Ungewöhnliche Grundrisse: Diese 11 Wohnmobile setzen auf ganz besondere Layouts

Wohnmobile mit ungewöhnlichen Grundrissen
11 einzigartige Wohnmobil-Grundrisse

ArtikeldatumVeröffentlicht am 23.12.2025
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Klassische Layouts prägen seit Jahren das Bild europäischer Reisemobile: Querbetten im Kastenwagen, Einzelbetten in teil- und vollintegrierten Modellen, Queensbetten vor allem in Frankreich. Diese Konzepte funktionieren, da sie Platz, Stauraum und Bewegungsfreiheit effizient kombinieren. Doch abseits dieser Bestseller gibt es eine große Anzahl an Grundrissen, die mit anderen, ungewöhnlichen Lösungen überzeugen – im Bad, im Wohnbereich oder bei den Schlafgelegenheiten.

Ungewöhnlich wird ein Reisemobil dann, wenn Gewohntes auf den Kopf gestellt wird. Dann wandert das Bad ins Heck, dorthin, wo meist das Bett zu finden ist, feste Schlafplätze entfallen ganz oder entstehen erst durch das Aufstellen des Dachbettes oder das Herablassen eines Hubbetts. Zugleich zeigt der Blick in den aktuellen Modellmarkt, dass solche Raumkonzepte in allen Aufbauformen auftauchen – vom Kastenwagen über den Teilintegrierten bis zum Integrierten und sogar im Alkovenbereich. Verschiedenste Hersteller verwirklichen ihre ganz eigenen Ideen in diesen besonderen Modellen und wollen damit besondere Vorlieben und Anforderungen bedienen.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Ein Blick auf die technischen Daten zeigt, dass ungewöhnliche Grundrisse keinesfalls auf eine bestimmte Fahrzeugkategorie beschränkt sind. Zwar stammen viele Modelle aus dem Segment der Teilintegrierten, doch gerade die Kastenwagen liefern einige der kreativsten Lösungen – vom französischen Bett im Rimor Horus 12 bis zur Hecklounge mit Aufstelldach im Sunlight Cliff 540 V oder den Längsbänken mit Tisch im Heck beim Laika Ecovip 645.

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Jürgen Bartosch

Dass ungewöhnliche Lösungen dabei nicht auf kompakte Vans oder teilintegrierte Reisemobile beschränkt sind, zeigt exemplarisch der Eura Mobil Activa One 630 LS: ein Alkovenmodell, das mit Heck-Einstieg, Volldinette und seitlicher Bank eine komplett eigenständige Raumidee verfolgt – und damit verdeutlicht, wie breit die bauliche Basis solcher Konzepte ist. Der Hobby Maxia T 740 WF reiht sich mit seinem französischen Bett und dem raumbreiten Heckbad ebenfalls in die Gruppe ungewöhnlicher Grundrisse ein und zeigt, dass auch größere Fahrzeuge über 7,4 Meter solche Lösungen überzeugend umsetzen können.

Bei den Basisfahrzeugen dominieren erwartungsgemäß Fiat Ducato und seine Schwestermodelle Peugeot Boxer und Citroën Jumper. Einziger Außenseiter bleibt der Challenger 270 auf Ford Transit.

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Mooveo

Längentechnisch bewegen sich viele der ungewöhnlichen Grundrisse im Bereich zwischen 6,0 und 6,4 Metern – also in einem Segment, das auf kompakte Zweipersonenfahrzeuge abzielt. Modelle wie der Itineo PC 640, der Mooveo TEI 62 DH oder der Forster T 699 LF zeigen, dass gerade auf kürzeren Chassis ein offenes Raumgefühl entsteht, wenn ein festes Bett entfällt und stattdessen ein Hubbett über einer Face-to-Face- oder Längsbank-Sitzgruppe eingesetzt wird. Größere Fahrzeuge wie der Maxia T 740 WF beweisen, dass sich dieses Prinzip auch auf längeren Grundrissen anwenden lässt – dann allerdings verbunden mit höherem Gesamtgewicht.

Durchdachte Lösungen für mehr Zuladungsgewicht

Auch die Zuladungswerte zeigen einen Trend: Modelle mit großen Heckbädern – etwa Challenger, Rapido oder Laika – liegen häufig im Bereich von 400 bis 450 Kilogramm. Fahrzeuge mit effizienteren Bettlösungen wie der Pilote P690S oder der Forster T 699 LF kommen dagegen auf deutlich komfortablere Reserven.

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Pilote

Der Pilote sticht durch 575 Kilogramm Zuladung hervor – ein wichtiger Wert, denn durch seine Stockbetten im Heck, ein optionales Hubbett und ein Zusatzbett in der Volldinette kann er Schlafplätze wie ein Alkoven bieten, was bei voller Belegung naturgemäß Gewicht kostet. Der Eura Mobil Activa One 630 LS bietet mit seinen 458 Kilogramm ebenfalls solide Reserven für ein Alkovenfahrzeug dieser Länge.

Beim Thema Schlafplätze bleibt das Muster eindeutig: Die meisten dieser Modelle sind auf zwei Reisende ausgelegt und bieten 2–4 Schlafplätze. Ausreißer bilden der Pilote P690S und der Eura Mobil Activa One 630 LS, die durch Volldinette, Zusatzbetten und Alkovenlösungen bis zu sechs Personen beherbergen können – ein Alleinstellungsmerkmal innerhalb dieser ansonsten eher paarorientierten Fahrzeuggruppe.

Für wen eignen sich solche Grundrisse?

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Ingolf Pompe

Interessant sind derlei Fahrzeuge vor allem für diejenigen, die keinen Reisemobilurlaub in den gängigen Einzelbetten-Modellen machen wollen und offen sind für alternative Raumkonzepte. Viele der ungewöhnlichen Modelle haben einen großen Wohnraum gemeinsam, der nicht von Einbauten wie dem Kombibad oder einer breiten Heckgarage unterbrochen wird. Gerade dieses Offene ist das Alleinstellungsmerkmal der Konzepte, das auf Kosten des klassischen Schlafzimmers geht. Dem Kochen, Wohnen oder dem Aufenthalt im Fahrzeug wird damit mehr Bedeutung beigemessen; Schlafplätze entstehen flexibel oder rücken ins Fahrerhaus/Dach.

Fazit