Dieses Blau hat Wow: Durch die Bäume blitzt immer wieder der See. Wir sind unterwegs auf dem Radweg an der Nordseite hoch über dem Weißensee. Und hier merkt man mit jedem Meter: Dieser See ist einzigartig – und zwar in vielerlei Hinsicht. Das Wasser ist glasklar und an vielen Stellen schimmert es in karibischem Türkis. Fast zwölf Kilometer lang, 900 Meter an der breitesten Stelle, bis zu 99 Meter tief. Er sieht fast aus wie ein Fjord.
Weißensee: Türkisblauer Geheimtipp für Camper
Der Weißensee ist vor allem eins: unglaublich schön, sehr ruhig, weil zwei Drittel der Uferfläche unter Naturschutz stehen. Also: keine Bebauung, keine Straße rund um den See – nur Wanderwege und Bike-Pfade. Man könnte wochenlang hier bleiben – und jeden Tag eine andere Tour machen.
Den Südwesten Kärntens wollen wir dieses Mal erkunden: Weißensee, Nassfeld, Pressegger See und das idyllische Lesachtal. Den Weißensee kennen und lieben wir von mehreren Badesommern. Was die Campingplätze angeht, haben wir hier die große Auswahl, es gibt gleich drei gute Anlagen rund um den See.

Die Farbe ist echt und dennoch unglaublich. Für diese Aussicht auf den Weißensee kann man sich anstrengen, muss man aber nicht. Die Sommerbergbahn gondelt Wanderer in zwölf Minuten zur Bergstation. Oder man erarbeitet sich diesen Blick auf dem Bike.
Mit dem Genussfloß über den Weißensee
Wir haben uns dieses Mal für den Camping-Knaller entschieden, direkt hinter der Brücke in Teschendorf, ein Platz mit eigenem Strandbad, das man übrigens als Campinggast auch am späten Abend noch nutzen kann, wenn alle anderen schon im Bett sind. Mit Kapitän Lucky und Rangerin Jutta fahren wir am nächsten Tag auf dem "Genussfloß" raus auf den See.
Ein Mal pro Woche tuckern die beiden mit Urlaubern mit einem großen Holzfloß leise und langsam quer über den See, legen an und machen einen Ausflug in die Uferzone. Dabei lernen wir viel über die Fauna im Naturpark Weißensee, zum Beispiel, dass dünne Birkenrinde als Verband der Wundheilung dient, dass die Blätter von Spitz- und Breitwegerich bei Blasen und Stichen helfen – und noch eine ganze Menge mehr.

Wandern hat ja immer was Meditatives. Hier auf dem Hausberg von Techendorf.
Als wir wieder zurückkommen zum Floß, hat Käpt’n Lucky den Tisch an Bord gedeckt. Es gibt verschiedene Fischspezialitäten aus dem See: kalt und heiß geräucherte Seeforelle, Saibling und Barschfilets. Jutta sagt, wie es geht: "Auf das knusprige dünne Fladenbrot kommt frischer Rucola, darauf Forellenstückchen, Oliven-Zitronenöl und Salz." Dazu gibt es Wein aus Kärnten: ein Glas "Gemischter Satz" vom Weingut Trippel – ein Weißer, Kräftiger, der gut zum Fisch passt. Dazu Ausblicke auf die Berge ringsum, der Himmel himmelblau, das Wasser türkisgrün – die Floßfahrt könnte ewig dauern.
Nach dem See, rauf auf den Berg
Die Weißensee-Bergbahn transportiert uns am nächsten Tag per moderner Vierer-Sesselbahn in zwölf Minuten zur Bergstation. Unser Ziel ist die bewirtschaftete Naggler Alm, unsere Hoffnung: Ausblicke auf den See. Und es klappt. Kann man sich in das Türkis verlieben? Man kann.
Ich bin froh, dass wir momentan nicht auf einem der drei Mountainbike-Trails von hier oben aus abwärts brettern, sondern das sensationelle Panorama in aller Wanderruhe genießen können.
Pressegger See & Nassfeld: Aktivurlaub mit Familie
Wir ziehen weiter zum Pressegger See. Von dort radeln wir nach Tröpolach, am Fuße des Nassfelds in den Karnischen Alpen. Im Winter ist das Nassfeld das größte Skigebiet Kärntens – und im Sommer? Ein schönes Wandergebiet. Mit der Kabinenbahn Millennium-Express von Tröpolach schweben wir hinauf, mit der Gäste-Card vom Campingplatz am Pressegger See sogar kostenlos.
Man kann die Bikes mit hochnehmen, wandern oder einfach nur da sein: die Kinder spielen lassen auf dem Spielplatz oder den kinderwagentauglichen Aquatrail von der Madritsche aus abwärts spazieren bis zum Speichersee, vorbei an verschiedenen Wasserspielmöglichkeiten und Picknickplätzen.
Slow-Food-Restaurants
In Kärnten ist die Slow-Food-Bewegung zu Hause. Es gibt viele Restaurants, Produzenten und Bauernhöfe, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben. Beim Vorbeiradeln haben wir das Slow-Food-Schild am Lerchenhof in Untermöschach gesehen. Hmmm, wie das hier duftet! Angenehm nach Geräuchertem. Die "Schatzkammer", wie der kleine Laden heißt, ist ein Mini-Raum, in dem man sich aus dem selbstgemachten Lebensmittelsortiment aussucht, was man will, und das Geld in ein Kässchen legt.
Bevor wir unsere private Brettljause anrichten, hüpfen wir noch schnell in den Pressegger See. Dort steht der Caravan auf dem Campingplatz. Inzwischen hat sich der Duft nach geräuchertem und frisch gebackenem Brot vom Lerchenhof im Wohnwagen verteilt. Unsere Schätze schmecken dann auch ausgezeichnet, nicht nur der Schinken und das Brot, auch die Würstel und die Sulz.

Für die Pause bei einer Weißensee-Umwanderung bietet sich eine Brettljause auf der Hermagorer Bodenalm an.
Lesachtal: Camping im naturbelassensten Tal Europas
Ins Lesachtal, ganz im Westen Kärntens, geht’s für uns dann auf dem Weg in Richtung Südtirol, also Italien. Das Lesachtal beginnt kurz nach der 3000-Seelen-Gemeinde Kötschach-Mauthen, 45 Autominuten vom Pressegger See entfernt. Es gilt als das naturbelassenste Tal Europas, auch hier mit vielen Wander- und Radwegen.
Wir könnten morgen auf dem Karnischen Höhenweg eine Wanderung unternehmen – auf dem man in manchen Abschnitten mit einem Bein in Kärnten, mit dem anderen schon in Italien geht. Er wird auch "Friedensweg" genannt, weil er heute das verbindet, was im Ersten Weltkrieg heiß umkämpfter Frontverlauf war und auf beiden Seiten viele tausend Tote gefordert hat. Das kleine Museum in Kötschach-Mauthen dokumentiert das eindrucksvoll.
Wir könnten auch eine Kanutour auf dem Flüsschen Gail machen oder eine Radtour unternehmen, zum Beispiel von St. Lorenzen durchs Frohntal. Beide versprechen grandiose Naturerlebnisse. Und das Beste ist: Wir entscheiden das morgen ganz entspannt, nach dem Frühstück – nach Lust und Laune. Camping – das ist einfach die beste Urlaubsform.
Zehn Camping-Tipps in Kärnten
Die besten Camping-Tipps rund um die Region Kärnten.
Platz 10: Strandcamping Anderwald, Faak am See
- Campingplatz: 189 Stellplätze, Mietunterkünfte, Lebensmittel, Brötchen, Restaurant, Strand (See), Hunde erlaubt.
- Freizeit: Strand (See), Wandern, Radfahren, Mountainbiken.
- Öffnungszeiten: 1. April – 2. November.
- Bewertung: 4,8 von 5 Sterne.
Platz 9: Alpencamp Kötschach-Mauthen, Kötschach-Mauthen
- Campingplatz: 80 Stellplätze, Mietunterkünfte, Lebensmittel, Brötchen, Restaurant, Strand (Fluss, 200 m), Hunde willkommen.
- Freizeit: Strand (Fluss), Wandern, Radfahren, Wellness.
- Öffnungszeiten: 1. Januar – 4. November, 15. – 31. Dezember.
- Bewertung: 4,8 von 5 Sterne.
Platz 8: Camping Maltschacher Seewirt, Feldkirchen
- Campingplatz: 45 Stellplätze, Mietunterkünfte, Lebensmittel (300 m), Brötchen, Restaurant, Strand (See), Hunde willkommen.
- Freizeit: Strand (See), Wandern, Radfahren, Mountainbiken.
- Öffnungszeiten: 29. April – 1. Oktober.
- Bewertung: 4,8 von 5 Sterne.
Platz 7: Seecamping Mentl, Landskron
- Campingplatz: 164 Stellplätze, Mietunterkünfte, Wohnmobil-Plätze vor der Schranke, Lebensmittel, Brötchen, Restaurant (100 m), Strand (See), Hunde erlaubt.
- Freizeit: Strand (See), Wandern, Radfahren, Mountainbiken, Paragliding.
- Öffnungszeiten: 5. Mai – 1. Oktober.
- Bewertung: 4,8 von 5 Sterne.
Platz 6: Camping Neubauer, Millstatt am See
- Campingplatz: 100 Stellplätze, Mietunterkünfte, Brötchen, Restaurant, Strand (See), Hunde erlaubt.
- Freizeit: Schwimmen, Wandern, Radfahren, Mountainbiken.
- Öffnungszeiten: 1. Mai- 8. Oktober.
- Bewertung: 4,8 von 5 Sterne.
Platz 5: Schwimmbad Camping Mössler, Döbriach
- Campingplatz: 200 Stellplätze, Mietunterkünfte, Wohnmobil-Plätze vor der Schranke, Lebensmittel, Brötchen, Restaurant, Pool, Hunde willkommen.
- Freizeit: Schwimmen, Wandern, Radfahren, Mountainbiken.
- Öffnungszeiten: 23. März – 4. November.
- Bewertung: 4,8 von 5 Sterne.
Platz 4: Hoch oben Camp & explore, Mallnitz
- Campingplatz: 94 Stellplätze, Mietunterkünfte, Brötchen, Restaurant, Hunde willkommen.
- Freizeit: Wandern, Radfahren, Mountainbiken, Klettern.
- Öffnungszeiten: 25. Mai – 31. Oktober, 7. Dezember – 19. April.
- Bewertung: 4,9 von 5 Sterne.
Platz 3: Alpenferienpark Reisach, Reisach
- Campingplatz: 60 Stellplätze, Mietunterkünfte, Lebensmittel, Brötchen, Restaurant, Strand (Teich), Hunde willkommen.
- Freizeit: Strand (Teich), Wandern, Mountainbiken, Klettern.
- Öffnungszeiten: 1. Mai – 30. September.
- Bewertung: 4,9 von 5 Sterne.
Platz 2: Seecamping Mössler, Döbriach
- Campingplatz: 70 Stellplätze, Mietunterkünfte, Lebensmittel, Brötchen, Restaurant, Pool, Strand (See, 100 m), Hunde willkommen.
- Freizeit: Strand (See), Pool, Wandern, Radfahren, Mountainbiken.
- Öffnungszeiten: 23. März – 4. November.
- Bewertung: 4,9 von 5 Sterne.
Platz 1: Camping Alpendorf, Weißbriach
- Campingplatz: 90 Stellplätze, Lebensmittel (500 m), Brötchen, Hunde erlaubt.
- Freizeit: Wandern, Mountainbiken, Radfahren, Schwimmen.
- Öffnungszeiten: ganzjährig.
- Bewertung: 5 von 5 Sterne.















