Sprinter, Ducato & Co.: Diese Mängel treffen Camper am härtesten

TÜV-Report 2025 zu Mängeln an Transportern
Die häufigsten Schwächen bei Camping-Transportern

ArtikeldatumVeröffentlicht am 26.09.2025
Als Favorit speichern
Das Sprinter-Heck ragt höher hinauf.
Foto: Jacek Bilski

Was viele Camperinnen und Camper schon geahnt haben, zeigt der TÜV-Report 2025 in Zahlen: Ältere Transporter leiden unter typischen Schwächen – und die haben es in sich. Vor allem Beleuchtung und Dichtigkeit bereiten Sorgen.

TÜV deckt auf: Schwachstellen an Transportern

Die TÜV-Prüfenden haben mehr als 2,4 Millionen Transporter zwischen Juli 2022 und Juni 2023 unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Besonders nach dem sechsten Jahr häufen sich die Mängel – bei fast allen Modellen. Am häufigsten betroffen sind die hinteren Leuchten, Ölverlust am Antrieb und Probleme mit der Bremsanlage.

Zwei Drittel aller Campingfahrzeuge basieren auf Transportermodellen wie dem Fiat Ducato, dem Mercedes Sprinter oder dem Ford Transit. Genau dort schlagen die Schwächen besonders durch: Beim Ducato zeigt sich beispielsweise ab Jahr sieben eine auffällige Quote an undichten Achsaufhängungen. Beim Transit steigen die Beanstandungen an Bremsleitungen rasant – gefährlich, denn diese sind sicherheitsrelevant. Auch der Sprinter verliert ab dem sechsten Jahr nach Bau zunehmend Öl, was langfristig teure Motorschäden verursachen kann.

Welche Basisfahrzeuge aktuell bei unseren Leserinnen und Lesern am beliebtesten sind, verrät das Ergebnis der promobil Leserwahl 2025.

Warum Campingfahrzeuge besonders betroffen sind

Camperinnen und Camper nutzen ihre Fahrzeuge anders als Handwerker oder Kurierdienste. Mehr Gewicht durch Ausbau, längere Standzeiten auf Stellplätzen, dazu autarkes Campen mit höherer Belastung der Bordelektrik. Gerade die Beleuchtung und die Lichtanlage – bei vielen Transportern ohnehin ein Schwachpunkt – ist für Sicherheit und Energieversorgung entscheidend.

Korrosion, also Rostbildung an tragenden Teilen oder Bremsleitungen, kann bei schlecht gewarteten Fahrzeugen sogar zur Stilllegung führen. Das betrifft vor allem Modelle mit Laufleistungen über 200.000 Kilometern – im Camperbereich keine Seltenheit bei gebrauchten Modellen.

Die Lösung: Wartung statt Werkstatt-Schock

Die gute Nachricht: Viele dieser Mängel lassen sich früh erkennen – und vermeiden. Wer regelmäßig Ölstände kontrolliert und unter dem Fahrzeug auf feuchte Stellen achtet, kann teure Folgeschäden verhindern. Bremsleitungen und -schläuche sollten Halterinnen und Halter von Wohnmobilen, Campingbussen und Co. alle zwei Jahre prüfen lassen, idealerweise vor dem großen Sommerurlaub.

Ein kurzer Lichtcheck reicht oft, um Ausfälle frühzeitig zu bemerken. Tipp: Auch Sicherungen und Steckverbindungen im Aufbau regelmäßig inspizieren – besonders bei Fahrzeugen mit Zusatzbeleuchtung oder Solar-Anlagen.

Modellvergleich – wer schneidet besser ab?

Bei jüngeren Fahrzeugen zeigen der MAN TGE und der VW Transporter T6 solide Ergebnisse. Der TGE bleibt bis zum vierten Jahr weitgehend unauffällig – ab dann steigen Ölverluste jedoch merklich. Beim VW Transporter sind es vor allem die hinteren Leuchten, die Probleme machen, aber insgesamt bleibt das Modell vergleichsweise robust.

Weniger erfreulich: Citroën Jumper, Peugeot Boxer und Opel Movano zeigen ab Baujahr 6 steigende Mängelraten – vor allem bei Bremsen und Ölverlust. Auch der Ford Transit fällt im Langzeittest mit Bremsleitungsdefekten auf.

Stärken & Schwächen im Schnellcheck

Hier ein Auszug aus der Mängelliste des TÜV-Reports.

  • Citroën Jumper: Geräumig und günstig, aber anfällig bei Bremsen und Ölverlust.
  • Fiat Ducato: Klassiker mit Ausbaupotenzial, leidet aber unter Achs- und Beleuchtungsmängeln.
  • Ford Transit: Vielseitig mit hoher Zuladung, aber Schwächen bei Bremsleitungen und Dichtigkeit.
  • MAN TGE: Modern und variabel, früh auffällig bei Beleuchtung hinten.
  • Mercedes Sprinter: Solide Technik, aber Ölverlust und Achsprobleme ab Jahr 6.
  • Opel Movano: Flexibel, aber häufige Mängel bei Bremsen und Beleuchtung.
  • Peugeot Boxer: Wie Jumper und Ducato – mit gleichen Schwächen.
  • Renault Master: Solide Grundtechnik, aber Defekte bei Öl- und Lichtsystemen.
  • Renault Trafic: Kompakt, aber bei älteren Modellen viele Achsmängel.
  • Toyota Proace: Technisch identisch mit Jumpy, Boxer & Co. – Schwächen inklusive.
  • VW Transporter (T5/T6): Beliebt, relativ stabil, nur die Leuchten machen Sorgen.
  • VW Crafter: Sicher und modern, aber ab Baujahr 6 Probleme mit Bremsen und Ölverlust.