Dauertest: Wochenendtrip mit dem Dreamer Cap Land

Wochenendtrip mit dem Dreamer Cap Land (Dauertest)
Bewährt sich der Campervan auf dem Solo-Trip?

Veröffentlicht am 28.03.2025

Der Plan für mein Wochenende mit dem Dreamer Cap Land steht: am Freitag nach Feierabend von Stuttgart noch rüber in die Pfalz. Samstag weiter in die Vulkaneifel zu den Dauner Maaren. Rund um die Kraterseen vulkanischen Ursprungs sollen schöne Wanderungen möglich sein. Am Sonntag dann mit einem Stopp an der Mosel zurück in die Heimat.

Die rund zweistündige Fahrt nach Bad Dürkheim verläuft stressfrei, denn die Ford Transit Custom Basis des Cap Land überzeugt mit komfortablem Fahrwerk und bequemen Sitzen. Zudem bleibt es im Innenraum angenehm leise, was sowohl für Motoren- und Windgeräusche als auch für einen nahezu klapperfreien Möbelbau gilt. Der kräftige 170-PS-Turbodiesel und die Achtgang-Automatik erhöhen den Komfort weiter. Weniger überzeugend im Testwagen: Die Pushlock-Verschlüsse mancher Schubladen halten nicht zuverlässig, springen während der Fahrt mitunter auf.

Gutes Raumgefühl bei aufgestelltem Dach

Auf dem Stellplatz angekommen, öffne ich zunächst das Aufstelldach – und aus dem zuvor nur im Kriechgang begehbaren Campingbus wird ein völlig anderes Fahrzeug. Das Dachbett schwingt unterstützt von Gasdruckdämpfern unter die Decke, so gibt es im hinteren Bereich mehr als zwei Meter Stehhöhe. Da der Tisch noch in seiner Halterung an der Heckklappe verstaut ist, bleibt viel Bewegungsfreiheit zwischen Sitzbank und Vordersitzen. Auch der Durchgang an der Küche vorbei nach hinten, wo sich Kleiderschrank, Kühlschrank und Toilette befinden, ist mit 38 Zentimetern Breite gut begehbar.

Innenraum
Simon Ribnitzky

Ich drehe den Fahrersitz und strecke die Beine aus – auch zu zweit hätte man hier mehr als genug Platz. Die Rückbank ist mit steiler Lehne und kurzer Sitzfläche allerdings weniger bequem. Gelungen finde ich die Lesespots direkt über Fahrer- und Beifahrersitz.

Komfortables Dachbett im Dreamer Cap Land

Für die erste Nacht entscheide ich mich für das Dachbett des Dreamers. Da die Außentemperatur bis auf null Grad zurückgeht und ich die Heizung vor dem Schlafengehen ausgeschaltet habe, wird es ziemlich frisch trotz dickem Schlafsack. Aber die feste, wenn auch nur fünf Zentimeter dicke Matratze auf Tellerfedern bietet guten Liegekomfort.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass die Matratze nicht ganz bis zum Fußende des Bettes reicht, sondern hier in ein hartes Brett über dem Fahrerhaus übergeht. Der Übergang von Matratze zu Brett ist im Bereich der Unterschenkel deutlich spürbar, aber man gewöhnt sich daran. Über jeden Zweifel erhaben sind die Abmessungen des Dachbetts, 2,10 Meter lang und zwischen den Zeltwänden 1,34 Meter breit.

Hochbett
Simon Ribnitzky

Die Dieselheizung macht’s schön warm

Die kühlen Temperaturen holen mich am Samstagmorgen früh aus dem Bett. Nach einem Frühstück beim Bäcker geht’s weiter, über Koblenz in die Vulkaneifel bei Daun. Ich beziehe auf dem Wohnmobilpark Vulkaneifel in Schalkenmehren Quartier. Ein toller Stellplatz: ruhig gelegen, moderne und sehr saubere Toiletten und Duschen, ein Radweg führt direkt am Platz vorbei. Im Preis von zwölf Euro pro Nacht ist schnelles WLAN inklusive, dem Streamen der Sportschau am Abend steht nichts im Weg.

Zuvor erkunde ich die Landschaft rund um die Dauner Maare und genieße vom Dronketurm einen herrlichen Ausblick über die Vulkanseen. Die Sonne scheint, nur ein kalter Wind zerrt an meinen Haaren. Gut, dass die Dieselheizung dem Dreamer anschließend ordentlich einheizt, wenn auch mit recht präsentem Arbeitsgeräusch. Toilette und Dusche im Fahrzeug nutze ich bei diesem Kurztrip nicht, wohl aber wechsle ich für die zweite Nacht auf das Bett im Erdgeschoss.

Die Sitzbank klappt elektrisch

Die Taste für die elektrische Sitzbank befindet sich im Kleiderschrank. Bevor sich die Bank auf Knopfdruck flachlegt, muss der Fahrersitz ganz nach vorn geschoben werden. Die Bank fährt dann trotzdem bis ganz an die Sitzkonsole heran. Um sie komplett einzuebnen, muss man per Hand etwas nachhelfen. Zwei einzelne Polsterteile schließen die Lücken am Fußende.

Bett
Simon Ribnitzky

Die so entstandene Liegefläche misst 193 mal 88 Zentimeter – das passt als Einzelbett und der Durchgang nach hinten bleibt frei. Mit weiteren Polstern ließe sich auch ein Doppelbett mit rund 130 Zentimetern Breite schaffen. Dank eines Toppers auf dem Bett ist der Liegekomfort ganz ordentlich und ich verbringe eine angenehme Nacht – diesmal läuft die Heizung.

Kaum Stauraum für Sperriges

Kein Problem stellt für mich bei diesem Solo-Kurztrip das Stauraumangebot im Dreamer Cap Land dar. Auf längeren Reisen dürfte das aber definitiv zur Herausforderung werden. Es gibt zwar einige größere Schubladen und auch einen schmalen Kleider- und noch schmaleren Wäscheschrank. Der in der Heckklappe verstaute Tisch ließe sich mit dem optionalen Outdoor-Kit auch draußen aufstellen.

Für Campingstühle und anderes sperriges Gepäck bleibt nur der Raum zwischen Toilette und Kühlschrank auf der mit Einlegebrett abgedeckten Duschwanne. Die komfortable Nutzung der Toilette wird dann schon schwierig. Und auch der Topper fürs untere Bett raubt Platz im Schrank oder liegt offen im Heckbereich.