Wer seine Musik und seine Lieblingsfilme auch im Wohnmobil genießen möchte, ist oft aufgeschmissen. Aber nicht mehr lange: promobil zeigt, worauf zu achten ist, um das optimale Klangerlebnis im Reisemobil zu erreichen.
Wer seine Musik und seine Lieblingsfilme auch im Wohnmobil genießen möchte, ist oft aufgeschmissen. Aber nicht mehr lange: promobil zeigt, worauf zu achten ist, um das optimale Klangerlebnis im Reisemobil zu erreichen.
Die Basisfahrzeuge von Reisemobilen sind im Kern einfache Arbeitstiere, die ihren Job erledigen sollen. Komfort spielt da eher eine Nebenrolle. Das merkt man auch an den Werks-Audio-Anlagen. Die eingebauten Boxen sind meist billig – und so klingen sie dann auch. Im Stand bei leise aufgedrehtem Radio ist das meist noch okay, aber spätestens während der Fahrt, wenn es im Fahrerhaus lauter wird, haben fast alle Serienanlagen ihre Probleme.
Denn dreht man die Lautstärke am Receiver – notgedrungen – höher, beginnen die Bässe zu vibrieren, die Höhen zu verzerren. Von Musikgenuss kann kaum noch die Rede sein. Abhilfe versprechen neue Lautsprechersysteme, die gar nicht mal so teuer angeboten werden. Verschiedene Hersteller haben speziell für das Basisfahrzeug konfigurierte Lautsprecher und Verstärker im Programm. Im Falle des Fiat Ducato und seiner Brüder von Citroën und Peugeot sollen schon 130 Euro Investment für eine spürbare Verbesserung sorgen. Dank konfektionierter Kabelsätze soll der Einbau auch von Audio-Laien durchgeführt werden können.
Audio-System M165 Ducato EVO 2 | Audio-System X165 Ducato EVO | Gladen One 165 Ducato Remifront IV | Pioneer TS Fiat Ducato | |
Belastbarkeit Max./Dauer | 2 x 130/90 Watt | 2 x 140/100 Watt | 2 x 150/100 Watt | 2 x 175/80 Watt |
UVP | 130 Euro | 250 Euro | 249 Euro | 149 Euro |
Klang (Subjektive Bewertung. Musikstil: Pop und Rock) | ||||
Höhen | Sehr klar, aber auch hart bei lauterer Musik | Sehr klar und wenig harte Spitzen | Sehr klar und harmonisch, kaum Klirren | Klar mit wenig Spitzen |
Mitten | Gut und klar definiert | Satter Klang | Satt und harmonisch | Gut und harmonisch |
Tiefen | Etwas dumpf | Definiert und klar hörbar | Klar definiert, harmonisch | Etwas matt |
Fazit | Deutliche Verbesserung zum Originalklang in allen Bereichen. Schwerpunkt liegt auf den Höhen. | Harmonisches Klangbild auch bei leiser Lautstärke. Deutlich hörbare Verbesserung zur M165. | Harmonisch rundes Klangbild mit sehr natürlichem Klang. Ähnlich dem X165, aber insgesamt noch stimmigeres Klangerlebnis. | Insgesamt etwas harmonischer als die M165 EVO 2, vor allem bei lauterer Musik, Schwerpunkt liegt auf den Mitten. |
Kaufoptionen |
Audio-System M165 Ducato EVO 2 | Audio-System X165 Ducato EVO | Gladen One 165 Ducato Remifront IV | Pioneer TS Fiat Ducato | |
Belastbarkeit Max./Dauer | 2 x 130/90 Watt | 2 x 140/100 Watt | 2 x 150/100 Watt | 2 x 175/80 Watt |
UVP | 130 Euro | 250 Euro | 249 Euro | 149 Euro |
Klang (Subjektive Bewertung. Musikstil: Pop und Rock) | ||||
Höhen | Sehr klar, aber auch hart bei lauterer Musik | Sehr klar und wenig harte Spitzen | Sehr klar und harmonisch, kaum Klirren | Klar mit wenig Spitzen |
Mitten | Gut und klar definiert | Satter Klang | Satt und harmonisch | Gut und harmonisch |
Tiefen | Etwas dumpf | Definiert und klar hörbar | Klar definiert, harmonisch | Etwas matt |
Fazit | Deutliche Verbesserung zum Originalklang in allen Bereichen. Schwerpunkt liegt auf den Höhen. | Harmonisches Klangbild auch bei leiser Lautstärke. Deutlich hörbare Verbesserung zur M165. | Harmonisch rundes Klangbild mit sehr natürlichem Klang. Ähnlich dem X165, aber insgesamt noch stimmigeres Klangerlebnis. | Insgesamt etwas harmonischer als die M165 EVO 2, vor allem bei lauterer Musik, Schwerpunkt liegt auf den Mitten. |
Kaufoptionen |
Vier Lautsprechersysteme von drei Herstellern haben wir zusammen mit den Spezialisten von ACR-Karlsruhe nacheinander in einen Ducato eingebaut und die Klangqualität subjektiv beurteilt. Alle Systeme haben je zwei Mittel-/Tieftöner und zwei Hochtöner samt passenden Anschlusskabeln für den Ducato im Lieferumfang. Von Audio-System haben wir mit dem M165 Ducato EVO 2 ein günstiges Paket für 130 Euro und mit dem X165 Ducato EVO ein teureres für 250 Euro ausprobiert. Das X165 wird in einer zusätzlichen Hörprobe noch mit einem M50.4 MD-Verstärker, ebenfalls von Audio-System, kombiniert.
Für Pioneer geht das TS Fiat Ducato für 149 Euro an den Start. Das vierte System kommt von Gladen und nennt sich One 165 Ducato Remifront IV und kostet 249 Euro. In einer zweiten Hörprobe schließen wir an diese Boxen noch den Mosconi/Gladen-Pico 2-Verstärker an.
Doch bevor es losgeht, müssen die alten Boxen erst mal raus. Hier benötigt man einen Kreuzschlitzdreher und einen Kunststoffkeil zum Lösen der Boxenabdeckung und der Faltverdunkelung. Einen Satz solcher Hebelwerkzeuge gibt es ab rund 20 Euro. Einen der Keile schiebt man von unten zwischen Lautsprecher- und Türverkleidung und hebelt das Kunststoffteil vorsichtig heraus. Aufpassen, dass dabei die Haltenasen nicht abbrechen. Ein Stück Klebeband auf dem lackierten Metall neben der Lautsprecheraufnahme hilft gegen mögliche Lackkratzer.
Ist die Abdeckung abgeclipst, kann man die drei Kreuzschlitzschrauben der Lautsprecherhalterung lösen und Box samt Halter herausziehen. Dann das Lautsprecherkabel abziehen, fertig ist der Ausbau.
Der Einbau gelingt ebenso einfach. Alle Boxensysteme haben einen Einbaurahmen im Lieferumfang, der wieder mit den drei Schrauben an der Tür fixiert wird. Danach die Lautsprecherkabel an die neue Box anschließen; dabei auf die richtige Polung achten – Rot ist plus und Schwarz minus. Jetzt muss der Lautsprecher nur noch in den Rahmen gedrückt und mit vier Schrauben befestigt werden. Besonderheit bei den Gladen-Lautsprechern: Hier liegen selbstklebende und zugeschnittene Schaumstoffmatten bei, mit denen man vor dem Boxeneinbau die Metallfläche hinter der Box an der Tür und den Halterahmen beklebt. Das reduziert Vibrationen und sorgt für einen besseren Klang.
Im zweiten Arbeitsschritt werden die Hochtöner getauscht. Hierfür muss die Faltverdunkelung gelöst werden. Diese ist am Armaturenbrett und am oberen Scheibenrahmen verschraubt und an der A-Säule eingeclipst. Der Hochtöner sitzt am unteren Ende des Verdunklungsrahmens und ist mit zwei Schrauben befestigt.
Alle Boxensets in diesem Test haben eine Frequenzweiche im Paket, diese wird an den Kabeln, die vom Receiver kommen, und am Hochtöner angeschlossen. Später findet die Weiche im angrenzenden Armaturenbrett ihren Platz. Alle Systeme, bis auf das von Gladen, haben einen Standardhalter für den Hochtöner, in den die kleine Box eingeclipst wird und der dann an der Verdunklung verschraubt wird. Bei Gladen ist ein spezielles 3D-Druckteil im Paket, das die Ausrichtung des Hochtöners optimiert.
Sind alle vier Lautsprecher angeschlossen und verschraubt, empfiehlt sich ein Funktionstest. Kommt überall ein Signal, geht es an den Zusammenbau der Faltverdunklung. Zuletzt noch die Boxenabdeckungen an den Türen anbringen, fertig ist der Wechsel. Wer den Aufwand scheut oder Angst hat, die empfindlichen Halteclips von Boxenabdeckung und Faltverdunklung zu beschädigen, kann den Umbau auch in der Fachwerkstatt ausführen lassen. Kosten: etwa 200 Euro.
Und der Klang? Lohnt sich die Investition? Sie lohnt, denn selbst das günstigste System bringt eine deutlich hörbare Verbesserung gegenüber den Originalboxen. Besonders bei den Höhen ist das sofort bemerkbar. Der Ton ist viel klarer und auch bei lauteren Umgebungsgeräuschen noch gut verständlich. Dabei haben alle vier Lautsprechersysteme ihren eigenen Charakter. Letztlich liegt es auch am eigenen Musikgeschmack und den Hörgewohnheiten, was einem am besten zusagt. Deshalb ist die erste Frage, die Thorsten Weingärtner von ACR-Karlsruhe neuen Kunden stellt: "Welchen Musikstil hören Sie hauptsächlich?" Bei unserem Hörtest schneiden die beiden teuren Modelle besser ab als die günstigen. Sie klingen vor allem bei größerer Lautstärke harmonischer.
Audio-System M50.4 MD | Mosconi Gladen Pico 2 | Pioneer DEQ-S1000 A-I | |
4-Kanal-Verstärker | 2-Kanal-Verstärker | 4-Kanal-Digital-Soundprozessor | |
Leistung | 4 x 50 (100 max.) WRMS | 2 x 80 WRMS | 4 x 50 W max. |
Maße | 113 x 38 x 100 mm | 80 x 80 x 30 mm | 170 x 95 x 40 mm |
UVP | 250 Euro | 248 Euro | 179 Euro |
Besonderheit | Zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten an der Geräterückseite | Extrem kompakte Bauweise | Klangverbesserung auch bei Originalboxen. Steuerung per App. |
Kaufoptionen |
Möchte man diesen satten Klang bereits bei geringer Lautstärke genießen, hilft der Einsatz eines Verstärkers oder Soundprozessors. Dafür haben wir Hörproben mit dem Audio-System M50.4 MD für 250 Euro und dem Mosconi/Gladen Pico 2 für 248 Euro mit den jeweiligen Boxen der Hersteller durchgeführt. Beide Systeme funktionieren gut und steigern das Klangerlebnis nochmals. Die Geräte sind sehr kompakt – wobei der Pico 2 gerade mal so groß ist wie eine Zigarettenschachtel. Im Gegensatz zum M50.4 hat er allerdings nur zwei Ausgänge, was aber in unserem Fall ausreicht.
Der Klang des neuen Systems ist so präsent und raumfüllend, dass die zusätzlichen Boxen, die im Testwohnmobil ab Werk in der T-Haube montiert sind, kurzerhand deaktiviert wurden. Der Pico 2 findet im Armaturenbrett unterhalb des Doppel-DIN-Schachts seinen Platz. Eingepackt in eine Lage Armaflex ist er vor Beschädigungen sicher. Der größere M50.4 wird dagegen meist im Handschuhfach montiert. In Sachen Einstellungen bietet der Audio-System-Verstärker zahlreiche Möglichkeiten, die manuell per Schraubendreher an der Rückseite vorgenommen werden. So kann man sich seinen individuellen Wunsch-Sound aussuchen. Beim Pico 2 sind die Einstellmöglichkeiten geringer.
Eine vergleichbare Klangverbesserung – sogar bereits mit den Serienboxen – verspricht der Hersteller des Pioneer DEQ-S1000 A-I. Einer Hörprobe konnten wir das Gerät leider noch nicht unterziehen. Der digitale Vier-Kanal-Soundprozessor wird zwischen Receiver und Boxen eingeschleift und kann bequem via App eingestellt werden. Ein 31-Band-Equalizer lässt dabei große Freiheiten zu. Der Preis liegt bei rund 180 Euro, der Platzbedarf ist überschaubar. Wer in Sachen Audio und Hifi nicht so fit ist, sollte den Einbau eines Verstärkers aber besser dem Fachmann überlassen, der den Kabelsalat auf der Rückseite des Naviceivers entwirren kann. Kosten hierfür: 100–150 Euro.
Als letzte Steigerungsstufe für guten Klang können sich Freunde des gepflegten Basses noch einen Subwoofer in die Soundanlage integrieren. Hier gibt es ebenso fahrzeugspezifische Lösungen, etwa für die Beifahrersitzkonsole der Mercedes V-Klasse (siehe Seite 60). Für den Ducato bietet sich ein flacher Aktivbass an, wie der US08 Active. Der kommt meist leicht in einer Sitztruhe im Wohnraum unter. Oder man wählt die speziell angepasste Variante für die Fahrer- oder Beifahrersitzkonsole. Die Auswahl an Geräten und Möglichkeiten ist groß – eine Fachberatung hilft Klarheit zu schaffen.
Zuerst würde ich die Antenne durchmessen. Oftmals liegt der schlechte Empfang an der falschen Position der Antenne (bei Integrierten wird diese oft mit in die Front einlaminiert) und an der nicht vorhandenen Masse. Lösung: Außenantenne mit neuer Verkabelung einbauen. Der schlechte Empfang liegt meist nicht am Radio!
Gibt es so etwas wie einen Empfangsverstärker?Ja, es gibt Verstärker zum Beispiel in Form eines Antennensplitters für DAB+ und FM mit integrierter Verstärkung. Falls jedoch der Empfang generell schlecht ist, wird auch das schlechte Signal verstärkt, und es wird meistens noch schlimmer.
Wo ist die beste Antennenposition?Die beste Position ist im Außenbereich, entweder am Kotflügel, oben auf dem Fahrerhaus oder auf dem Dach bei aufgebauten Mobilen.
Was halten Sie von Scheibenantennen in der Nachrüstung?Reine FM-Scheibenantennen würde ich auf keinen Fall empfehlen, da diese vom Empfang meist miserabel sind. Die optimale Antenne hat einen 360°-Rundum-Empfangsbereich und muss somit außen angebracht sein. Mit Scheibenantennen kann man nur arbeiten, wenn wie z. B. bei VW- oder BMW-Pkw mehrere Antennen eingebaut sind, die präzise symmetriert werden. Hier wird mit 5–6 Antennen ein sauberes Signal generiert.
Was bringt eine Metallplatte unter der Antenne?Die Platte ist zum einen für die Abdichtung gedacht, und zum anderen dient sie als Gegenpol.
Wie ist das mit DAB? Kann ich da die alte Antenne nutzen?Bei der Umrüstung auf ein DAB-Radio kann in Verbindung mit einem Splitter die Originalantenne weiter verwendet werden. Aber auch nur dann, wenn der Empfang der Antenne insgesamt gut funktioniert.
Was kostet der Einbau einer empfangsoptimierten Antenne?Die Kosten sind individuell recht unterschiedlich und richten sich vor allem nach den Fahrzeug-Gegebenheiten. Bei einem Teil- oder Vollintegrierten kann so eine Antennenmontage inklusive Material (Kleber/Platte/Antenne/Spoiler u. a.) schon an die 600–800 Euro kosten. Bei einem Kastenwagen reichen meist 200–300 Euro.
Welchen Antennentyp empfehlen Sie – Duplex oder Triplex? Und was bedeutet das eigentlich?Je nach Gerät wird die passende Antenne gewählt: Ohne Navigation reicht eine Duplex-Antenne (FM und DAB), mit Navigation empfiehlt sich die Triplex-Variante mit integriertem GPS-Empfang. Mein Antennentipp zum Schluss: möglichst alles nach außen verlagern.
Schöner Klang hängt von vielen Faktoren ab, nur nicht von der Lautstärke. Ein guter Lautsprecher ist wichtig, aber nur die halbe Miete. Denn wenn er ungünstig platziert wird, tönt er überall hin – aber nicht direkt ans Ohr.
Die auf dem Grundriss markierten Positionen stellen beispielhaft dar, wo unterschiedliche Lautsprechertypen idealerweise eingebaut oder angebracht werden. Dabei sind Reisemobile mit ihren unsymmetrischen Grundrissen generell eine Herausforderung. Zwei Lautsprecher-Arten gibt es: Einbau-Lautsprecher, die in einen Möbelausschnitt eingesetzt werden, und Wohnraumboxen mit eigenem Gehäuse. Optisch sind die aber oftmals eher störend. Dafür sind sie für gute Akustik freier positionierbar. Es gibt Baumuster für Flächen und für Ecken.
Einbau-Speaker sind dezenter, bringen aber gleich drei andere Nachteile mit sich: Es muss gebohrt werden, es geht Stauraum verloren, und die Kabelverlegung ist aufwendiger. Beim Einbau muss nicht nur die Tiefe des Lautsprechers berücksichtigt werden, sondern auch der nötige Schutz vor dem Inhalt des Schranks. Damit die Membran schwingen kann, darf das Schutzgehäuse den Lautsprecher nicht zu eng umschließen.
Für den besten Klang sollten die Lautsprecher möglichst auf Ohrhöhe platziert werden. Für die Sitzgruppe bedeutet das, dass die Lautsprecher nicht in den Unterseiten der Oberschränke, sondern am besten gegenüber den Sitzplätzen montiert werden. Ansonsten können sich die Schallwellen nicht entfalten. Die Folge wäre, dass sich Sprechstimme und Musik vermischen.
Bei einem Subwoofer ist die Einbauposition weniger wichtig. Denn das Ohr kann die Herkunft der Bässe nicht orten. Wichtig ist allerdings, dass der Subwoofer auf dem Boden steht, um das Bassfundament großflächig abzugeben.
Die Einrichtung eines Audiosystems setzt Planung voraus, da die Lautsprecher individuell an den Grundriss angepasst werden müssen. Einige Anbieter wie Jehnert aus dem schwäbischen Pliezhausen, bieten daher auch eine umfassende Beratung an.
Eine weniger aufwendige Lösung für den Selbsteinbau ist das Soundpanel von Fusion oder das Caratec Bluetooth-Verstärker-Set CAS101BT.
Das perfekte Soundsystem besteht aus einer Kombination verschiedener Lautsprecher. Ähnlich wie die Sänger in einem Chor geben die Membranen unterschiedliche Tonhöhen wieder.
Dieses Chorprinzip setzen Koaxiallautsprecher platzsparend um, denn bei ihnen werden mehrere Membranen konzentrisch verschachtelt. Somit kann ein Hochtöner mit wenig Platzbedarf direkt vor dem Tieftöner montiert werden. Für die optimale Klangausbeute sorgt jedoch nur ein Dreiergespann aus Mittel-/Hochtöner, Tieftöner und Subwoofer. Über eine separate Frequenzweiche werden diese zusammengeschaltet. Über einen Verstärker ist das System schließlich mit verschiedenen Audioquellen verbunden. Schon aus der Aufzählung der Bauteile wird deutlich, dass individuelle Soundsysteme in Sachen Kosten, Gewicht und generellem Einbauaufwand die größten Anforderungen stellen.
Eine Anmerkung zum Schluss: 12-Volt-Fernseher liefern oft kein gutes Audiosignal, und oftmals kann der Ton nur über den Kopfhöreranschluss weitergegeben werden. Darum helfen dann auch die besten Lautsprecher nicht viel.
Zu einem Soundsystem zählen im Idealfall mehrere Komponenten. Tief-, Mittel- und Hochtöner bilden zusammen mit dem Subwoofer eine Einheit. Ein Verstärker poliert die von der Audioquelle kommenden Töne auf, eine Frequenzweiche ordnet die Tonimpulse den richtigen Lautsprechern zu.
In der Werkstatt von Jehnert Sound Design lässt man keinen Zweifel daran, dass individuelle Soundsyteme die bestmögliche Klangausstattung für Reisemobilisten sind. An der arbeitet das Team um Hans-Peter Jehnert schließlich seit Jahren. Was mit der Weiterentwicklung von Car-HiFi-Anlagen anfing, ist mittlerweile bei Soundsystemen angekommen, die speziell auf Wohnmobile angepasst sind. Anders als früher, müssen Radio und Lautsprecher im Cockpit dafür nicht mehr integriert werden. Jehnert baut auch Anlagen nur für den Wohnraum.
Dabei ist es gar nicht so einfach, das Innere eines Reisemobils optimal zu beschallen. "Man darf das nicht mit einem weitläufigen Wohnzimmer daheim vergleichen. Im Mobil ist alles auf ein bis zwei Meter Raum komprimiert", sagt Hans-Peter Jehnert. Während sich in Wohnungen die Schallwellen von den Boxen ausgehend auf einer großen Fläche ausbreiten können, treffen sie im Reisemobil meistens schon nach kurzer Strecke auf die Barriere an Bad und Küche und kommen kaum bis ins Heck durch.
Da Campingfahrzeuge eher schlauchförmig sind, wird dieser Effekt mit jedem zusätzlichen Meter Länge verstärkt. Der Inneraum des Mobils ist also meistens in Schlaf- und Wohnbereich eingeteilt. Für eine ordentliche Beschallung braucht jeder Abschnitt mindestens zwei eigene Lautsprecher für die Hoch- und Mitteltöne und einen Tiefenbass, den sogenannten Subwoofer. Dabei können die Lautsprecher auf beiden Seiten durchaus an das gleiche Abspielgerät angeschlossen sein.
Obwohl ein solches System schon aus relativ vielen Einzelteilen besteht, ist das lange nicht das Ende der Möglichkeiten. Spezialisten wie Jehnert passen die Soundsysteme völlig individuell an die Wünsche der Kunden an. Das bedeutet auch, dass die Mechaniker die beste Position für die Lautsprecher ermitteln. Außerdem stellen sie Höhen und Tiefen über die Programmierung der Verstärker optimal ein und verzögern das Ausspielen der Töne durch Laufzeitkorrekturen, falls die Distanz zwischen den einzelnen Lautsprechern und den Sitzplätzen ungleich ist.
Der Vorteil solcher HighEnd-Lösungen liegt auf der Hand. Einen besseren Raumklang wird es kaum geben. Im Vergleich zu Car-HiFi-Anlagen, bei denen die Boxen in die Möbel integriert sind, übertragen die Wohnraumboxen von Jehnert die Schallwellen zudem nicht so stark auf Möbelbau und Außenwand. Vor dem Mobil ist deshalb relativ wenig zu hören, wenn die Musik läuft. Der Nachteil ist schlicht der Preis, den Jehnert dafür abruft. Allein für die Hardware der Anlage werden bisweilen weit über 1000 Euro fällig. Da eine individuelle Beschallungsanlage nicht für jeden erschwinglich ist, hat Jehnert im Katalog mittlerweile auch zwei Soundpakete, die rund um die Sitzgruppe den Sound von Fernseher oder Radio verbessern.
Soll die Musik auch mal vor dem Mobil spielen, geraten die Jehnert Soundpakete und die 2.1 Anlagen aber an ihre Grenzen. Hier kommen mobile, kabellose Bluetooth-Systeme ins Spiel. Sie bestehen oft aus mehreren kleinen Lautsprechern für tiefe und hohe Töne, die in einen Block integriert sind. Energie liefert ihnen ein integrierter Akku, der je nach Modell zwischen fünf und 15 Stunden durchhält, eher er eine Aufladung braucht.
Unter die Markise kann man sie auf jeden Fall mitnehmen, aber auch zum Sonnen an den Strand oder ins Schwimmbad – manche Modelle sind wasserfest und schmutzabweisend.
In erster Linie sind solche Systeme gebaut, um die Musik aus mobilen und bluetoothfähigen Geräten wie Smartphones zu verstärken. Da die meisten aber auch eine Buchse für einen Klinkenstecker besitzen, ist der Anschluss an den Kopfhörerausgang des Fernsehers möglich oder eines Radios. Im Gegesatz zu tragbaren Lautsprechern früherer Tage klingen die heutigen Geräte nicht mehr so scheppernd. Viele geben die Musik sogar ausgewogen und kräftig wieder.
Skepsis ist aber angebracht, wenn von Raumklang die Rede ist. In den tragbaren Soundsystemen sind alle Lautsprecher auf einem relativ kleinen Kasten komprimiert. Ein gleichmäßiges Klangdreieck entsteht dadurch nicht. So bleibt am Ende der Reise durch die Klangwelt die Erkenntnis, dass die Wahl der Lautsprecher vom persönlichen Geschmack und Budget abhängt. Wer den Raum otpimal beschallen will, ist bei Jehnert richtig. Liegt die Priorität auf Beweglichkeit, sind es die Bluetooth-Lautsprecher. Im besten Fall hat man natürlich beides.