Fast zwei Millionen Beiträge findet man unter dem Hashtag „Vanlife“ allein auf Instagram. Auch auf Pinterest, Twitter und Co. sind #roadtrip, #campervan und #homeiswhereyouparkit sogenannte „trending topics“: Themen mit hohem Trendpotenzial. Schuld daran tragen unter anderem die zahlreichen Blogger, die über ihren Bus, Ausbau und das Leben #ontheroad berichten.
Der moderne Busnomade ist in den sozialen Medien daheim. Spätestens seitdem die Roaming-Gebühren in Europa in diesem Jahr weggefallen sind, dürfen wir mit noch mehr brandneuem Bus-„Content“ rechnen. Auch von unterwegs geben viele Blogger tolle Tipps zu schönen Orten und wie man den Kastenwagen aufhübschen kann. Wer wenig Geld und spezielle Wünsche hat oder ganz einfach Wert auf Individualität legt, findet hier kreative Inspirationen und Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum kompletten Selbstausbau verschiedenster Fabrikate – oder wie man mehr Stauraum schafft und mehr Farbe in den Bus bringt. Einige unserer Lieblings-Blogger, für die wir tiefe #vancrush-Gefühle hegen, stellen wir hier vor.
Campingbus-Komplett-Ausbauanleitung

Alles, was man fürs Vanlife-Glück braucht, findet man laut Zach Both auf seinem Blog: „Stell ihn dir eher als freundlichen Ratgeber vor.“ Hier beschreibt er, wie er einen alten Chevrolet Express im Laufe eines Jahres nach und nach zum Campingbus umgebaut hat. Mit übersichtlichen Beschreibungen, vielen Bildern, Material- und Werkzeuglisten und einer durchdachten Kapitelstruktur gleicht der Blog tatsächlich eher einer Betriebsanleitung.
Der stylishe Holzausbau von Zach Both hat bereits große mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen: Die New York Times hat ihn interviewt, und mit über 34.000 Followern auf Instagram gilt der junge US-Amerikaner als Social Influencer. Mehr Infos: thevanual.com
Schnellgenähtes Utensilo für den Campingbus
Kati campt, seit sie ein Kind ist, und ist mit ihrem VW Bulli am liebsten rund um die Ostsee unterwegs. Auf ihrem Blog schreibt sie über ihre Reisen, alternative Camping- und Do-it-yourself-Ideen.

Zwei ihrer Ideen beschäftigen sich mit dem Thema Stauraum-Ausnutzung. Weil es in ihrem Bus keinen Platz für eine Besteckschublade gibt, hat sie kurzerhand aus einem Tischset eine Besteckmappe genäht – im Stil einer Stifterolle wie zu Schulzeiten. Auf ähnliche Art und Weise verwandelte sie eine Fußmatte in ein Hängeutensilo, das jetzt an der Schiebetüre hängt – sodass sie von innen wie von außen an Dinge herankommt, die sie häufig benötigt.
Die einfachen Nähanleitungen verrät sie auf ihrem Blog: Cruisingcampersblog.de
Schicker Holzausbau, schicker Zeitschriftenhalter

Architektur-Student Daniel bloggt hier über seine Faszination Holzbau und darüber, was ihn bewegt. Seinen alten Traum, ein Stararchitekt zu werden, hat er an den Holznagel gehängt. Heute will er lieber Freiheitskünstler sein und sein Leben auf dem Longboard und im Van genießen. Er hat einen Daihatsu Hijet, Baujahr 1996, selbst aus- und dabei jede Menge Holz verbaut. Ein schönes kleines Gimmick ist der Zeitschriftenhalter, der sicherlich schon den ein oder anderen Nachahmer gefunden hat. In seinem Blog gibt es noch mehr zu entdecken: Die Surftrip-Landkarte in der Heckklappe oder wie man einen Dachkoffer montiert. Woodkali.de
Regenmütze fürs Aufstelldach
Familienvater Stefan nutzt seinen VW California sowohl als Camper und als Alltagsfahrzeug. Der Schleswig-Holsteiner betreibt einen kleinen Online-Shop, in dem er Buszubehör vertreibt, das er mit seinem 3D-Drucker herstellt. Nebenbei bloggt er über Bushacks und welche Ausstattung er selbst benutzt.

Einer davon ist die selbstgenähte „Mütze“ für das Aufstelldach. Die Husse dient als Regenschutz für Zeltbalg und Matratze. Außerdem verhindert der Überzug, dass man nach einer verregneten Nacht den Zeltstoff im feuchten Zustand wieder einklappen muss, wenn man am nächsten Tag weiterfahren will. Als DIY-Projekt kostet die Regenmütze nicht viel, „und ich kann mir Material und Farbe aussuchen“, sagt Stefan. Mehr Infos zu dem selbstgenähten Zubehör, mit dem man Bares sparen kann: Kleinergrosserbus.de
Stylisher Sitzschoner als Schmutzschutz

Naehmarie.de nennt sich der Lifestyle- und Kreativblog von Maria Neumeister, die ein Näh- und Vintagegeschäft in Rostock betreibt: „Als Kind der DDR habe ich früh gelernt, dass Not und Mangel erfinderisch machen kann.“ Wenn sie gerade keine DIY-Bücher schreibt oder fotografiert, dann ist sie am liebsten mit ihrem T3 Multivan unterwegs. An dem schraubt sie entweder selbst oder hübscht das Interieur auf.
Der Autositzschoner hat gleich zwei Funktionen: Er versteckt abgenutzte Sitzbezüge und schont den Sitz vor Verschmutzungen, wenn man beispielsweise gerade aus der Werkstatt oder aus dem Garten kommt. Dank der wasserundurchlässigen Rückseite kommt auch nach einem spontanen Sprung ins Meer oder den Badesee keine Nässe durch. Die Materialien für den Sitzschoner sind ein Baumwollstoff, Wachstuch, Gummiband und Garn. Die Anleitung steht in Marias Blog, mehr Tipps in ihrem Buch DIY-Camping.
Regendusche für den Camper
Im Mai 2017 war es endlich so weit: Phil Aitchinson fuhr nach monatelangem Bau und ewigem Listenschreiben von Hull/Großbritannien endlich los in Richtung europäischen Kontinent, um sich seinen Traum vom Vanlife zu erfüllen. Mit seinem alten Ford-Transit-Bus reist er seitdem durch die Lande. Aus seinem Bus-Umbau-Blog wurde ein Reisetagebuch.

Mittlerweile schreibt er nicht mehr darüber, wie man einen Bus in einen Camper verwandelt, sondern über die Sicherheit auf Stellplätzen und darüber, wie er sich unterwegs fit hält. Dabei teilt er ganz persönliche Erfahrungen. Wer sich durch seine Website schmökert, kommt früher oder später zu dem, wie wir finden, absoluten Highlight seines Selbstausbaus: die „Rainshower“-Dusche im Fahrzeugheck, die aussieht wie in einem Luxus-Spa. In dem Blog erfährt man außerdem, wie man die Dusche installiert, wo er Wasser zapft und wie er seine Klamotten wäscht.
Die ganze Story zu Bus, Ausbau und Vanlife: Campervanbuuren.com
Designerbus vom Einrichtungsprofi
Als die Innenarchitektin ihren Busausbau plante, stand als Erstes ihr Konzept für die Farben und Materialien fest: Sie kombiniert verschiedene Werkstoffe, Seekieferholz mit Grau-grün-Tönen und schwarz-weiße Textilien mit Akzenten in Rosé und Neon. Diese Inspiration für ihren „Raumkunstbus“ setzte sie im Aus- und Möbelbau um.

Einmalig sieht der Boden in Zementfliesen-Optik aus, die Jahrhundertwende-Architektur an ihrem Wohnort Braunschweig lieferte die Blaupause dazu. Für den Look hat sie zusammen mit ihrer Tochter eine Siebdruckplatten-Schablone angefertigt, um anschließend das Fliesenmuster aufzusprühen. Das Ergebnis ist Designpreis-verdächtig gut geworden. Alle, die zur Nachahmung inspiriert sind, finden auf ihrem Blog Tipps fürs Sprayen, genauso wie für den Bau von Sideboards aus Sperrholz und wie man mit Spannseilen die „obligatorische Wimpelgirlande, die in keinem Bulli fehlen darf“, befestigt. mirjamotto.de