pfiff
Auffälligstes Merkmal: das strömungsgünstige Dachmodul. Es erhöht die Fahrzeughöhe um 121 Millimeter – genug Platz für Surfbrett und Co. Die asymmetrisch geteilte Hecktür ersetzt die klassische Klappe und erleichtert den Zugang zum Heck. So wird aus dem Lieferwagen eine clevere Campingkapsel.
Interieur: Funktion trifft Farbe
Die Möbel im Innenraum folgen einem modularen Prinzip: seitliche Ablagen nehmen Gepäck und Geschirr auf, die Sitzbank lässt sich zur 1,10 x 1,98 Meter großen Liegefläche umbauen. Stoffe mit knalligen Mustern – darunter ein grüner Kaktusdruck – unterstreichen den experimentellen Charakter. Trotz begrenztem Raum ist der Nutzwert erstaunlich hoch.
Visionär und doch bodenständig
Der VW Caddy Vantasy wurde nie in Serie gebaut, beeinflusste aber spätere Entwicklungen wie den Caddy Tramper oder den heutigen Caddy California. Als einer der ersten Mini-Camper überhaupt setzt er früh auf Vielseitigkeit und Alltagstauglichkeit – Eigenschaften, die auch 30 Jahre später gefragt sind.