Dauertest Dreamer Cap Land: So schlägt sich der Dreamer beim Camping mit Hund

Dauertest Dreamer Cap Land
So schlägt sich der Dreamer beim Camping mit Hund

Veröffentlicht am 16.07.2025

Mit kaum jemandem war ich so oft beim Campen wie mit meiner großen Schwester Stefanie. Als Kleinkinder teilten wir uns das Bett im Wohnwagen meiner Eltern, als Teenager den Platz im Zelt davor. Das ist Jahre her – also höchste Zeit für ein Camping-Revival. Da wir inzwischen beide auf getrennte Betten bestehen, ist der Dreamer Dauertester mit Bett im Hubdach und Schlafsitzbank wie gemacht für einen gemeinsamen Campingausflug. Mit von der Partie ist die Whippet-Hündin Lou.

Unser erstes Ziel ist das Gelände des Windhund-Rennvereins in Mammendorf im bayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck. Dort findet am Wochenende im Rahmen einer Hundeausstellung auch eine Renngrößenmessung statt. Diese ist verpflichtend für die Erteilung einer Renn- und Coursinglizenz für Windhunde. Da Hündin Lou es liebt, ihre Geschwindigkeit und Agilität auf der Rennbahn auszuleben, soll sie nun im Alter von zwei Jahren vermessen werden. Diesen Termin wollen wir Schwestern gemeinsam wahrnehmen und mit einem anschließenden Kurzurlaub in den Alpen verbinden.

Entspannte Anreise im Ford Transit Custom

Am späten Freitagabend treffen wir in der Dunkelheit am Rennplatz ein. Da wir erst spät gestartet sind haben sich die sonst unvermeidlichen Freitagsstaus schon aufgelöst. Auch die komfortable Achtgang-Automatik des Ford Transit Custom und der 170-PS-Turbodiesel tragen zu einer entspannten und flüssigen Anreise bei. Auf der provisorischen Campingwiese in Mammendorf ist erstmal Fahrzeug-Tetris angesagt: "Hier müsst ihr gerade hoch fahren, ganz dicht an die Böschung, direkt neben die Deichsel des Wohnwagens. Auf der anderen Seite müssen noch zwei andere Wohnmobile einparken.", klärt uns die Chefin bei der Ankunft auf. Mit gefühlvollem Gasfuß bugsiere ich den Dreamer von der rutschigen Wiese auf die Keile, bis die digitale Wasserwaage Idealausrichtung signalisiert.

Sperriges
Irina Ziegler

Da unser sperriges Gepäck den Heckraum zwischen Klo und Kühlschrank und auch den Durchgang blockiert, muss erstmal alles ins Freie. Danach richten wir uns im Bus für die Nacht ein, was dank der elektrisch ausfahrbaren Sitzbank keine Kraft erfordert. Nur der Topper fürs untere Bett ist etwas störrisch, lässt sich letztlich aber doch mit einem Spannbettlaken fixieren. Lou ist anfangs etwas irritiert von ihrem neuen Schlafzimmer, doch bald kuschelt sie sich in ihren Hunde-Donut neben dem Einzelbett und schläft ein.

Aufwachen neben einer Zeltstadt

Samstagmorgens werden wir vom Bellen der Hunde um uns herum geweckt. Lou dagegen guckt mir noch etwas verschlafen aus ihrem Donut dabei zu, wie ich unter Einbeziehung von Küchenzeile, Kleiderschrank und Tritthocker aus dem Hochdach herunterklettere. Mit der Leiter wäre das deutlich einfacher. Leider fehlen die Aufnahmen am Bettrahmen zum sicheren Aufstellen der Leiter noch immer und die Leiter hängt ungenutzt an der Decke des Aufstelldachs.

Zeltstadt
Irina Ziegler

Vor dem Bus wird erstmal gefrühstückt – für uns gibt es frische Brezn und für Hündin Lou Trockenfutter. Danach gehen wir hoch zum Ausstellungsgelände, wo wir von einer Zeltstadt aus Wurfzelten empfangen werden. Die meisten werden zusätzlich mit Hitzeschutznetzen abgedeckt. Wie Aluhüte reihen sie sich rund um den Bewertungsring. Halter und Hunde ziehen sich in den Zelten ins Kühle zurück, bis ihr Vierbeiner vom Showrichter beurteilt wird. Lou soll zusätzlich zum Einmessen auch an der Ausstellung teilnehmen und wartet geduldig im Zelt auf ihren Einsatz. Nachdem sie bei der letzten Ausstellung Siegerin ihrer Klasse war, scheidet sie heute schon in der ersten Runde aus. Die Wärme und die aufregende Campingtour haben sicher dazu beigetragen, dass sie "läuft wie ein Schaf", wie es eine Freundin meiner Schwester beschreibt. Dafür erreicht sie beim Einmessen mit einer Widerristhöhe unter 48 Zentimetern die geforderten Maße für eine Lizenz zum Rennen und Coursen.

Gut klimatisierte Weiterfahrt

Den Dreamer hatten wir am Morgen mit offenen Lüftungsöffnungen am Aufstelldach und im Schatten zurückgelassen. Vor unserer Weiterreise am Nachmittag scheint zwar so langsam die Sonne aufs Autoblech, trotzdem können wir Lou guten Gewissens in ihre Transportbox setzen und weiter in die Berge fahren. Für Camping mit Hund ein klarer Vorteil gegenüber einer geschlossenen "Blechkiste". Während der Fahrt sorgt die automatische Klimaanlage für angenehme Temperaturen im Fahrzeug.

82494 Krün (D)
Alpen-Caravanpark Tennsee
18 Bewertungen
32,00 EUR/Nacht

Am frühen Abend erreichen wir den Alpen-Caravanpark Tennsee im oberbayerischen Krün im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Dank Reservierung sind wir schnell wieder aus der Rezeption draußen und richten uns auf unserem riesigen Standplatz im Abschnitt Himmelreich ein. Er liegt etwas abseits vom übrigen Campinggelände auf Terrassen oberhalb des Tennsees, einem Biotop, das momentan trocken ist. Zum Glück haben wir eine Kassettentoilette an Bord und müssen nachts nicht den weiten Weg zum Sanitärgebäude zurücklegen. Der Abend endet mit einem guten Essen auf der Terrasse des Campingplatzrestaurants und einem eindrucksvollen Alpenglühen.

Viel Platz für zwei Camper mit Hund

Für den Sonntag ist wieder Hitze angesagt. Da der Dreamer keine Markise hat, habe ich zuhause das alte Sonnensegel von unserem Campingbus herausgekramt. Es passt nahezu perfekt zum Dreamer. Da man am Cap Land beide Schiebetüren öffnen kann, gibt es auch an jeder Seite eine Kederschiene. Damit ist man flexibel beim Ein- und Aussteigen, Beladen und auf dem Standplatz. Meiner Schwester fallen jetzt auch die kleinen Bodenfächer neben dem Einstieg auf und sie bestückt sie gleich mit Hundekottüten. Auch sonst finden wir zu zweit mit Hund ausreichend Stauraum für unser Gepäck in den großen Schubladen, hinter Klappen und dem schmalen Kleiderschrank neben der Toilette. Im Stand stört es uns auch nicht mehr, dass die Schubladen nicht fest schließen. Beim Fahren verbarrikadieren wir den Bereich vor den Schubladen mit Gepäck.

Hitzeschutznetz
Irina Ziegler

Auch das Fach oberhalb der Kassettentoilette bietet viel Platz für Sanitärzusatz, Klopapier und Hygieneartikel. Unsere Waschbeutel mit Haken hängen wir einfach an die, im Standbetrieb ungenutzten Spanngurte fürs Aufstelldach. Als Sonnen- und Sichtschutz dient uns ein Hitzeschutznetz wie auf dem Hundeplatz, das wir über das Fahrerhaus und über die Hundebox neben dem Bus spannen. So bleibt es überall angenehm temperiert und Lou wechselt mit der langen, an einem Erdhaken fixierten Leine wahlweise mal nach drinnen, nach draußen oder in ihre Box.

Campingleben mit dem Dreamer Cap Land

Die kommenden Tage verbringen wir mit Wanderungen um den nur wenige Minuten entfernten Barmsee, einem Ausflug nach Garmisch-Partenkirchen und einer Shoppingtour ins nahegelegene Krün. Die örtlichen Geschäfte stellen am Campingplatz einzelne Produkte in Schaukästen aus und setzen so Kaufanreize bei den Gästen. Uns freut das, denn das kleine Kunsthandwerkgeschäft in der Seitenstraße von Krün hätten wir sonst sicher nicht entdeckt.

Badeplätze
Irina Ziegler

Da mein Campinggrill mit der großen Gasflasche den Stauraum im Dreamer gesprengt hätte, habe ich zum ersten Mal meinen Kontaktgrill mit beim Campen. Darauf kann man nicht nur Steaks, Grillkäse und Gemüse brutzeln, sondern auch Aufläufe zubereiten. Er passt sogar knapp auf die Arbeitsfläche im Dreamer. Direkt dahinter sind je eine 230- und eine 12-Volt-Steckdose sowie die Lichtschalter für die Ambientebeleuchtung gut positioniert. Dank Landstrom mit 10 Ampere-Absicherung können wir das 2000-Watt-Gerät bedenkenlos betreiben und bald duftet unser Gnocchi-Auflauf mit Erbsen, Zucchini und Käse verführerisch.

Packen und Verstauen für die Heimreise

Am letzten Tag machen wir vor der Heimfahrt noch einen Abstecher nach Österreich zum Großen Ahornboden, den mir mein Kollege Jürgen wärmstens empfohlen hat. Da wir für unseren Ausflug am Vortag schon das Sonnensegel abgebaut haben, geht das Zusammenpacken zwar etwas schneller, dauert aber trotzdem recht lang. Bis wir Tisch, Stühle, Auffahrkeile, Sonnensegel und Stauboxen im Heck und im Durchgang untergebracht und die Transportbox von Lou festgezurrt haben vergehen mindestens zwei Stunden. Beim Packen erweist sich die kleine Sitztruhe neben dem Küchenblock als praktisch. Nicht nur die Stromkabel für den Landstrom passen hinein, sondern auch Wäscheleine und -klammern sowie der Krimskrams der am Ende noch herumliegt.

Transportbox
Irina Ziegler

Die Fahrt zum Ahornboden auf schmalen und kurvigen Straßen verläuft mit dem schmalen, agilen Campingbus entspannt. An den zwei Mautstraßen auf dem Weg bezahlen wir wie ein Pkw und damit nur halb so viel, wie ein Wohnmobil kosten würde. Hier macht sich der äußere Eindruck des Ford Transit Custom bemerkbar, der von vorn, eher wie ein Pkw anmutet. Am Talschluss stellen wir den Dreamer auf einem "normalen" Parkplatz für einen letzten gemeinsamen Spaziergang ab. Das an der Mautstelle eingesparte Geld investieren wir auf dem Rückweg vom Ahornboden in hausgemachten Marillen-Kuchen in der Kaiseralm.