Camping in Bosnien-Herzegowina: Entdecke versteckte Roadtrip-Highlights

Roadtrip durch den Balkan
Camping-Trip in Bosnien und Herzegowina

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Zuletzt aktualisiert am 01.07.2025

Ein Roadtrip durch Bosnien-Herzegowina verspricht Abenteuer inmitten unberührter Natur und historischer Städte. Von den imposanten Wasserfällen des Una-Nationalparks bis hin zur faszinierenden osmanischen Architektur in Mostar – die Reise führt durch atemberaubende Landschaften und lässt die reiche Geschichte des Balkans hautnah erleben. Egal ob Wanderungen, Kultur oder idyllische Campingplätze, Bosnien-Herzegowina bietet für jeden Camper einzigartige Erlebnisse und versteckte Highlights.

Wir zeigen Insider-Tipps und einen Reisebericht – als Inspo für den nächsten Roadtrip durch diese faszinierende Region.

Praktische Tipps für einen Roadtrip nach Bosnien-Herzegowina:

  • Geldumtausch, lokale Sim-Karte und Verpflegung in Bihac besorgen
  • Für Camper: Übernachtungsmöglichkeiten in familiengeführten Plätzen wie Kamp Vasva & Hazim
  • Auf staubigen Schotterpisten unterwegs, oft in abgelegene, idyllische Orte
  • Viele Sehenswürdigkeiten abseits der Hauptstraßen und gut erreichbar mit dem Camper
  • Tankstellen und Lebensmittelmärkte in größeren Städten wie Banja Luka und Jajce verfügbar

Highlights für einen Roadtrip:

  • Štrbacki Buk: Höchster Wasserfall im Una-Nationalpark
  • Banja Luka: Christ-Erlöser-Kathedrale, römische Festung Kastel und der Fluss Vrbas
  • Jajce: Pliva-Wasserfall und historische Altstadt mit Wassermühlen
  • Sarajevo: Bašcaršija, Gazi-Husrev-Beg-Moschee, und Olympische Winterspiele-Stätten
  • Konjic: Stari most (alte Brücke) und Tito’s Bunker
  • Mostar: Stari Most (UNESCO-Weltkulturerbe) und osmanische Altstadt
  • Kravica-Wasserfälle und Pocitelj: Osmanische Architektur und mittelalterliche Festungen

Unser Campingerlebnis in Bosnien-Herzegowina

Schon lange träumen wir davon, Südosteuropa zu bereisen. Im Herbst machen wir uns auf den Weg, um einen Teil des Balkans zu erkunden. Unser Roadtrip durch Bosnien und Herzegowina führt zu abwechslungsreichen Landschaften und gastfreundlichen Menschen. Österreich und Slowenien lassen wir schnell hinter uns und fahren weiter nach Kroatien. Am Grenzübergang Izacic verlassen wir die EU und reisen nach Bosnien und Herzegowina ein. Wir fahren in die Stadt Bihac und tauschen Geld, kaufen Lebensmittel und besorgen uns eine lokale Sim-Karte fürs Handy.

Der Štrbacki Buk, der höchste Wasserfall des Una-Nationalparks, ist unser erstes Ziel. Nach ausgiebiger Erkundung holpern wir auf einer staubigen Schotterpiste zurück und fahren auf einen bereits erspähten Camperplatz. Unsere Entscheidung für das familiäre Kamp Vasva & Hazim bereuen wir nicht. Sogar ein kleines Toiletten- und Duschhäuschen ist vorhanden. Am nächsten Tag begeben wir uns in den nahen Ort Martin Brod. Hier gibt es gleich zwei Übernachtungsmöglichkeiten für Camper. Wir entscheiden uns für den einfacheren Platz am Infopoint des Nationalparks und starten eine Wanderung um den Ort. Höhepunkte sind kleine und große Wasserfälle sowie das Kloster Rmnaj.

Bosnien und Herzigowina Urlaub
Jessica Dehn

Wunderschöne Landschaften

Durch fast unberührte Natur fahren wir nach Banja Luka im Norden des Landes. Die Stadt ist Regierungssitz der Republika Srpska, eines Teils von Bosnien und Herzegowina. Wir besuchen die Markthalle und kaufen frisches Obst und Gemüse. Durch die Fußgängerzone gehen wir zur Christ-Erlöser-Kathedrale. Die serbisch-orthodoxe Kirche beeindruckt durch ihre vergoldeten Kuppeln. Gegenüber erspähen wir das Rathaus und auf der anderen Seite den Palast der Republik. Bevor wir weiterfahren, erkunden wir das Kastel, eine römische Festung, die kostenlos besichtigt werden kann. Unseren nächsten Übernachtungsplatz finden wir direkt an der Straße. Ein Schild macht uns auf das Camp San aufmerksam. Der nette Besitzer zeigt uns den in seinem Garten befindlichen Stellplatz samt zweckmäßigen Sanitäranlagen.

Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel fahren wir auf landschaftlich schönen Strecken immer am Fluss Vrbas entlang. Wir stoppen am Krupa-Wasserfall und besichtigen das Kloster Krupa na Vrbasu aus dem 13. Jahrhundert. Bevor wir uns auf dem Auto Camp in Jajce einquartieren, machen wir noch einen kleinen Umweg zu den alten Wassermühlen Mlincici, die ein beliebtes Touristenziel sind. Ein Spaziergang entlang des Pliva-Sees ist ebenfalls lohnend. Vom Auto Camp Jajce spazieren wir später in die Altstadt und sind in wenigen Gehminuten beim Pliva-Wasserfall. Entlang der Wehranlagen steigen wir immer weiter hoch bis zur Burgruine und lassen den Blick über Jajce und Umgebung schweifen.

Bosnien und Herzigowina Sarajevo
Jessica Dehn

Am nächsten Tag stoppen wir in Travnik im Herzen von Bosnien und Herzegowina. Moscheen und Gebäude aus der osmanischen Zeit sind typisch für das Stadtbild von Travnik, wie beispielsweise die bunte Moschee und der Uhrenturm.

Orientalische Einflüsse

Die kontrovers diskutierten bosnischen "Pyramiden" in der Nähe von Visoko streifen wir nur, denn allein der Anblick des kommerziell aufgemachten Besucherzentrums hinterlässt bei uns einen schalen Beigeschmack, und wir suchen schnell das Weite. Einen guten Übernachtungsplatz finden wir beim Autocamp iCamp ganz in der Nähe. Herzliche Gastfreundschaft und der Kontakt zu anderen Campern lassen uns einen angenehmen Abend verbringen.

Bosnien und Herzigowina Camper
Jessica Dehn

Nur rund 30 Kilometer sind es von hier bis in die Hauptstadt des Landes, Sarajevo. Unsere Besichtigungstour startet am Rathaus und führt uns durch den Basar, das historische Zentrum sowie die Bašcaršija aus dem 15. Jahrhundert. Wir fühlen uns in eine andere Zeit zurückversetzt und spüren die osmanische Geschichte hier ganz besonders. Mitten in der Altstadt befindet sich die Gazi-Husrev-Beg-Moschee. Wir spazieren an ihr vorbei und schlendern die Ferhadija, die Haupteinkaufsstraße mit ihren Geschäften, Restaurants und Cafés, entlang bis zur ewigen Flamme. Wir essen Cevapi in einer der bekannten Cevabdžinica Željo, lassen uns in einer der vielen Kaffeebars einen Kaffee schmecken und überlegen, wo wir unser Nachtlager aufschlagen.

Im Winter 1984 wurden in Sarajevo die Olympischen Winterspiele ausgetragen. Oberhalb der Stadt befinden sich noch heute Reste der Bobbahn. Wir erklimmen mit dem Camper den Berg Trebevic und parken auf einem großen Parkplatz, von dem wir in rund 15 Minuten zu den Überbleibseln wandern. An einem Aussichtspunkt blicken wir auf Sarajevo hinunter und steigen bis zur Bergstation der Seilbahn auf, die von der Stadt hinaufführt. Die Nacht verbringen wir mit zwei anderen deutschen Campern auf dem Parkplatz. Diesen können wir allerdings als Übernachtungsplatz nicht empfehlen, denn die Nacht war alles andere als ruhig.

Bosnien und Herzigowina Planung
Jessica Dehn

Mehr von Sarajevos Geschichte sehen wir am nächsten Morgen. Es geht zum Tunnel of Hope. Dieses Mal beschäftigen wir uns mit der traurigen Vergangenheit des Bosnienkrieges. Der Sarajevo-Tunnel entstand im Jahr 1993 in der Nähe des Hauses der Familie Kolar. Er diente als Flucht- und Versorgungstunnel und führte unter der Start- und Landebahn des Flughafens hindurch. Mittlerweile ist das Haus der Familie Kolar der Eingang zu einem sehenswerten Museum.

Noch am gleichen Tag steuern wir Konjic an. Der Ort befindet sich ungefähr 50 Kilometer südwestlich von Sarajevo am Fluss Neretva. Sehenswert ist vor allem die alte Brücke (Stari most). Ihre Fundamente stammen aus der Zeit der Römer, die Brücke selber wurde allerdings zur osmanischen Zeit im 17. Jahrhundert erbaut. Der Ort bietet zudem eine weitere skurrile Sehenswürdigkeit: Titos Bunker. Die Tickets für die Besichtigung kaufen wir in der Stadt und erhalten eine Wegbeschreibung zum Eingang des Bunkers, der rund sieben Kilometer außerhalb liegt. So tauchen wir ab in die Unterwelt, die dafür ausgerichtet war, einen Atomkrieg zu überstehen.

Der Süden

Wenige Fahrminuten entfernt finden wir einen Stellplatz beim Bašcica-Restaurant an einem idyllischen Bachlauf. Bereits die Anfahrt ist spektakulär, denn die Straße führt durch eine große Staumauer. Mit herzlichen Gastgebern und anderen Campern verbringen wir einen lustigen Abend am offenen Feuer und lassen uns gegrillte Forellen und Dosenbier im rustikalen Unterstand schmecken.

Bosnien und Herzigowina Van
Jessica Dehn

Auf wunderschöner Panoramastrecke entlang der Neretva fahren wir weiter in den Süden nach Mostar. Für den Besuch haben wir uns das Autocamp Blagaj herausgesucht, das idyllisch am Fluss Buna liegt. Um die Altstadt von Mostar zu besichtigen, organisieren wir über den Campingplatz einen Shuttle-Service.Mostar verströmt ein für unsbesonderes Flair. Die Stari most ist heute das Wahrzeichen der Stadt. Sie gehört zum Unesco-Weltkulturerbe und ist das Fotomotiv schlechthin. Von ihr wagen sich Brückenspringer zwanzig Meter in die Tiefe. Aber auch das kleinere Abbild, die Brücke Kriva Cuprija, und die Einkaufsstraße mit Souvenirläden, Restaurants und Künstlerateliers sowie der Basar mit den bunten Häusern faszinieren uns. Plötzlich erklingen von den Moscheen die Gebetsrufe der Muezzins und runden das Gefühl, in den Orient eingetaucht zu sein, noch einmal ab.

Auf bekannter Panoramastrecke starten wir am nächsten Vormittag zurück in den Norden. Wir benötigen fast zwei Stunden bis zum Ramsko Jezero, aber der Weg lohnt sich. Der Rama-See ist ein Stausee, der in den 1960er Jahren entstand. Auf der Halbinsel Šcit befindet sich das Franziskanerkloster Rama-Šcit. Auch Übernachtungsplätze sind hier zu finden. Wir entscheiden uns für eine andere Halbinsel und das naturnahe Camping Bošnjak Autokamp mit modernen Sanitäranlagen und eigenem Seezugang. Für uns der schönste Platz auf unserer Rundreise durchs Land.

Bosnien und Herzigowina Mostar
Jessica Dehn

Unser Weg führt uns zu einem weiteren touristischen Highlight. Wir besuchen die Kravica-Wasserfälle und übernachten auf dem Auto Camp Kravica, zu dem ein steiler Weg hinunterführt. Am Abend kommt der Stellplatzbesitzer vorbei und lässt uns selbstgemachten Schnaps und Wein probieren, als er die Platzgebühr kassiert.

Nur rund 20 Kilometer von den Wasserfällen entfernt befindet sich das kleine Festungsstädtchen Pocitelj. Beim Gang durch die zum Teil steilen kopfsteingepflasterten Gassen ist die Geschichte förmlich spürbar. Der Ort bietet eine charmante Mischung aus osmanischen und mittelalterlichen Elementen. Das Gebäude an der höchsten Stelle ist einmal mehr eine Festungsanlage mit sensationellem Rundumblick.

Unser nächster Stopp ist schnell erreicht. Wir wollen uns ein bisher nicht ganz geklärtes Mysterium anschauen und besuchen die Radimlja Necropolis. Das mittelalterliche Gräberfeld (Stecci) ist ungewöhnlich, da die Grabsteine Szenen aus dem Alltag und der Jagd sowie zahlreiche Symbole und Inschriften zeigen. Uns treibt es weiter nach Stolac, einer nahen Kleinstadt. Auch hier gibt es eine historische Sehenswürdigkeit. Wir parken am Straßenrand und steigen zur Stari grad Vidoški auf. Die Festungsanlage auf einem Hügel über dem heutigen Stadtzentrum wurde über mehrere Jahrhunderte erweitert. Zwei Kilometer außerhalb der Stadt befindet sich das Heaven in nature Autocamp Stolac. Der Platz liegt direkt am Fluss Bregava und bietet alle Annehmlichkeiten.

Am Ende das Meer

Am nächsten Tag liegen lange Fahrstrecken vor uns. Wir sehen uns den einzigen Küstenzugang Bosnien und Herzegowinas an. Der sogenannte Neum-Korridor ist gerade einmal acht Kilometer breit und von Kroatien umgeben. Strände und Hotelburgen erwarten uns, doch wir fragen uns, ob sich dieser Abstecher lohnt.

Bosnien und Herzigowina Buna-Quelle
Jessica Dehn

Auf halber Strecke zurück biegen wir auf eine kleine, schlecht ausgebaute Straße ab. Uns kommen auf den nächsten 20 Kilometern nur Radfahrer entgegen, aber keine Autos – zum Glück. Die holprige Strecke ist oft nur einspurig ohne Ausweichmöglichkeiten. Aber warum wählen wir diesen Weg? Der Grund ist die Höhle Špilja Vjetrenica in einer der größten Karstebenen, der Popovo Polje. Durch diese Ebene fließt zudem der längste Karstfluss Europas, der Trebišnjica.

Die Landschaft ist nicht nur geologisch reizvoll, beim Fahren können wir uns gar nicht satt sehen, so einzigartig sind die Ausblicke. Bevor wir uns zum Abschluss unseres Roadtrips der südlichsten Stadt Bosnien und Herzegowinas widmen, besuchen wir das serbisch-orthodoxe Kloster Tvrdoš aus dem 15. Jahrhundert. Kloster und Region sind für den Weinanbau bekannt. Wir übernachten in einem Dorf bei der Vinarija Bojanic. Zur vereinbarten Weinprobe serviert unser Gastgeber köstliche regionale Produkte, und wir verbringen einen unterhaltsamen Abend.

Bosnien und Herzigowina Camping
Jessica Dehn

Am nächsten Morgen besuchen wir die Stadt Trebinje. Sie ist umschlossen von einer einzigartigen Hügellandschaft und liegt malerisch am Fluss. Kroatien und Montenegro sind an dieser Stelle nur 20 Kilometer entfernt. Dennoch wirkt der Ort auf uns nicht touristisch, sondern so entspannt wie im Dornröschenschlaf. Dabei gibt es einige Sehenswürdigkeiten in der Altstadt zu entdecken. Das Wahrzeichen befindet sich auf dem Berg Crkvina hoch über der Stadt. Das Kloster Hercegovacka Gracanica ist die Kopie des Klosters Gracanica im Kosovo und wurde erst im Jahr 2000 als Grabmal für einen Dichter erbaut. Einmal mehr sind wir begeistert von einem Panoramablick über Stadt und Berglandschaften.

Unsere Reiseroute für Bosnien-Herzegowina

  1. Bihac – Ankunft, Geldwechsel und erste Übernachtung
  2. Una-Nationalpark – Štrbacki Buk, Wandern und Camping
  3. Banja Luka – Markthalle, Kastel und Christ-Erlöser-Kathedrale
  4. Jajce – Pliva-Wasserfall und historische Altstadt
  5. Travnik – Moscheen und osmanische Architektur
  6. Sarajevo – Bašcaršija, Gazi-Husrev-Beg-Moschee, Tunnel of Hope
  7. Konjic – Stari most und Tito’s Bunker
  8. Mostar – Stari Most und Altstadt
  9. Ramsko Jezero – Naturnaher Campingplatz
  10. Kravica-Wasserfälle und Pocitelj – Historische Sehenswürdigkeiten
  11. Stolac – Stari grad Vidoški und naturnaher Campingplatz
  12. Neum-Korridor – Küstenregion Bosnien-Herzegowinas
  13. Trebinje – Altstadt und Kloster Hercegovacka Gracanica