Der erste Campingbus aus dem Hause Kabe ist luxuriös und winterfest zugleich – allerdings hat das ganze seinen Preis: Der edle 4,2-Tonnen-Camper auf Sprinter-Basis startet bei 99.500 Euro.
Der erste Campingbus aus dem Hause Kabe ist luxuriös und winterfest zugleich – allerdings hat das ganze seinen Preis: Der edle 4,2-Tonnen-Camper auf Sprinter-Basis startet bei 99.500 Euro.
Erstmals präsentiert die schwedische Marke Kabe den ersten Campingbus mit dem Namen Kabe Van 390 LB. Er basiert auf einem Mercedes Sprinter mit Hinterradantrieb, kann allerdings auch als 4x4-Version geliefert werden. Mit dem Mercedes-Allradantrieb kommt er sicher durch skandinavische Winter (wir haben den Allrad-Sprinter bereits getestet) – auch sonst bewährt sich der Campingbus als Ganzjahres-Camper.
Campingbusse werden häufig als Sommerfahrzeuge wahrgenommen. Dieses Vorurteil entkräftigt der Kabe Van mit seiner umfangreichen Serienausstattung. Der Bus hat nicht nur eine wintertaugliche Isolierung, eine Alde Compact 3020 Zentralheizung an Bord und eine automatische Fußbodenzeizung, sondern auch Fußboden-Heizschlingen im Fahrerhaus, sodass keine Kältebrücken entstehen können.
Der Warmwasserbereiter und das komplette Wassersystem im Kabe Van 390 LB sind auf die Nutzung im Winter ausgerichtet. Der 90-Liter-Grauwassertank ist beheizt und kann nicht einfrieren. Außerdem kann man ihn, genauso wie den Frischwassertank, sehr komfortabel elektrisch via Knopfdruck entleeren.
Elektrisch funktionieren auch die Fensterheber, die beheizbaren Außenrückspiegel und die Feststellbremse. Auf Komfort und Sicherheit sind viele weitere Komponenten in der Bordtechnik ausgelegt. Die Gasanlage verfügt über einen Crash-Sensor, es gibt eine Leckage-Anzeige und ein Schlauchbruch-Ventil fürs Gas, einen Feuermelder und einen Fehlerstromschutz-Schalter. Die AGM-Bordbatterie fasst 130 Ah.
Das Basisfahrzeug Mercedes Sprinter ist mit einem 7-Gang-Automatikgetriebe ausgestattet und 163 PS. Die Spurweite des Mercedes beträgt vorne 1,76 und hinten 1,98 Meter. Seitenwindassistent, Regensensor und Tempomat sind im Serienumfang enthalten – genauso wie die Mercedes-Sprachsteuerung MBUX inklusive Rückfahrkamera. Damit's unterwegs nicht langweilig wird, sind eine TV-Antenne mit Verstärker sowie ein LCD-TV-Sockel eingebaut, fehlt also nur noch das eigentliche TV-Gerät.
Die Wohnanordnung im Kabe Van 390 LB bringt keine aufregenden Neuerungen im Feld der ausgebauten Kastenwagen mit, denn der Grundriss ist ganz typisch für einen Campingbus. Das spannendste sind die Stehhöhe von 1,96 Meter und die Einzelbetten im Heck. Beide Liegeflächen sind 190 x 70 Zentimeter groß. Eine Federkernmatratze und eine dicke Matratzenauflage sorgen für gemütliches Schlafen. Das Kopfteil besteht aus wattiertem Wildleder-Imitat. Auch die Fahrzeugdecke innen ist mit Stoff verkleidet, die Wände sind mit einer atmungsfähigen Tapete überzogen. Vor allem nachts wird man sich auch über dimmbare LED-Lichter im Heck freuen.
Ebenfalls 190 x 70 Zentimeter groß ist das Bett, das aus der Sitzgruppe gebaut werden kann und als dritter Schlafplatz dient. Nicht nur die vorderen Sitze sind Pilotensitze, sondern auch die zweite Sitzbankreihe besteht aus Pilotensitzen mit Lordosestüzen und bieten viel Sitzkomfort.
Zwischen Sitzgruppe vorne und Bett hinten sind in der Mitte Küchenzeile und ein festes Badezimmer untergebracht. Das kleine Kompaktbad besteht aus Dusche, einem drehbaren WC und Waschbecken. Wie in einem Luxusliner besteht die Duschtür im Kabe Van 390 LB aus Glas. Die Küche punktet mit einem Dreiflamm-Gaskocher und einem Dunkstabzug mit Kohlefilter. Der Kompressorkühlschrank komplettiert die Küche.
Das Wohnangebot wird mit vielen Details abgerundet, die den Kabe Van tatsächlich in Basisversion schon reisefertig ausstatten: Fliegengitter an den Fenstern und der Schiebetüre, Verdunkelungsgardinen, Abfalleimer und Dachfenster. Auch die ferngesteuerte Zentralverriegelung gehört dazu. Für den vergleichsweise hohen Preis bekommen Interessenten ein hochwertig ausgerüstetes Fahrzeug, mit dem es direkt ins nächste Campingabenteuer gehen kann.
Campingbus-untypisch ist das Gewicht des Sprinter-Ausbaus: Die Masse in fahrbereitem Zustand beträgt laut Kabe 3.450 Kilogramm, das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 4,1 Tonnen. Damit geht der schwedische Hersteller Kabe einen für das Segment der Campingbusse ungewöhnlichen Weg und übertritt die 3,5-Tonnen-Grenze. Der Luxus-Campingbus für knapp 100.000 Euro ist damit nicht mehr für Inhaber der standardmäßigen Pkw-Führerscheinklasse B fahrbar, bietet dafür aber viel Zuladung.
Länge/Breite/Höhe: 6,98/2,02/2,89 Meter
Basisfahrzeug: Mercedes Sprinter, 163 PS
Masse im fahrbereitem Zustand/zulässiges Gesamtgewicht: 3,45 Tonnen/ 4,2 Tonnen
Sitz-/Schlafplätze: 4/3
Grundpreis: 99.500 Euro