Glühlampen Hans-Dieter Seufert, Dominic Vierneisel
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Bosch Plus 120 Gigalight 13 Bilder

11 H4-Glühleuchten für Wohnmobile im Test

11 H4-Glühlampen für Wohnmobile im Test Neue Lampen für mehr Sicherheit

Schlechte Scheinwerfer im Wohnmobil sind ein echtes Sicherheitsrisiko. Vor allem bei den älteren Fahrzeugen sieht man nachts besonders wenig. Nachrüst-Glühbirnen versprechen Besserung. Wir haben elf H4-Glühleuchten von verschiedenen Herstellern für Wohnmobile getestet.

Da Wohnmobil-Fahrer zu jeder Tages- und Nachtzeit unterwegs sein können, sind zuverlässige Scheinwerfer unabdingbar. In Reisemobilen kommen meisten Halogenscheinwerfer zum Einsatz, allerdings haben die oft nicht besonders viel Leuchtkraft. Hochwertige Nachrüstbirnen bekannter und nicht so bekannter Marken versprechen hier eine deutliche Verbesserung.

Unser, von der promobil-Schwesterzeitschrift auto, motor und sport durchgeführte Test zeigt, welche am meisten bringen. Dabei unterscheidet man zwischen H7- und H4- Birnen. Besonders in älteren Modellen kommen oft noch H4-Scheinwerfer zum Einsatz. Zum Beispiel nutzen der Ford Transit bis Baujahr 2014 oder sogar der aktuelle Renault Trafic noch die H4-Birnen. In den H7- Lampen kommen getrennte Reflektoren zum Einsatz, deswegen sind sie teurer. Wir zeigen, welche H4-Glühlampen Ihnen trotzdem noch ein Licht aufgehen lassen.

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Zubehör

Bosch Longlife

Bosch verspricht über 3000 Stunden Lebensdauer, das reicht beinahe für ein Fahrzeugleben. Allerdings leidet die Helligkeit. Die Lichtverteilung ist zwar gleichmäßig, aber weder weitreichend noch hell. Gut für ausschließlichen Stadtverkehr.

Testergebnis: Empfehlenswert

Bosch Plus 120 Gigalight

Boschs Top-Lampe leuchtet im Test-Scheinwerfer 100 Meter weit, ein Spitzenwert. Dazu ist der Lichtkegel breit und gleichmäßig ohne Blendung. Die perfekte Lampe für finstere Strecken. Einziger Nachteil: die Lebensdauer, etwa 350 Stunden.

Testergebnis: Sehr empfehlenswert

Bosch Ultra white 4200 K

Mit 3640 Kelvin ist das Licht sichtbar weißer als das der anderen Lampen. Zwar ist die Reichweite nicht ganz so überragend wie bei der Plus 120, aber in Sachen Ausleuchtung und Helligkeit ist die Ultra White ebenfalls Spitze.

Testergebnis: Sehr empfehlenswert

Osram Silverstar 2.0

Die Silverstar zeigt die typischen Eigenschaften einer guten Standardbirne: breite und gleichmäßige Ausleuchtung, sehr hell im Nahbereich, aber etwas schwächere Werte jenseits von 50 Metern. Ein Allrounder als Ersatz für die Serienlampe.

Testergebnis: Empfehlenswert

Osram Night Breaker +130 %

Die hellste Osram-Lampe liefert eine überzeugende Vorstellung im Lichtkanal: ein gleichmäßiger Lichtkegel, beste Ausleuchtung vom Nahbereich bis zu 95 Metern. Lebensdauer: etwa 400 Stunden.

Testergebnis: Sehr empfehlenswert

Philips Vision +30 %

Für eine maßvoll optimierte Standardlampe mit 700 Stunden Lebensdauer steht die Vision +30 %. Im Test-Scheinwerfer funktioniert sie bestens, überzeugt in allen Messbereichen mit erstaunlich hellem und relativ warmem Licht.

Testergebnis: Sehr empfehlenswert

Philips Racing Vision +150 %

Die neue Top-Lampe von Philips überzeugt in allen Bereichen, weißes und sehr helles Licht mit 3620 Kelvin vom Nahbereich bis fast 100 Meter weit. Dazu eine sehr harmonische Ausleuchtung. Der Nachteil: nur etwa 350 Stunden Lebensdauer.

Testergebnis: Sehr empfehlenswert

Philips LED Retrofit

LED-Lampen mit H4- oder H7-Sockel sind in der EU nicht zugelassen. Schade, denn die Performance der hochwertigen Philips-Lampe ist schlichtweg überragend. Doppelt so hell im Fernbereich, 115 Meter Reichweite, sehr weiß mit 6550 K.

Testergebnis: Nicht legal, keine Wertung

Xenon Blue Design

Für so wenig Geld ist die Lichtleistung gar nicht schlecht. Zwar ist das Licht nicht weißer als das der anderen Lampen und die Messwerte reichen lange nicht an die etablierte Konkurrenz heran, für Pfennigfuchser vielleicht trotzdem okay.

Testergebnis: Bedingt empfehlenswert

Base Tech

Base Tech – nomen est omen. Was will man für zwei Euro erwarten? Die Messwerte erfüllen alle Normen, die Geometrie ist okay, die Blendung niedrig, die Reichweite aber 20 Meter kürzer als bei den Top-Lampen, und hell ist die Lampe auch nicht.

Testergebnis: Nicht empfehlenswert

Jurmann H4 100 Watt

100 Watt klingt gut. Trotzdem ist die im Internet bestellte Lampe ohne Zulassung die schwächste im Test, der blaue Glaskolben schluckt viel Licht, so dass kein Messwert die geforderten Mindestwerte erreicht. Finger weg von dieser Funzel.

Testergebnis: Nicht empfehlenswert

H4 Glühlampen

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Philips LED Retrofit - Nicht legal, keine Wertung
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Base Tech    
Jurmann H4 100 Watt - Nicht legal, keine Wertung

Einige Birnen bietet eine signifikante Verbesserung der Lichtverhältnisse. Allerdings haben oft die besonders stark leuchtenden Birnen keine besonders große Lebensdauer, im Gegensatz zu den anderen Glühlampen. In puncto Lebensdauer sticht im Test insbesondere die Longlife-Birne von Bosch mit über 3000 Laufstunden heraus – ein ganzes Autoleben ist damit wohl abgedeckt.

So haben wir getestet

Der Test nach ECE-Norm R 112 wurde von DEKRA-Lichtexperten mit Hilfe eines Mini- (H4) und eines VW-Golf-Scheinwerfers (H7) durchgeführt. Qualitativ sind die Ergebnisse aber auch auf andere Modelle übertragbar. Der Scheinwerfer wurde dazu auf einem Goniometer fixiert und mit zwei präzisen Prüflampen eingestellt. Danach wurden die zu prüfenden Glühlampen montiert und sorgfältig nach Vorschrift justiert. Das ist sehr wichtig für die Messergebnisse, schon eine vertikale Abweichung von 0,5 Grad kann 20 Lux mehr auf die Straße bringen, dabei aber die Blendung des Gegenverkehrs massiv erhöhen. Während des achtminütigen Testdurchlaufs pro Lampe schwenkt das Goniometer den Scheinwerfer auf 63 Höhenlinien jeweils 45 Grad nach links und rechts. Das Licht fällt dabei auf eine Fotozelle in 25 Metern Abstand. 5670 Messwerte pro Lampe werden vom Rechner gesammelt und als Bild der tatsächlichen Abblendlichtverteilung beider Scheinwerfer auf der Straße dargestellt.

Glühlampen-Typen in Basisfahrzeugen

Fahrzeugmodell Abblendlicht Fernlicht
Fiat Ducato bis 2006 H7 H1
Fiat Ducato bis 2013 H7 H1
Fiat Ducato ab 2014 H7 H7
Ford Transit bis 2014 H4 H4
Ford Transit ab 2014 H7 H15
Ford Transit Custom ab 2012 H7 H15
Iveco Daily bis 2014 H7 H1
Iveco Daily ab 2014 H7 H1
Mercedes Sprinter ab 2006 H7 H7
Mercedes Vito ab 2014 H7 H15
Renault Master bis 2010 H4 H4
Renault Master ab 2010 H7 H1
Renault Trafic bis 2014 H4 H4
Renault Trafic ab 2014 H4 H4
VW Crafter bis 2016 H7 H7
VW Crafter ab 2016 H7 H15
VW T5 Transporter, Cravelle, California Beach bis 2015 H4 H4
VW T5 California Comfortline bis 2015 H7 H1
VW Multivan Startline, Trendline ab 2015 H4 H4
VW T6 Comfortline ab 2015 H7 H7

LEDs überzeugen im Test

Die Zukunft der Scheinwerfer gehört den LEDs. Auch bei den Nachrüstlampen? Im Test jedenfalls überzeugt die Philips LED Retrofit und vereint brillante Leuchtkraft mit langer Lebensdauer, sie ist herkömmlichen Halogenlampen also klar überlegen. In der EU bleiben Nachrüst-LEDs aber vorerst verboten, weil sie in Fahrzeugen mit manueller Leuchtweitenregulierung den Gegenverkehr blenden können.

Für LED-Scheinwerfer ab Werk muss man – wo verfügbar – aktuell noch tief in die Tasche greifen. Beim VW Crafter sind es 1166 Euro. Obwohl man beim Nachrüsten auf LEDs verzichten muss, lohnt sich der Umtausch alter funzeliger Halogenbirnen auf Hochleistungs-Leuchtmittel aber allemal.

Fazit

Zwar sind LED-Scheinwerfer die wahren Helder der Zukunft, doch müssen Reisemobile zunächst noch mit Halogenscheinwerfern auskommen. Wer noch mit schummrigen H4-Leuchten unterwegs ist, sollte umso mehr auf helle Nachrüstleuchtmittel umsteigen. Hier ist der Helligkeits- und damit Sicherheitsgewinn teils eklatant. Bereits ab 17 Euro gibt es – für H4 und H7 – einen Satz sehr empfehlenswerter Halogenbrenner. Wie die Bosch Plus 120 Gigalight mit einem 100 Meter weiten Lichtstrahl. Ebenfalls einen sehr guten Wert erzielte die Bosch Ultra white 4200 K, die noch heller dafür nicht so weit leuchtet. Voll überzeugen konnten auch die Osram Night Breaker und Philips Vision +30% mit einem gleichmäßigen Lichtkegel.

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