Für viele Reisemobilisten ist der Füllstand ihrer Gasflaschen eine große Unbekannte. Denn im Gegensatz zum Wassertank lässt sich der Gasvorrat nicht einfach über ein zentrales Kontrollpanel ablesen.
Noch nicht, denn mit dem neuen ultraschallbasierten Level-Control von Truma soll sich die Füllstandskontrolle künftig ins iNet-System einbinden und bequem vom Smartphone aus ablesen lassen.
Verschiedene Möglichkeiten zur Füllstandsmessung gibt es aber schon länger. Die Messstifte von Dometic und Truma sind Klassiker auf diesem Gebiet. Und dann gibt es noch die ganz simple Methode mit der Hängewaage. Ausschließlich bei Stahlflaschen funktioniert die Ermittlung auch mit einer magnetischen Skala. Sie wird an der Flasche befestigt und misst den Füllstand über Temperaturunterschiede.
Die jeweiligen Vor- und Nachteile der einzelnen Messmethoden haben wir auf diesen Seiten zusammengefasst. Denn wer den Überblick über seinen Gasvorrat behält, reist entspannter. Und das Orakeln über die verbleibende Betriebszeit von Kühlschrank, Heizung und Kocherhat ein Ende.
1. Kofferwaage

Die billigste Möglichkeit zur Ermittlung des Füllstandes ist die Messung mit der Kofferwaage. Hängewaagen mit ausreichend großem Gewichtsbereich gibt es bereits ab rund 20 Euro. Wichtig ist, dass der Haken groß und stabil genug ist, um die Flasche sicher zu halten. Optimal eignen sich sogenannte Fleischerhaken. Die Ermittlung via Waage ist jedoch weder komfortabel noch besonders alltagstauglich. Denn die Flasche muss zum Wiegen von der Gasanlage getrennt und aus dem Reisemobil herausgenommen werden.
Somit kann der Gasvorrat nicht ermittelt werden, während gasbetriebene Geräte aktiv sind. Beim Wiegen sollte darauf geachtet werden, dass die Flasche beim Anheben keinen Kontakt zum Bein hat – denn eventuelles Abstützen verfälscht das Messergebnis. Dann heißt es rechnen, denn die Anzeige der Waage fördert erst einmal nur das gesamte Gewicht zu Tage. Denn vom ermittelten Gewicht muss zunächst das Gewicht der Flasche selbst (Tara) abgezogen werden.
Wenig rückenfreundlich.
Flasche muss aus dem Fahrzeug entnommen werden.
2. Ultraschall

Mit dem Level-Control bringt Truma jetzt eine neue Generation der Ultraschall-Füllstandsmessung auf den Markt. Das riegelförmige Gerät dockt magnetisch an Stahlflaschen an (für Aluflaschen gibt es einen Adapter). Über die iNet-Box kann der Füllstand auf das Smartphone übertragen werden. Außerdem schätzt die zugehörige App, wie lange der Gasvorrat bei gleichbleibendem Verbrauch ausreicht, und gibt eine Warnung, wenn das Gas zur Neige geht. Mit zwei Geräten können auch zwei Flaschen überwacht werden.
Vor- und Nachteile der Methode:
Dank kompakter Form auch in kleinen Gaskästen einsetzbar.
Anschaffung zweier Geräte ist nicht günstig.
3. Wiegeplatte
Nach einem ähnlichen Prinzip wie die Kofferwaage arbeiten auch die Wiegeplatten. Das ermittelte Gewicht wird in Prozent der Füllmenge umgerechnet. Die Platten von Caracontrol und Brunner bieten allerdings im Gegensatz zur herkömmlichen Waage den Vorteil, dass sie dauerhaft im Gaskasten verbleiben und die Flasche während des Betriebs gewogen werden kann. Die knapp 100 Euro teure Gaswaage Brunner W8 übermittelt den Füllstand auf das Smartphone des Reisemobilisten.

So hat man den Gasvorrat jederzeit mit grafischer Anzeige im Blick. Die Waage von Caracontrol wird für 380 Euro von Reimo vertrieben. Hierbei wird ein Kontrolldisplay mitgeliefert, welches mit einem Klettband im Wohnraum befestigt werden kann. Das einfarbige Display zeigt den Füllstand der Flasche in Prozent an. Da der Durchmesser der Platte jedoch größer ist als der Flaschenboden, wird es im Gaskasten unter Umständen eng. In manche Fahrzeuge passt nur eine Platte hinein und es können nicht beide Flaschen gleichzeitig gewogen werden. Auch das Ein- und Ausladen der Flaschen wird in besonders engen Gaskästen schwieriger. Beide Wiegeplatten sind batteriebetrieben und können für Gasflaschen aus Aluminium und Stahl verwendet werden.
Vor- und Nachteile der Methode:
Flasche kann im Gaskasten verbleiben.
Bei schmalen Gaskästen passt nur eine Wiegeplatte hinein. Das erschwert den Flaschentausch.
Weitere Methoden

Die Klassiker unter den Ultraschall-Messgeräten sind Füllstandsanzeiger in Stiftform. Der Gas-Checker von Dometic beziehungsweise der Truma Levelcheck wird an die Seite der Gasflasche gehalten. Über eine LED signalisiert der Stift, ob Gas erkannt wird (grün) oder nicht (rot). Um die Fülllinie ausfindig zu machen, muss jedoch mehrmals an der Flasche angesetzt werden. Preis: etwa 40 Euro. Einfacher ist die Handhabung von Reichs GIM Mobil. Dieses Ultraschallgerät wird oben auf die Flasche gesetzt – funktioniert wegen der Magnethalterung aber nur bei Stahlflaschen. Mit 135 Euro ist das GIM Mobil deutlich teurer.
Produkt | Bestellmöglichkeit |
Kofferwaage | |
Truma Level Control | |
Brunner W8 | |
Dometic Gaschecker | |
Truma Levelcheck | |
Reich GIM Mobil |