Die schöne Fachwerkstadt am Südwesthang des Thüringer Waldes überrascht mit einem geschlossenen historischen Ortsbild und vielen Zeugnissen aus ihrer über 1000-jährigen Geschichte. Überragt wird das tolle Ensemble von einem einzigartigen Schloss.
Die schöne Fachwerkstadt am Südwesthang des Thüringer Waldes überrascht mit einem geschlossenen historischen Ortsbild und vielen Zeugnissen aus ihrer über 1000-jährigen Geschichte. Überragt wird das tolle Ensemble von einem einzigartigen Schloss.
"Wer einmal in Schmalkalden war", so verspricht das Tourismus-Marketing der Stadt, "ist beeindruckt." Vor Ort angekommen, fällt zunächst das über mehreren Terrassen malerisch thronende Schloss ins Auge. Das liegt nicht zuletzt daran, dass unterhalb der fast original erhaltenen, quadratischen Vierflügelanlage, nahe dem historischen Pulverturm, ein großer Parkplatz liegt, auf dem das Wohnmobil bequem Platz findet. Und einen Supermarkt gibt es dort auch: ein guter Einstieg!
Sogar der Aufstieg ist bequem. Er führt über wenige Stufen hinauf zur Wilhelmsburg. Sie war einst die Nebenresidenz der hessischen Landgrafen, wie auch die Stadt selbst nahezu 600 Jahre zu Hessen gehörte. Erst 1945 kam sie zu Thüringen. Heute gilt das fast original erhaltene Ensemble mit seinen Wandmalereien und dem Stuckschmuck, den Festsälen und der Schlosskirche mit ihrer Holzpfeifenorgel als eines der schönsten Renaissance-Schlösser in ganz Deutschland. Die Ausstellung zur spannenden Geschichte des Schmalkaldischen Bundes, die den Beginn der Kirchenspaltung in Europa dokumentiert, zeigt, welche Rolle die Stadt einst eingenommen hat.
Die malerische Altstadt ist vom Innenhof aus schnell erreicht. Schritt auf Schritt präsentieren sich herrliche, mit großem Aufwand restaurierte Fachwerkbauten. Rund 90 Prozent der mittelalterlichen Häuser, heißt es, haben die Unbillen der Jahrhunderte, wie etwa den Schmalkaldischen Krieg – und die DDR – überdauert. Enge Gassen und weite Plätze laden zum Erkunden ein und eröffnen stetig neue, romantische Perspektiven.
Das Herz der Stadt, die mehr als 1000 Jahre alt ist, schlägt am Altmarkt. Das grün getünchte, spätgotische Rathaus und die aus der gleichen Zeit stammende Hallenkirche St. Georg mit ihren beiden Türmen sind ihr fotogener Mittelpunkt. 1537 legte der Reformator Martin Luther hier seine "Schmalkaldischen Artikel" vor.
Die Stadt, das zeigt sich auf einer Führung schnell, ist ein anschauliches Stück deutscher Geschichte. Wobei auch außerhalb bemerkenswerte Zeitzeugen zu besichtigen sind. Das Technische Museum Neue Hütte gehört dazu, und auch das sehenswerte Besucherbergwerk Finstertal – die einzige Eisen- und Manganerzgrube im Süden von Thüringen. Spätestens jetzt steht fest: Die Touristiker haben nicht übertrieben. Schmalkalden beeindruckt.
Industriedenkmal: Die Neue Hütte, etwas außerhalb der Stadt gelegen, ist eine 1835 entstandene Hochofenanlage. Hier wurde bis 1924 Eisenerz auf Holzkohlebasis zu Roheisen verhüttet. Das Werk, heute Technisches Museum, gilt als das letzte seiner Art in Mitteleuropa. Bei einer Besichtigung tauchen die Besucher ein in die Zeit der Industrialisierung. www.hochofenmuseum.de
Mit ihrer informativen Internetseite macht die Tourist-Information Schmalkalden Appetit auf den Besuch der schmucken Fachwerkstadt. Auer Gasse 6–8, 98574 Schmalkalden, Telefon 0 36 83/6 09 75 80, www.schmalkalden.com
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