Die Geschichte des Beach ist eine von Erfolg gekrönte. Bisher. Beach steht für die Camper aus dem Hause VW, die nur rudimentär ausgestattet sind. Im Wesentlichen also mit Aufstelldach und mit einem Bett unten. Seit dem T6.1 mit einem kleinen Kocher, ähnlich hier beim Beach "Tour", und einer Batterie samt Wechselrichter.
So hilft der Beach Familien und sonstig aktiven Menschen, ihr tägliches Leben zu gestalten. Von allen verkauften Californias sind bis heute die Hälfte in dieser Alltagsversion gebaut und verkauft worden. So stehen sie in den Speckgürteln der Städte als Truppentransporter (Schule), als Fluchtfahrzeug (Wochenende) und als tagtäglicher Einkaufswagen.
Sondermodell "Energy" zum Caravan Salon
Zum Caravan-Salon in Düsseldorf wird das neue Sondermodell "Energy" des California Beach Camper vorgestellt, das auf dem bisherigen Modell basiert, aber mit einer erweiterten Ausstattung zu einem Preisvorteil von bis zu 4.600 Euro angeboten wird. Zu den neuen Features gehören eine Markise, eine Camper-Standheizung, eine 3-Zonen-Klimaanlage, ein Verdunkelungssystem sowie moderne Assistenzsysteme wie der "Travel Assist" und das Parkpaket Basic. Zusätzlich bietet das "Energy"-Modell ein Lichtpaket, Sitzheizung, ein beheizbares Multifunktions-Lederlenkrad und individuelle 17-Zoll-Leichtmetallräder. Auch die Modelle "Coast" und "Ocean" werden als Sondermodelle präsentiert.
Veränderungen vom T6.1 zum Multivan
Mit dem Wechsel vom T6.1 auf den Multivan als Basisfahrzeug ist nun auch beim Beach Grundsätzliches anders geworden. Er hat eine zweite Schiebetür bekommen, und das Bettsystem unten ist auch gänzlich neu. Es gibt keine Schlafsitzbank mehr, sondern Einzelsitze. Bei unserem Testwagen zwei, ein dritter würde noch reinpassen. Die Sitze werden umgelegt, und dann kann eine dreiteilige Matratze drübergefaltet werden. Polster und Rost in einem. Genau wie bei den Voll-Campern California "Coast" und "Ocean". In den Schiebetüren verdunkeln Rollos, die Frontscheibe wird umständlich mit einem Stoff zugehängt.
Unterschiede Beach, Beach Tour und Camper.
Der Beach hat ein Dach und die Einzelsitze. Der Unterschied zwischen Tour und Camper ist vor allem die Zulassung. Der Camper ist immer als Wohnmobil zugelassen, daher ist die Küche Serie. Der Tour erstmal als Pkw. Die Heckküche kann als Option eingebaut werden. Und damit kann man, zum Beispiel bei geschäftlichen Zulassungen, den Tour mit Küche als Pkw zulassen. Die Küche ist nicht herausnehmbar. Beim Camper ist sie Voraussetzung für die Womo-Zulassung.
Zur Heizung: Bei allen Beach ist die Heizung optional. Es ist jeweils eine Kraftstoffheizung, der PHEV hat eine Benzinheizung. Beim PHEV kommt hinzu: Er hat eine Basisfahrzeug-eigene Stromheizung bzw. -kühlung. So kann man, bevor man ins Bett geht, für rund 20 Minuten die Klimaanlage auf die Fahrzeugbatterie laufen lassen, um den Van herunterzukühlen.
Der Innenausbau im VW California Beach
Im getesteten Beach "Camper" ist unterm Bett hinten noch ein Küchenauszug. Der besteht aus einem Einflammgaskocher und zwei Schubladen, die untere kommt längs und die obere Besteckschublade kommt quer raus. Innen kochen wie im T6.1 Beach geht also nicht mehr, man steht hinten unter der Heckklappe im Freien. Was Nachteile mit sich bringt. Neben dem Küchenblock (ohne Kühlbox und ohne Spülbecken) ist noch ein recht großer Ladetunnel, der durchgeht bis vorne, wo einer der Sitze eingeschient ist. Diese Sitze lassen sich auch alleine ganz gut herausnehmen und tatsächlich auch wieder einfädeln. Bei drei Sitzen ist das auch daher praktisch, da der mittlere zum Bettenbau gegen die Fahrtrichtung gedreht werden muss.

Die Küche ist gewöhnungsbedürftig. Wasserkanister und Kühlbox muss man bei Bedarf nachrüsten.
Das Leben im Beach ist zwar einfach, aber großzügig. Das Fehlen von Möbeln schafft eben Platz. Wer mit dem Beach campen mag, nimmt seine Sachen dann in Boxen und Taschen mit. Zumindest das, was über den vorhandenen Stauraum hinausgeht. Der ist neben den Küchenschubladen in den beiden gut rausnehmbaren Taschen in den hinteren Seitenfenstern zu finden. Die Taschen sind stabil und können wie kleine Regale beladen werden. Für ein Paar Unterhosen, Sanitärsachen und eine Regenjacke reichen sie allemal, auch für Paare.
Der Schlafkomfort unten ist auch mit zwei Personen sehr gut. Die angesprochene Matratze ist kuschelig und aufgrund der Van-Breite großzügig. Allerdings verrutscht sie manchmal etwas auf den umgeklappten Sitzen.

Die seitlichen Möbel können für noch mehr Platz entfernt werden.
Oben schläft es sich ebenfalls hervorragend. Das Aufstelldach ist manuell und muss hochgeschubst werden. Die neuen Verriegelungen sind sehr leicht zu bedienen. Allerdings ist es ziemlich fummelig, den Zeltbalg beim Schließen des Dachs ordentlich zu verstauen. Das ist nicht ausgereift. Eine Option wäre das elektrohydraulische Aufstelldach, da geht das besser, und bei dem Gesamtpreis von fast 100.000 Euro macht das den Kohl auch nicht mehr fett. Richtig praktisch ist der Wechselrichter, mit dem man mit 230 V laden oder Geräte betreiben kann.
Fazit Ausbau: Die zweite Schiebetür bringt mehr Offenheit, verbannt aber den Kocher (wichtig auch für die Wohnmobilzulassung) ins Heck. Dort nimmt das nicht herausnehmbare Möbel viel Platz weg und man steht für jeden schnellen Kaffee im Freien. Die Einzelsitze und das herausnehmbare Bett helfen im Alltag durch Flexibilität.
Viel Platz, elektrische Power und praktische Hybrid-Technik
Ein Kilometerfresser ist der Multivan, keine Frage. Vor allem auf Langstrecke und in ländlichen Gebieten, wo man viel Platz hat. In der Stadt nervt er mit seinen Ausmaßen. Die Übersicht nach vorne ist nicht gut, und seine Länge wie Breite sind immer ein Thema. Dafür kann er nun ziemlich lange elektrisch betrieben werden. Wir hatten ihn als Plug-in-Hybrid mit 1,5-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor als Testwagen. Auf der Autobahn macht das Spaß, wenn man freie Fahrt hat. Bei 200 km/h ist der abgeriegelt, auf dem Tacho steht dann 212 km/h. Und als 4-Motion, also Allradantrieb, hat er an beiden Achsen einen Elektromotor. Selbst wenn die E-Batterie keinen Saft mehr hat, die Hinterachse bekommt vom Verbrenner immer genug Strom, um in einer kniffligen Situation den Allrad zuzuschalten (bis maximal 65 km/h, man nennt das Allradanfahrhilfe). Laden lässt sich die 19,7 kWh fassende Batterie mit bis zu 40 kW, das ist gut, und damit kommt man dann in der Realität auch rein elektrisch einige Kilometer weit – 65 bis 75 Kilometer sind so die Erfahrungswerte. Oder man nutzt den Strom anderweitig: Mit dem PHEV kann man im Stand eine Klimaanlage betreiben.
Die Historie des California Beach

2005: VW Multivan Beach
Multivan Beach: Die erste Generation, ursprünglich als „Multivan Beach“ eingeführt, war ein flexibler Crossover zwischen dem Multivan und dem California. Sie zeichnete sich durch ein modulares Raumkonzept aus, das eine einfache Umwandlung in ein Campingfahrzeug ermöglichte. Das Fahrzeug war auf Vielseitigkeit ausgelegt und bot ein clever durchdachtes Innenraumdesign mit einem Schienensystem für eine einfache Anpassung der Sitzanordnung.

2027: VW California Beach
California Beach: Ab 2007 wurde der „Beach“ offiziell als „California Beach“ angeboten und erhielt die Option eines Aufstelldachs, das zusätzliche Schlafplätze bot. Das Fahrzeug war nun besser für längere Reisen geeignet, da das Aufstelldach eine Stehhöhe im Innenraum ermöglichte und eine größere Flexibilität für die Nutzer bot.

2009: VW T5 California Beach
T5 mit großen Verbesserungen: Mit dem Update der T5-Generation im Jahr 2009 kam das California Beach Modell mit serienmäßigem Aufstelldach. Zusätzlich wurde der Innenraum weiter verfeinert, indem der Wagen mit vollverkleideten Seitenwänden und integrierten Rollos ausgestattet wurde. Das Sondermodell „Cape2Cape“ wurde ebenfalls vorgestellt, inspiriert von einer Expedition von Joachim Franz.

2015 + 2019: VW T6 California Beach
T6 Generation: Die zweite Generation des California Beach basierte auf dem T6 und brachte eine überarbeitete Frontpartie sowie neue Antriebssysteme und Assistenzsysteme. Ein markantes Merkmal war die Einführung von Zweifarblackierungen, die eine Hommage an die klassischen T1 und T2 Modelle darstellte. Das Aufstelldach wurde mit synthetischem Stoff verbessert, was es widerstandsfähiger machte.
2019 – T6.1 mit Miniküche: Der California Beach erhielt 2019 ein weiteres Update auf Basis der T6.1-Generation. Neu war eine Miniküche, die in der Seitenwand integriert war und bei Nichtnutzung unsichtbar verschwand. Zudem gab es eine neue Steuerungseinheit für die Camper-Funktionen und fortschrittlichere Assistenzsysteme.

2024: VW Multivan (T7) California Beach
Basis des MQB: Die aktuellste Generation des California Beach wurde 2024 auf der Basis des Modularen Querbaukastens (MQB) des Multivan eingeführt. Diese Version bietet nun mehr Platz und modernste Antriebssysteme, einschließlich eines Plug-in-Hybridantriebs. Das Modell bietet außerdem serienmäßig zwei Schiebetüren und bleibt mit seinem manuellen Aufstelldach dem klassischen Design treu.
Die Zugwagenqualitäten des Beach

Der California Beach macht auch als Zugwagen eine gute Figur.
Und wie schlägt sich der eHybrid im Anhängerbetrieb? Trotz hoher Systemleistung darf der Top-Hybrid nur 1,6 Tonnen ziehen. Doch auch mit dieser Last am Haken zieht der Testwagen kräftig los, nur bei starkem Beschleunigen und an Steigungen mit dem zuvor beschriebenen Hochdrehen des Verbrenners. Dank Allradantrieb aus gemischtem E-/Benzinantrieb vorn und zusätzlicher E-Maschine hinten sind Traktionsprobleme für den eHybrid ein Fremdwort. Die schöne Überraschung an der Tankstelle: Gerade mal 11,8 Liter/100 km gönnte sich der Bulli auf unserer Verbrauchsrunde mit Stadt-, Überland- und Autobahnanteil und teils kräftigen Steigungen.
Typisch VW tun Assistenten wie Abstandstempomat, Spurhalteassistent und Verkehrszeichenerkennung auch im Anhängerbetrieb, was sie sollen. Ebenfalls wie üblich: Der Totwinkelwarner schaltet mit Caravan am Haken ab und die Start-Stopp-Automatik kappt die Stromverbindung zum Wohnwagen. Soll der Kühlschrank weiterlaufen, besser Start-Stopp deaktivieren.
- Anhängelast: 1.600 kg
- Maximalgewicht des Zuges: 4.550 kg
Kommt mit den max. möglichen 1,6 Tonnen am Haken problemlos klar.
Schwerer Hybrid mit mickriger Zuladung, 400 kg weniger Anhängelast als in der Diesel-Variante.
VW California Beach im Überblick

So ist der Multivan von Innen aufgebaut. Genug Platz um ein paar Nächte darin zu verbringen.
- Aufbau: Stahlblechkarosserie mit formgepressten Kunststoffelementen, zwei Schiebetüren mit je einem Schiebefenster, manuell zu bedienendes Aluminium-Aufstelldach.
- Ausbau: Möbel aus Holz, zwei ausbau- und umlegbare Einzelrücksitze mit Dreipunktgurten, Bett unten 1980 x 1330 mm, Bett oben 2054 x 1137 mm, Miniküche am Heck mit ausziehbarem einflammigen Gaskocher inkl. Technikbox mit Camper-Batterie, 230-Volt-Steckdose, Verdunkelungssystem: Verdunkelungsrollos und Stoff.
- Bordtechnik: Standheizung, Bordbatterie 40 Ah, Gasflasche 2,75 kg, 230-Volt-Steckdose mit Wechselrichter im Innenraum, USB-C-Schnittstellen vorn, 4 USB-C-Ladebuchsen im Fahrgastraum.
- Basisfahrzeug: VW Multivan eHybrid OPF 4-Motion, langer Überhang (LÜ), Vierzylinder-Turbobenziner, Hubraum 1498 cm3, Systemleistung 130 kW/177 PS, mit zwei E-Motoren, Vorderachse 115 PS, Hinterachse 136 PS, Systemdrehmoment: 350 Nm, 6-Gang-DSG-Getriebe, Hochvoltbatterie 19,7 kWh, Ladeleistung 40 kW.
- Maße und Gewichte: Länge x Breite x Höhe 5173 x 1941 x 1972 mm, Radstand 3124 mm, zulässiges Gesamtgewicht 2980 kg.
- Preise: Grundpreis 69.795 Euro. Als Beach Camper Plug-in-Hybrid 4-Motion (Allrad) ab 85.000 Euro, Testwagenpreis: 97 000 Euro. Aufstelldach elektrohydr. 2.535 Euro, "Travel Assist" inkl. Spurhalteassistent u. a. 429 Euro, Camper-Standheizung 1.815 Euro, Schiebetüren elektrisch 1.310 Euro.
- Wertung: Maßstab: Campingbusse ohne Bad für 2 Personen
- Betten: ★★★★☆ (4)
- Sitzgruppe: ★★★★☆ (4)
- Küche: ★★☆☆☆ (2)
- Möbelbau: ★★★★☆ (4,5)