Dacia Duster Mini-Camper im Campingcheck

Dacia Duster mit Sleep Pack
Der 20.000-Euro-Camper

vom Campingprofi seit 1959
ArtikeldatumVeröffentlicht am 24.10.2025
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Deutschlands günstigster Camper? Der Dacia Duster mit dem sogenannten Sleep Pack ist auf jeden Fall ein heißer Kandidat für diesen Titel. Denn: Mit dem 101-PS-Basisbenziner ruft die rumänische Renault-Tochter nur 18.990 Euro für das kompakte SUV auf. Das Sleep Pack – eine Box mit Matratze, die sich nach Umklappen der Rücksitze auffalten lässt – steht mit 1.590 Euro in der Preisliste. Macht nur wenig mehr als 20.000 Euro für das campingtaugliche Fahrzeug.

Wie es sich in dem Auto schläft und ob der Duster tatsächlich zum Camping taugt, wollten wir genau wissen. Für eine Nacht ging es zum Test auf die Schwäbische Alb.

Schneller und einfacher Umbau

Nach der Ankunft auf dem Campingplatz gilt es, das Bett bereit zu machen. Mit ein klein wenig Übung gelingt das recht zügig. Rückbanklehnen umklappen und Kopfstützen entfernen, Fahrer- und Beifahrersitz ganz nach vorn schieben und die Lehnen vorklappen. Dann das Sleep-Pack-Gestell nach vorn auffalten, Stützfüße und Querträger einstecken, die dreiteilige Schlafauflage nach vorn klappen und die ebenso dreiteilige Matratze auflegen – fertig.

Die so entstandene Liegefläche ist 190 Zentimeter lang und im unteren Bereich 91 Zentimeter breit. Weiter oben, wo man mit dem Oberkörper liegt, verbreitern zwei Seitenpolster das Bett auf immerhin 132 Zentimeter. Für eine Person sind das komfortable Maße, zu zweit wird es kuschelig, wie wir bereits mit dem Test des Dacia Jogger bewiesen haben.

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Simon Ribnitzky

Was den Komfort einschränkt, ist aber vor allem die Höhe über der Matratze. Bis zur Fahrzeugdecke verbleiben maximal 56 Zentimeter – Aufsetzen ist unmöglich. Ein- und vor allem Ausstieg erfordern zudem eine gewisse Gelenkigkeit. Rein geht’s durch die Heckklappe noch vergleichsweise elegant. Hat man die Klappe geschlossen, kann man sie von innen aber nicht öffnen – Aussteigen geht also nur über die hinteren Seitentüren – und da bleibt nicht viel Luft zwischen Bett und Dachkante.

Weiteres Zubehör verbessert die Campingtauglichkeit

Einmal drin, liege ich aber gar nicht schlecht. Die fünf Zentimeter starke Matratze ist kein Komfort-Wunder, aber um Welten bequemer als jede Isomatte. Allein habe ich genug Platz im Fahrzeug. Umziehen wird wegen der geringen Innenhöhe zur Herausforderung. Das erledigt man also besser draußen. Dacia bietet ein Heckzelt an, dann bleibt man vor neugierigen Blicken der Nachbarn geschützt und kann auch die Heckklappe offenlassen – gut für den Ausstieg.

Außer Schlafen geht campingtechnisch im Duster natürlich wenig. Die hintere Klappe der Schlafbox lässt sich öffnen, so entsteht eine Art Tischchen in angenehmer Arbeitshöhe. Hier könnte ich mir morgens auf einem Kartuschen-Kocher einen Kaffee kochen. Für die Morgentoilette ist das Waschhaus des Campingplatzes zum Glück nicht weit.

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Ingolf Pompe

Danach ist der Duster ruckzuck zurückverwandelt in einen handlichen und sparsamen Pkw – wesentlich alltagstauglicher als jeder ausgebaute Kastenwagen oder gar ausgewachsene Wohnmobile. Die Box nimmt zwar den gesamten Kofferraum ein, hat aber im Inneren zumindest noch etwas nutzbaren Stauraum. Wird sie nicht gebraucht, lässt sie sich mit wenigen Handgriffen ausbauen. Für eine spontane Nacht im Auto hat mich das Sleep Pack überzeugt.

Daten & Preise Dacia Duster

  • Länge/Breite/Höhe: 4,34/181/1,66 Meter
  • Eco-G 100 (101 PS): ab 18.990 Euro
  • Testwagen mild hybrid 130 4x4 (131 PS): ab 26.190 Euro
  • Sleep Pack: 1.590 Euro