Nicht von ungefähr präsentierte sich der Nordschwarzwald bei der Frühjahrsmesse, der CMT in Stuttgart, als Partnerregion. Denn weit weg vom vielleicht etwas angestaubten Wanderimage kann die Gegend südlich von Karlsruhe und Pforzheim heute viel mehr bieten als dies und lädt mit einem breiten Erlebnisspektrum ein.
Zugegeben – das Wandern ist noch immer ein Schwerpunkt der gebotenen Aktivitäten, doch steuert der Naturbegeisterte inzwischen mit Vorliebe Genießerpfade an. Und "genussreiche Eindrücke sind hier garantiert", weiß Schwarzwaldguide Jürgen Rust zu berichten, denn wie auf dem "Wasser-, Wald- und Wiesenpfad", zwischen Calw und Zavelstein gelegen, gilt die Vorgabe, "dass Landschaften und Eindrücke alle paar hundert Meter wechseln sollen". Größer als beim weiten Blick vom Waldrand aus über die Streuobstwiesen von Spesshardt bis hinab über die 300 Jahre alten Butterstaffeln ins Rötelbachtal, auf denen früher die Bäuerinnen Waren auf den Calwer Markt brachten, kann die Abwechslung tatsächlich kaum sein.

Dass eine Schwarzwald-Wanderung auch in luftiger Höhe stattfinden kann, dafür sorgt der Baumwipfelpfad auf dem Sommerberg in Bad Wildbad. Mit einer Gesamtlänge von gut einem Kilometer schlängelt er sich in einer Höhe von bis zu 20 Metern durch Buchen, Tannen und Fichten des Bergmischwaldes. Höhepunkt – im wahrsten Sinne des Wortes – ist der am Ende des Pfads installierte, luftig-leichte und 40 Meter hohe Aussichtsturm, von dem aus Beherzte in einer geschlossenen Spiralröhre johlend nach unten rutschen.
Vor allem jüngere Besucher haben hier oben am Sommerberg reichlich Gelegenheit, sich an noch weiteren Mutproben zu beweisen. Etwa im Bikepark, der Downhill-Strecken unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades eingerichtet hat und die Fahrer mit einem Transporter wieder zum Start shuttlet. Auf der Homepage (www.bikepark-bad-wildbad.com) lassen sich vorab schon erste Eindrücke gewinnen, um sich vor Ort womöglich auf dem "Giant Downhill", einer der anspruchsvollsten Strecken Deutschlands, an Abschnitten wie "Donnerbalken", "Steinfel" oder dem "Balkonsprung" zu messen. Alles Parcours-Elemente, die den Downhill-Freak mit der Zunge schnalzen lassen und beim unbedarften Betrachter ungläubiges Staunen hervorrufen.
Unerwartet knackig fällt auch die Runde mit dem Ziesel aus. Das ist ein Raupen-Einsitzer mit Joysticksteuerung, zwei Elektromotoren und satten 500 Nm Drehmoment – Respekt. Wer mag, darf damit zehn Minuten für 15 Euro im Zieselpark durchs Gelände brettern oder wird auf einer geführten Tour eine oder zwei Stunden lang über Holzwirtschafts- und Schotterwege durch den Nordschwarzwald begleitet. Ein mit 129 Euro pro Person für die Zweistundentour nicht ganz billiges, dafür umso eindrücklicheres Erlebnis (www.emove.de).

Mindestens genauso begeisternd ist es, aus 15 Metern Höhe den Alltag im antiken Rom des Jahres 312 zu erleben. Und schon allein dafür lohnt sich der Abstecher nach Pforzheim. Hier an den Enzauen kann das Reisemobil direkt beim Gasometer geparkt werden, wo innen das mit 35 Meter Höhe und 110 Meter Breite weltgrößte 360-Grad-Panoramabild installiert ist. Nachdem der Besucher sich in der Begleitausstellung über die Herstellung des fotorealistischen Gemäldes von Yadegar Asisi sowie die historischen Hintergründe informiert hat, die zum feierlichen Einzug Kaiser Konstantins in Rom führten, erlebt er innen alle 15 Minuten einen kompletten Tag-Nacht-Zyklus mit passender Geräuschkulisse und Lichteffekten. Dazu die atemberaubende Tiefe und Plastizität der Darstellung – eine absolut beeindruckende Erfahrung.
Nicht minder beeindruckend kann eine echte Stadtbesichtigung ausfallen, speziell dann, wenn sie wie in Karlsruhe absolviert wird. Oder waren Sie schon mal mit einem Scrooser unterwegs? Die badische Metropole ist tatsächlich die erste deutsche Stadt, die Touren mit solchen Lifestyle-Elektrotretrollern anbietet. Flott und flüsterleise geht es vom Siemens Industriepark im Westen bis mitten ins Herz zum Karlsruher Schloss, weiter durch die Innenstadt und – ganz malerisch – am Albufer entlang zurück zum Ausgangspunkt bei Cityseg (www.city-seg.de). In der gesamten Region wird heute ein wirklich breites Freizeitangebot offeriert. Dank zahlreicher Stellplätze nicht zuletzt für Reisemobilisten.
Die Goldstadt Pforzheim zeigt im weltweit einzigartigen Schmuckmuseum einen faszinierenden Streifzug durch die von Gold geprägte Schmuckgeschichte über fünf Jahrtausende. Schwerpunkte bilden Kostbarkeiten aus Antike, Renaissance und Jugendstil sowie eine bedeutende Ringsammlung. Dazu dokumentieren kunstvolle Taschenuhren aus der Sammlung des Pforzheimer Uhrenfabrikanten Philipp Weber den Fortschritt in Feinmechanik und Mode.
- Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald, Telefon 0 70 52/8 16 97-70, www.mein-schwarzwald.de
- KTG Karlsruhe Tourismus GmbH, Telefon 07 21/37 20 53-83, www.karlsruhe-tourismus.de
- Tourist-Information Pforzheim, Telefon 0 72 31/39 37-00, www.ws-pforzheim.de
Weitere Infos und Tipps für Ihren Campingurlaub im Schwarzwald finden Sie in unserem kostenlosen digitalen Campingführer "Schwarzwald".