Ich bin Timo Großhans, Redakteur bei promobil, und verantworte die Zeitschrift CAMPINGBUSSE. Ich teste schon mein ganzes Berufsleben Motorräder, Zubehör, Campingstühle, Jacken, Autos, Reisemobile – vor allem kleine und große Campingbusse.
Jedes Jahr bin ich ein paar tausend Kilometer im Campingfahrzeug unterwegs. An der norddeutschen Küste über die Alpen bis ans Meer in Italien oder Frankreich. Ich habe das Motorrad dabei oder die Fahrräder, manchmal die Freundin, manchmal niemand, manchmal meine Tochter, was für mich alles für sich gesehen, großartig ist.
Der Chausson ist ein überraschend gutes Wohnmobil
Er bietet sehr viel Raum, wenn das Bett an der Decke hängt, ein richtiges Wohnzimmer mit zwei gegenüberliegenden Sofas. Dazu kommt ein tolles Bad, das im Heck stets einfach zugänglich ist. Ein üppiger Wandschrank, wo man ganze Reisetaschen reinstellen kann. Und eine Wohnzimmer-Küche, die Kochen und Leben in einem wunderbar zusammenführt.

Ja, es gibt viele und gute Stauraummöglichkeiten, egal ob im Bad oder in der Küche. Das Bett fährt elektrisch einwandfrei herunter und ist auch wenig wackelig. Dass es hängend gelagert ist, merkt man kaum.
Der Chausson ist vor allem für Alleinreisende ein ideales Fahrzeug. Zu zweit muss man sich eben abstimmen, wann man ins Bett geht. So weit ist das für jeden ersichtlich.

Was ich noch gut fand in Sachen Stauraum: Dass es trotz des Heckbads eine schmale Heckgarage gibt, in die ein Fahrrad mit Rennradlenker durch die Tür passt. Sonst muss man einen Lenker eben kurz lösen und ihn quer stellen dann passen ein bis zwei Fahrräder locker hinein.
Vorteile und Nachteile beim Fahren
Ich bin mit dem Chausson einmal quer durch Deutschland gefahren. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Ford souverän fährt, ein komfortables Fahrwerk hat. Der Chausson-Aufbau klappert nur mittelmäßig. Laut sind vor allem die Dometic-Plissees, die, wenn sie nicht geschlossen sind, zu laut klappern. Ansonsten macht der Möbelbau einen sehr guten und preisgerechten Eindruck.

Was mir noch am Ford aufgefallen ist: Das Navigationssystem ist nervig, das GPS funktioniert nicht, es gibt hierfür keine sinnvolle Begründung. Auch das Gepiepse am Ford nervt. Sobald man die Zündung anhat und noch die Handbremse drinsitzt, piepst er. Das ist bevormundend. Außerdem macht die Start-Stopp-Automatik das Radio immer aus und an. Das lässt sich aber umbauen, was wir vorhaben.
Was mir gefällt am Ford ist, dass er rechts und links eine Armlehne hat. So gehört das in ein gutes Reisemobil. Was mir auch gefällt: dass es viele USB-Dosen hat im Wohnaufbau, eine weitere im Cockpit wäre allerdings wünschenswert, denn verbindet man sein Handy mit der vorhandenen USB-Dose des Radios, beginnt die Auseinandersetzung mit dem Car Connect System und die ist nicht immer angenehm.

Ich würde jederzeit wieder mit dem Titanium verreisen. Der Grundriss wäre für mich auch als Privatfahrzeug eine Überlegung wert.
Fazit
Stuttgart, Hamburg, Husum, Köln, Stuttgart. Super Motor, tolles Fahrwerk. Nerviges Autoentertainment, da müssen wir was ändern. Kleinigkeiten am Chausson wie die klappernden Verdunklungsrahmen auch. Sonst: Großartiges Wohnzimmer, tolles Bad, tolle Küche, toller Grundriss.