Die Sonne scheint, die Luft ist kalt und klar – ein wunderbarer Morgen für eine Langlauftour. Die Loipe führt einmal rund um den Antholzer See – aber nicht an Land, sondern über das gefrorene Wasser. Linker Fuß vor, rechter Fuß vor und nicht locker lassen: So macht Langlauf Spaß. Knapp sechs Kilometer misst die Seenrunde in Antholz – ein guter Anfang, weitere Touren sollen folgen. Diese Region verwöhnt mit einem riesigen Loipen-Angebot.
Biathlon spielt in der Region eine zentrale Rolle

Das Pustertal lockt als erste Station unserer Winter-Mobil-Tour. Sie führt durch Skiregionen in Südtirol hinüber ins Trentino nach San Martino di Castrozza. Heute Morgen hat eine junge Frau aus Rasen im Radio-Interview erzählt, dass sie mit 10 Jahren zum ersten Mal beim Biathlon geschossen hat und dass sie keinen Einheimischen aus Antholz kennt, der nicht Biathlon macht. In diesem Seitental des Pustertals finden jedes Jahr Wettkämpfe zum Biathlon-Weltcup statt. Oben am See liegen die "Südtirol-Arena", das große Stadion mit Schießstand, Zuschauertribüne und allem, was dazugehört. Hier starten und enden die Rennen, und während des Weltcups wird jede Menge geboten, so spielen Tag für Tag Live-Bands coole und heimelige Alpenmusik in wilder Mischung.
Vor und nach dem Weltcup kann man sich das alles gar nicht vorstellen: Heute genießen wir absolute Ruhe, hören nur das Knirschen des Schnees unter den Ski. Direkt vor dem Stadion liegt übrigens ein riesiger Parkplatz, auf dem man auch mit dem Mobil fast immer gut parken kann.
Skigebiet der Superlative: Kronplatz
Corones kommt aus dem Ladinischen und bedeutet übersetzt "die Krone", und genau das ist der Kronplatz, unsere zweite Station, eines der schönsten und beliebtesten Skigebiete Südtirols. Der Berg bildet die natürliche Grenze zwischen dem Pustertal und dem Gadertal, dem Alpenhauptkamm und den Dolomiten. Ein ganz besonderer Berg, dessen Gipfel eine weite Plattform bildet. Unten im Tal wallt noch der Nebel, aber oben auf dem Kronplatz strahlt der Himmel blitzblau, und die Sonne scheint über dem Dunst.

An der Bergstation herrscht bereits Gedränge: Skifahrer und Snowboarder machen sich bereit für die erste Abfahrt des Tages. Der Kronplatz ist ein Skiberg der Superlative. 119 Kilometer Pisten gibt es an dem sanft abfallenden Berg mit seinen breiten, fast baumlosen Hängen, der zwischen Bruneck, St. Vigil und Olang liegt. Er wird von allen Seiten durch Seilbahnen bestens erschlossen, insgesamt fahren 32 Lifte, und 40 Hütten liegen an den Pisten – urige Stuben oder trendige Bars, fast immer mit Sonnenterrasse. Das Mobil steht prima auf dem Stellplatz "Ritterkeller" (120 Mobile) in St. Vigil, von dem aus man direkt auf den Kronplatz kommt. Und das Ortszentrum lässt sich in wenigen Minuten zu Fuß ganz kommod erreichen.
Auch wer Größeres vorhat, findet in dieser Region ideale Bedingungen. Der Kronplatz ist Teil des Verbunds "Dolomiti Superski", ein Zusammenschluss von zwölf Skigebieten in den Dolomiten mit insgesamt 1200 Kilometer Pisten in den italienischen Provinzen Südtirol, Trentino und Belluno. Dazu zählen auch die Skigebiete von Arabba, Cortina d'Ampezzo, das Fassatal, das Gadertal, Gröden, die Seiser Alm und noch ein paar andere. Ein weiterer Vorteil: Dieser Skipass kostet nur unwesentlich (unter 10 Prozent) mehr als der Kronplatz-Skipass, eröffnet dafür aber die große, weite Skiwelt. Und es gibt zum Teil sehr gute Skibus-Verbindungen.
Wichtig bei dieser Tour: Man sollte sich immer rechtzeitig und gut über den Straßenzustand informieren – oft ist die verführerisch kurze Route auf der Karte über die Berge wegen einer Straßensperre nicht möglich oder verlangt Schneeketten. Wenn die Straßen aber frei sind, macht schon die Fahrt über die Landstraßen enorm Spaß. Die Skigebiete von Alta Badia oder der Passo Rolle liegen auf dem Weg, und außerhalb der Hauptsaison gibt es meist genug Parkplätze, auf denen auch das Reisemobil gut stehen kann.

Als Ziel der Fahrt lockt dann San Martino di Castrozza, der wohl berühmteste und am schönsten gelegene Wintersportort im Trentino. Es gibt einen Stellplatz direkt neben dem Tognola-Lift. Zwei Seilbahnen fahren vom östlichen Ortsrand hinauf bis zur 2743 Meter hohen Rosetta – einem der markanten Berge der Palagruppe, die den Ort überragen. Oben am Rifugio Rosetta gibt es nicht nur Dolomitenfeeling pur, sondern auch Kaspressknödelsuppe, Pasta und eine tolle Aussicht. Auf Deutsch heißt der Ort übrigens Sankt Martin am Sismunthbach. Da will man doch gerne hin, oder?
Messner Mountain Museum Corones

Ein extravagantes Bergpanorama präsentiert sich am Rand eines Hochplateaus: Gipfel an Gipfel reiht sich rund um den Kronplatz in Südtirol. Das ist der Standort des Messner Mountain Museums "Corones", das sechste (und letzte, sagt der Maestro) der Bergmuseen von Reinhold Messner: ein moderner Sichtbetonbau, entworfen von Stararchitektin Zaha Hadid, mit vier schwebenden Aussichtsplattformen in alle vier Himmelsrichtungen.
Drinnen erzählt der Bergsteiger mit vielen Exponaten über seine Kindheit auf den Geislerspitzen oder über den Mittelpfeiler am Heiligkreuzkofel (eine extrem schwierige Route). Aber nicht Sport und Rekorde stehen im Mittelpunkt dieses Museums, sondern die Pioniere der Berge, die den "goldenen Schritt" wagen: Von der Idee zur Tat, ohne eine Frage nach dem Warum. www.messner-mountain-museum.it
Kaspressknödel
Viele Bergfexe und Skifahrer haben oft dieselbe Vision von ihrem Ziel: Bei der Einkehr in der Hütte soll’s bitte Kaspressknödel geben. Die dann auch gleich auf den urigen Holztisch kommen. Von fester Konsistenz müssen die Knödel sein, je nach dem Rezept der Wirtin wahlweise aus Kartoffeln oder Quark, auf jeden Fall aber mit Graukas, Bergkäse, Brotstücken, Eiern und Zwiebeln sowie Kräutern. Dazu gibt es Sauerkraut mit Speck. Kaspressknödel wärmen – auch in der Suppe – seit Generationen Tiroler Bauern nach einem langen Arbeitstag. Jede Familie schwört auf ihr eigenes Rezept.
Dolomiten-Langlauf

Der Verbund "Dolomiti NordicSki" ist eine der schönsten Möglichkeiten, den Winter in Südtirol zu genießen. Mit gleichmäßigen Stockeinsätzen und tiefem Atem gleitet der Langläufer durch die verschneite Winterlandschaft und hält unterwegs auch gerne mal inne. In der zum größten Langlaufkarussell Europas gehörenden Region Kronplatz stehen 13 Loipen zur Verfügung: einfache wie der abends beleuchtete Rundkurs Mooswald in St. Magdalena im wildromantischen Gsieser Tal oder anspruchsvollere wie die schneesichere Loipe am Würzjoch auf 2000 Meter Höhe. Die Loipen am Weltcup-Standort und Biathlonzentrum in Antholz sind auch etwas für rasant skatende Langlauf-Profis.
www.dolomitinordic ski.com
Die Skiregion Südtirol im Überblick
Für Skifahrer, Langläufer und Rodler
Majestätische Bergkuppen, tief verschneite Wälder und Wintersportmöglichkeiten für die ganze Familie: Südtirol und Trentino sind mit ihren großen Skigebieten Premiumziele für einen unvergesslichen Urlaub im Schnee.
Antholz
Das Tal zwischen Dolomiten und Riesenfernergruppe ist bekannt für seine erfolgreichen Langläufer und Biathleten. 2020 findet hier die nächste WM statt. Feriengäste können sich auf 60 Kilometer präparierte Loipen und den im Winter zugefrorenen, idyllischen Antholzer See freuen – Skifahrer auf Südtirols Skiberg Nummer eins, den Kronplatz.
Olang
Im Winter steht das Skivergnügen im Mittelpunkt des Geschehens, eine Talstation ist direkt im Ort zu finden. Mit dem Skibus erreicht man die Aufstiegsanlagen zum Kronplatz. Zudem gilt Olang als Rodelhochburg mit 800 Meter langer Bahn. Kinder haben in der "Kids Area Panorama" viel Spaß auf einem "Zauberteppich".

Sankt Vigil
Sankt Vigil gehört zum ladinischen Teil des Feriengebiets Kronplatz und ist ein Urlaubsparadies mit traditioneller Küche. Hier locken neben dem Ausblick auf die beeindruckende Bergwelt der Dolomiten besonders Gerstsuppe, Tutres und Schlutzkrapfen. Der Stellplatz "Zum Ritterkeller" liegt nahe an der Piste und am Ortszentrum.
Wolkenstein
Der Ortbesitzt ein Eisstadion, einen Eislaufplatz und eine Langlaufloipe im Langental. Eingebettet zwischen Sellastock und Langkofel, liegt der Ort auf 1563 Meter Höhe im Grödner Talschlusskessel direkt am Skikarussell "Sellaronda". Nach dem Ski- Ausflug ist abends ein Besuch in einem der vielen Après-Ski-Lokale angesagt.
Canazei
Im Winter zeigt sich Canazei von seiner beliebtesten Seite: Das große Skizentrum mit seinen vier verschiedenen Gebieten (Belvedere, Ciampac, Col Rodella und Marmolada) ist vom Dorf aus leicht und schnell erreichbar. Die modernen Aufstiegsanlagen und die bestens präparierten Skipisten lassen die Herzen von Wintersportlern höher schlagen.
San Martino Di Castrozza
Bereits im 19. Jahrhundert war San Martino Di Castrozza von den Pionieren des Alpinismus gut besucht. Es gibt tolle Blicke auf die Bergspitzen des Cimon della Pala, Rosetta und des Colbricon. Die Skigebiete gehören zum Skikarussell Dolomiti Superski. Für Langläufer: 30 Kilometer Loipen im Naturpark Paneveggio-Pale di San Martino.
Information
Infos über das Trentino mit Tipps und Videos finden Sie auf den Seiten von trentino marketing. www.visittrentino.it/de
Allgemeine Informationen zu Südtirol erhalten Sie bei der Südtirol Information in Bozen.
39100 Bozen, Pfarrplatz 11, Telefon 00 39/04 71/99 99