Wie steht’s um Motor und Getriebe? promobil zeigt, wie Sie die lebenswichtigen inneren Organe des Basisfahrzeugs vor dem Kauf eines gebrauchten Reisemobils checken. Plus: Der aktuelle Dekra-Gebrauchtwagenreport. 2018
Wie steht’s um Motor und Getriebe? promobil zeigt, wie Sie die lebenswichtigen inneren Organe des Basisfahrzeugs vor dem Kauf eines gebrauchten Reisemobils checken. Plus: Der aktuelle Dekra-Gebrauchtwagenreport. 2018
Die Prüforganisation Dekra wertet regelmäßig die Ergebnisse von Hauptuntersuchungen aus, die Hinweise auf die Zuverlässigkeit von Fahrzeugen geben. Neben mehreren Pkw-Kategorien sind im Dekra-Gebrauchtwagenreport 2018 auch zwei Transporterklassen dabei, die Rückschlüsse auf Reisemobile mit entsprechenden Basisfahrzeugen erlauben.
Grundlage für das Ranking ist der Dekra-Mängelindex (DMI). Er berechnet sich aus den Anteilen der Fahrzeuge ohne relevante Mängel sowie mit erheblichen Mängeln an allen geprüften Exemplaren eines Modells. Berücksichtigt werden nur Fahrzeugtypen, von denen die Prüfer in den letzten zwei Jahren mindestens 1000 Stück untersucht haben. Den ersten Platz unter den Kleintransportern belegt der Pick-up VW Amarok; der aktuelle Mercedes Sprinter liegt unter den großen Transportern mit knappem Abstand vorne.
* Dekra-Mängelindex, errechnet aus der Mängelhäufigkeit bei der Hauptuntersuchung.
Über den Wert eines gebrauchten Wohnmobils entscheidet umso mehr das Basisfahrzeug, seit es Umweltzonen gibt. Nicht vorhandene Umweltplaketten schmälern den Wert eines Gebrauchtmobils inzwischen beträchtlich. Sicher lassen sich derzeit nur Euro-3-Fahrzeuge auf Grün umrüsten. Bei Euro-2-Reisemobilen mit roter Plakette hilft nur ein aufwendiges und teures geschlossenes Rußfiltersystem zur begehrten grünen Plakette.
Einen Euro-5-Diesel kann man übrigens mit einem SCR-System umrüsten, dann stößt er erheblich weniger Schadstoffe aus. Die verschiedenen Möglichkeiten zur SCR-Nachrüstung zeigen wir Ihnen im Artikel SCR-Kat für Euro-5-Diesel. Der gesetzliche Rahmen nach der Umrüstung ist allerdings noch nicht genau definiert.
Käufer eines Gebrauchtmobils werden mit hoher Wahrscheinlichkeit Fiat-Ducato-Fahrer. Basisfahrzeuge von Ford, Mercedes, Iveco, Renault und VW spielen eine eher untergeordnete Rolle. Das Grundsätzliche beim Check gilt jedoch für alle Fabrikate gleichermaßen.
Klären Sie vorab telefonisch, ob eine Probefahrt möglich ist. Verweigert dies der Verkäufer, dürfen Sie skeptisch werden. Nur auf einer ausgiebigen Testrunde erhalten Sie Auskunft über Kaltstartverhalten, Leistungsentfaltung, Fahrkomfort und Geräuschkulisse. Schalten Sie das Radio aus!
Bauen Sie in Ihre Runde auch eine Schlechtwegstrecke ein. Knackt da etwas in den Eingeweiden? Eventuell sind Traggelenke der Radaufhängung oder Spurstangenköpfe fällig. Überprüfen Sie die Kupplung, indem Sie mit angezogener Handbremse anfahren: Der Motor sollte sofort ausgehen; bei verschlissener, rutschender Kupplung tut er das nicht. Auf einer freien Nebenstrecke checken Sie mit einer harten Bremsung, ob die Bremsen gleichmäßig verzögern. Im Stand überprüfen Sie anschließend die Beleuchtungseinrichtungen sowie alle sichtbare Blech- und Kunststoffteile auf Beschädigungen oder Rost.
Auch die Füllstände der Betriebsflüssigkeiten wie Motor- und Getriebeöl und Bremsflüssigkeit geben Aufschluss über das Pflegeverhalten des Vorbesitzers. Ein frisch gereinigter Motor soll unter Umständen Ölverlust vertuschen.
Bleiben wichtige Formalien: Inspektionen sowie der lebenswichtige und kostspielige Zahnriemenwechsel gehen aus dem Kundendienstheft hervor.