Ob Kurztrip ins Grüne oder Familienurlaub mit vollem Sportequipment – in kompakten Campingbussen wird Stauraum schnell zur Mangelware. Besonders dann, wenn Kinderräder, Winterausrüstung oder sperrige Freizeitutensilien mit an Bord sollen. Dachboxen für Campingbusse schaffen hier wertvollen Zusatzplatz – ohne das Raumgefühl im Innenraum einzuschränken. Doch wie gut sind die mobilen Stauräume wirklich? Welche Systeme passen auf den Van? Gemeinsam mit der Schwesterzeitschrift auto motor und sport haben wir sieben Dachbox-Modelle für Camper und Vans im Detail getestet.
Wer so eine Box auf ein Aufstelldach packen möchte, mit entsprechend eingeschränkter Dachlast, dem sei gesagt: Es gibt diese Testboxen teils auch in kleineren und damit leichteren Versionen.
Testsieger: Thule Force 3 XL überzeugt erneut
Alle Boxen meisterten den Test, den Sieg holte erneut Thule. Die neue Force 3 XL setzte sich an die Spitze – mit spürbarer Qualitätssteigerung zum Vorgänger. Im Mittelfeld überzeugten vier Modelle von Hapro, Lanco, Norauto und Atera mit dem Urteil "gut" – trotz Preisen unter 580 Euro. Kameis Husky 510 landete mit "befriedigend" auf dem letzten Platz: Eine gebrochene Gurtöse und das veraltete U-Bügel-System kosteten wichtige Punkte.
Thule Force 3 XL

Gut: Den Drehmoment-Knauf hat Thule sogar gummiert.
Die Thule Force 3 sichert sich verdient den Testsieg: top verarbeitet, leicht zu montieren und mit cleveren Details wie Klick-Verschluss und gummierten Drehmomentknäufen. Auch beim Fahren überzeugt sie – das Gepäck bleibt dank drei Gurten sicher fixiert.
- Stärken: Gesamtkonzept top. Gute Ladungssicherung, Ladekomfort durch große Öffnung.
- Schwächen: Mittleres Scharnier rastet nur bei sauberer Führung beim Schließen richtig ein.
- Aufbau und Gebrauch: 55 Punkte.
- Fahrversuche: 87 Punkte.
- Gesamt: 142 Punkte.
- Urteil: Sehr gut.
Yakima SkyBox LG/16

Die Yakima-Box kommt mit einer Kordel als Zuziehhilfe.
Platz zwei geht an Yakima: Verarbeitung, Montage und Fahrverhalten sind stark, die Dreipunktverriegelung überzeugt. Extras wie Zuziehhilfe und abnehmbarer Drehknauf gefallen – nur die kleine Öffnung kostet Punkte beim Beladen.
- Stärken: Stabile Metallverstrebungen, Sicherheitsindikator, durchdachte Features.
- Schwächen: Kleine Öffnung, kleine Materialfehler an der Oberschale.
- Aufbau und Gebrauch: 53 Punkte.
- Fahrversuche: 83 Punkte.
- Gesamt: 136 Punkte.
- Urteil: Sehr gut.
Hapro Traxer 8.6
Platz drei geht an die Hapro Traxer. Ein Plus: Die drei Spanngurte sind vormontiert. Montage und Beladung gelingen dank Schnellhaltern und beidseitiger Öffnung einfach. Der Deckel zeigt etwas Spiel, die Spanngurte lockern sich leicht – insgesamt aber noch im grünen Bereich.

Die Box kommt als einzige mit vormontierten Spanngurten.
- Stärken: Ladekomfort dank großer Öffnung, Ladungssicherung durch gute Spanngurte.
- Schwächen: Deckel verwindet sich leicht, Dreipunktverriegelung nur aus Kunststoff.
- Aufbau und Gebrauch: 48 Punkte.
- Fahrversuche: 76 Punkte.
- Gesamt: 124 Punkte.
- Urteil: Gut.
Lanco DBX 50
Die Lanco-Box zeigt eine solide Leistung: stabil, schnell montiert und mit Fangkorb sowie drei Spanngurten gut zur Ladungssicherung ausgestattet. Abzüge gibt’s für die vergleichsweise kleine Öffnung, was den Beladekomfort einschränkt. In den Fahrversuchen bleibt alles sicher – nur leichte Gurtlockerung.

Der Fangkorb schützt Box und Beladung zusätzlich.
- Stärken: Fangkorb vorn, der zur Ladungssicherung beiträgt, ordentliche Spanngurte.
- Schwächen: Kleine Öffnung, Spanngurte lockern sich etwas beim Ausweichtest.
- Aufbau und Gebrauch: 46 Punkte.
- Fahrversuche: 77 Punkte.
- Gesamt: 123 Punkte.
- Urteil: Gut.
Norauto Bermude 500

Die Befestigungskrallen hat Norauto gummiert.
Die Bermude 500 ist Preis-Leistungs-Sieger. Verarbeitung solide, aber der Deckel verwindet sich leicht. Pluspunkte: gute Öffnung, ordentliches Platzangebot. Die gummierten Metallkrallen halten sicher, die Gurte sind hochwertig – jedoch halten zwei allein beim Ausweichen nicht optimal. Ein dritter Gurt fehlt.
- Stärken: Viel Platz durch flache Unterschale, stabile Befestigungskrallen.
- Schwächen: Nur zwei Spanngurte, erschwertes Öffnen und Schließen des Deckels.
- Aufbau und Gebrauch: 45 Punkte.
- Fahrversuche: 70 Punkte.
- Gesamt: 115 Punkte.
- Urteil: Gut.
Atera Lunar
Die Atera-Einsteigerbox schneidet mit "gut" ab. Montage und Handhabung sind solide, doch die einseitige Öffnung – als einzige im Test – kostet Punkte. Beim Fahren überzeugt das Drehmoment-System, allerdings biegen sich die Krallen beim Verzurren, und die Gurte lockern sich im Ausweichtest.

Kleine Personen tun sich mit der einseitigen Öffnung schwer.
- Stärken: Montage einfach, vorgegebenes Drehmoment, Box hält gut auf dem Träger.
- Schwächen: Einseitige Öffnung rechts, Halterung biegt sich beim Festzurren nach oben.
- Aufbau und Gebrauch: 41 Punkte.
- Fahrversuche: 71 Punkte.
- Gesamt: 112 Punkte.
- Urteil: Gut.
Kamei Husky 510

Die Spanngurt-Öse brach beim Ausweichtest ab.
Die Kamei-Box landet mit "befriedigend" auf dem letzten Platz. Die altmodische U-Bügel-Befestigung hat einen zu kleinen Verstellbereich und passt nur auf wenige Fahrzeuge. Immerhin bieten die flachen Verschraubungen innen etwas mehr Stauraum. Im Ausweichtest löst sich eine Tasche, eine Gurtöse bricht – das führt zur klaren Abwertung.
- Stärken: Bietet Ladekomfort in Form einer großen Öffnung und eines guten Platzangebots.
- Schwächen: Veraltetes Konzept, Verstellbereich der Box zu gering, Spanngurt-Öse bricht.
- Aufbau und Gebrauch: 33 Punkte.
- Fahrversuche: 68 Punkte.
- Gesamt: 101 Punkte.
- Urteil: Befriedigend.





