Endlich wieder Campingurlaub – wir zeigen Ihnen, wann genau in den einzelnen Bundesländern in Deutschland die Campingplätze wieder öffnen. Außerdem: Ein Blick in die Zukunft zum Thema Reisen im Ausland.
Endlich wieder Campingurlaub – wir zeigen Ihnen, wann genau in den einzelnen Bundesländern in Deutschland die Campingplätze wieder öffnen. Außerdem: Ein Blick in die Zukunft zum Thema Reisen im Ausland.
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Aktuell gelten in Deutschland sowie in den meisten Ländern der Welt strenge Regeln, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen: Kontaktverbot bzw. Ausgangsbeschränkungen, keine Reisen zu touristischen Zwecken, geschlossene Grenzen und Läden. Im Zuge der ersten Lockerungen der Hygienemaßnahmen, wächst auch die Hoffnung auf den nächsten Campingurlaub.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat zwar im April noch vom Buchen des Sommerurlaubs abgeraten. Thomas Bareiß, der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, äußerte sich folgendermaßen zu dem Thema: Man könne davon ausgehen, dass Fernreisen in diesem Jahr wahrscheinlich nicht stattfinden. Es bestehe allerdings Hoffnung, dass Urlauber zumindest innerhalb Europas reisen könnten.
Waren bis vor kurzem touristische Übernachtungen noch verboten, öffnen die Campingplätze in der Bundesrepublik langsam wieder. Wann genau, zeigt ihnen die folgende Tabelle.
Bundesland | Dauercamping | Touristisches Camping |
---|---|---|
erlaubt seit/ab | erlaubt seit/ab | |
Baden-Württemberg | 18. Mai 2020 | 18. Mai 2020 (autarke Fahrzeuge mit Bad) 29. Mai 2020 Öffnung der Plätze unter Auflagen |
Bayern | 11. Mai 2020 | 30. Mai 2020 |
Berlin | 25. Mai 2020 | 25. Mai 2020 |
Brandenburg | 15. Mai 2020 (und Wohnmobil-Stellplätze) | 15. Mai 2020 (autarke Fahrzeuge mit Bad) 25. Mai 2020 Öffnung der Plätze inkl. Gemeinschaftseinrichtungen |
Bremen | 18. Mai 2020 | 18. Mai 2020 |
Hamburg | n.n. | 13. Mai 2020 |
Hessen | 15. Mai 2020 | 15. Mai 2020 |
Mecklenburg-Vorpommern | 1. Mai 2020 | 18. Mai 2020 (Gäste aus MV) 25. Mai 2020 (Gäste aus Deutschland, 60 Prozent Auslastung) |
Niedersachsen | 6. Mai 2020 | 11. Mai 2020 (50 Prozent Auslastung) |
Nordrhein-Westfalen | 11. April 2020 | 11. Mai 2020 (Gäste aus Detuschland) |
Rheinland-Pfalz | 13. Mai 2020 | 18. Mai 2020 (50 Prozent Auslastung, weitere Auflagen) |
Saarland | 18. Mai 2020 | 18. Mai 2020 |
Sachsen | 22. April 2020 | 15. Mai 2020 |
Sachsen-Anhalt | 16. April 2020 | 15. Mai 2020 (Gäste aus SA) 28. Mai 2020 (Gäste aus Deutschland) |
Schleswig-Holstein | 4. Mai 2020 | 18. Mai 2020 |
Thüringen | 30. April 2020 | 15. Mai 2020 |
HINWEIS: Alle Angaben ohne Gewähr. | Verordnungen und Hygienemaßnahmen variieren je nach Bundesland. Am besten informieren Sie sich vorab beim jeweiligen Campingplatz, ob spezielle Regeln gelten (z.B. eigene Sanitäranlage nötig, Check-In-Zeiten). |
Bei allen angegebenen Daten gilt: Die Lockerungsmaßnahmen können in einzelnen Landkreisen wieder zurückgenommen werden, falls die Infektionszahlen steigen. Mehr Infos zu den aktuellen Zahlen finden Sie hier.
WICHTIGER HINWEIS: Die Verordnungen und Vorsichtsmaßnahmen variieren von Bundesland zu Bundesland. Am besten informieren Sie sich vorab beim jeweiligen Campingplatz, ob spezielle Regeln gelten, bspw. eigene Sanitäranlage an Bord, Belegungspläne oder bestimmte Check-In-Zeiten. Einige Beispiele finden Sie hier:
Wer es ganz genau wissen will: Die einzelnen Verordungen der Bundesländer können Sie auf der Website der Bundesregierung nachlesen.
Aktuelle Lage: In einigen Ländern Europas sind die Grenzen derzeit komplett geschlossen, andere haben wie Deutschland die Grenzen wieder (vorsichtig) geöffnet. Bis zum 15.6. will die EU wieder für Reisefreiheit sorgen und alle Grenzen öffnen. Doch in den einzelnen Staaten sieht es ganz unterschiedlich aus. Eine Übersicht bietet die folgende Tabelle:
Land | Maßnahmen an den Grenzen |
---|---|
Belgien | weiterhin Grenzkontrollen |
Dänemark | weiterhin Grenzkontrollen, neue Informationen ab 1. Juni angekündigt |
Frankreich | ab 15.5. gelockerte Grenzkontrollen, ab 15.6. Öffnung der Grenzen |
Griechenland | Einreisende müsen 14 Tage in Quarantäne. Tourismus soll ab 1. Juli wieder starten. |
Italien | Einreise ab 3. Juni möglich |
Luxemburg | keine Grenzkontrollen |
Niederlande | keine Grenzkontrollen |
Österreich | ab 15.5. gelockerte Grenzkontrollen, ab 15.6. Öffnung der Grenzen |
Polen | keine Einreise für Touristen bis 12.6. |
Schweiz | ab 15.5. gelockerte Grenzkontrollen, ab 15.6. Öffnung der Grenzen |
Slowakei | Grenzen weiterhin geschlossen |
Slowenien | Grenzkontrollen fortgesetzt, EU-Bürger müssen nach Einreise 7 Tage in Quarantäne gehen |
Spanien | Grenzöffnung eventuell ab Ende Juni |
Tschechien | Keine touristischen Reisen möglich. Wer aus beruflichen oder sonstigen Gründen einreist, muss seit 27.4. ein Gesundheitszeugnis vorlegen und 14 Tage in Quarantäne gehen. |
Recherche-Stand: 20.5.2020. Alle Angaben ohne Gewähr. |
Fazit: Auch wenn Grenzen geöffnet werden, wird der Tourismus 2020 anders aussehen, als wir es gewohnt sind (verstärkte Hygieneregeln usw.). Der CIVD, der Caravaning Industrie Verband, hat sich mit weiteren Vertretern der Branche zusammengetan, die bereits Vorschläge gemacht haben, wie es aussehen könnte.
Der "Arbeitskreis zum Reisemobiltourismus" bestehend aus Mitgliedern des Caravaning Industrie Verband (CIVD),Vertreter des ADACs, des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) und ausgewiesene Stellplatz-Experten, haben einen Plan für den Neustart des Reisemobiltourismus entwickelt. Dieser bezieht sich auf ein Phasenmodell der Seite tourismusnachcorona.de.
In der Phase 1a wird von einer "Ersten vorsichtigen Lockerung" der derzeitigen Regeln gesprochen. In ihrem Arbeitspapier schlägt der Arbeitskreis Maßnahmen für den kontrollierten Wiedereinstieg und die Öffnung von Stellplätzen vor:
Mögliche Maßnahmen auf den Stellplätzen (nachgewiesen z.B. durch freiwillige Selbstverpflichtung):
Dass diese Ideen allerdings nicht bei allen auf Begeisterung stoßen dürften, zeigt auch ein offener Brief von Eicke Schüürmann von LeadingCampings. Darin kritisiert er, dass Campingplätze sowie Wohnwagen in dem Papier nicht berücksichtigt wurden. Außerdem hält er es für nicht angebracht, in der derzeitigen Situation schon an Campingurlaub zu denken. Er halte es zudem für nahezu unmöglich die Begrenzung auf "autarke Fahrzeuge" gerichtsfest umzusetzen. Zum Schluss fragt er in seinem Brief, was Stellplätze eigentlich besser könnten als Campingplätze. Dies begründet er beispielhaft damit, dass man schließlich auch dort für ausreichend Platz zwischen Campingmobilen sorgen könne.
Der Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland e.V. (BVCD) hat sich, ähnlich wie der Arbeitskreis, ebenfalls Gedanken über die Wiederaufnahme des Campingtourismus gemacht und diese in einem Papier festgehalten. Darin geht es schwerpunktmäßig um Campingplätze. Der Verband betont, dass die Einnahmen aus den Ferienmonaten Juli und August absolut notwendig für das Überleben der Campingbetriebe seien. Allerdings wird auch klar gestellt, dass der Gesundheitsschutz vor dem wirtschaftlichen Aspekt steht. Bevor Campingplätze wieder geöffnet werden können, müssten die Mitarbeiter des Platzes geschult werden. Sie sollen dafür sorgen, dass die Hygieneregeln des RKI Anwendung finden und sicher gehen, dass die Gäste die Vorschriften vor Ort einhalten. Außerdem müsse jeder Platz einen Pandemieplan erstellen. Ein weiterer Vorschlag: Gäste könnten auf einem Platz in verschiedene Personengruppen eingeteilt werden.
Die Wiederaufnahme des Campingtourismus sieht der BVCD in vier Phasen vor: Zuerst sollten die Dauercamper auf ihre Plätze dürfen, dann Gäste mit eigenem Sanitärbereich im Fahrzeug, dann alle Camper, die bestätigen dass sie nicht erkrankt sind und zuletzt dürften alle Gäste wieder auf den Platz, genau wie vor der Pandemie. In Phase zwei, in der nur autarke Fahrzeuge auf den Platz dürften, wäre auch noch mit vielen weiteren Einschränkungen zu rechnen, ähnlich denen des Arbeitskreises für Reisemobiltourismus (siehe oben). In Phase drei, sei darauf zu achten, die Kapazitätsgrenzen der Plätze zu beachten und Mindestabstände zwischen den Campern zu kontrollieren. Die Besucher, die schriftlich bestätigen, dass sie keine Corona-Symptome haben, sollten ab Juni 2020 wieder auf Campingplätzen willkommen sein.
Fazit: Wie in allen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens gilt: Solange kein Impfstoff gegen das Corona-Virus und kein Heilmittel gegen die Lungenkrankheit Covid-19 gefunden sind, ist nichts wie es einst war. Auf den Campingplätzen und Stellplätzen im In- und Ausland werden wir verstärkte Sicherheits- und Hygienemaßnahmen vorfinden.
Es ist kompliziert – von Bundesland zu Bundesland variieren die Maßnahmen, Regelungen und Starttermine für die Campingsaison 2020. An diesen Flickenteppich müssen wir uns wohl oder übel gewöhnen. Regional wird unterschiedlich und flexibel auf das Infektionsgeschehen reagiert – auf Campingplätzen wie auch bei allem anderen.
Egal, ob nun bei den politischen Rahmenbedingungen oder der persönlichen Urlaubsplanung – die Reiselust sollte die Vernunft nicht aushebeln. Aufgrund der Infektionsgefahr ist Vorsicht geboten. Vergessen Sie dabei allerdings nicht: Freundlich zuwinken dürfen sich Camper unterwegs im Fahrzeug wie auch auf dem Platz!