Rückkamera Fotos: Karl-Heinz Augustin, Dominic Vierneisel
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Fiat Ducato Rückfahrkamera Dometic Cam 35 im Test

Rückfahrkamera Dometic Cam 35 im Test Rückfahrkameras für den Campingbus nachrüsten

Als erster Hersteller bietet Dometic eine Rückfahrkamera mit zwei Augen für Ducato-Kastenwagen an. Die zwei Linsen der CAM 35 sind elegant in die Bremslichtkonsole integriert. Test und Einbautipps.

Dometic schließt die Lücke. Mit der neuen CAM 35 können Ducato-Fahrer ihren Campingbus nicht nur zielsicher auf den Stellplatz rangieren, sondern auch den Verkehr dahinter einsehen. Neben der klassischen Rückfahrkamera mit Weitwinkelobjektiv besitzt das System für die Fernsicht eine zweite Linse, die den bei Reisemobilen nur selten nutzbaren Innenrückspiegel ersetzt. Twincams gibt es für aufgebaute Mobile schon länger, für Campingbusse jedoch in dieser Form noch nicht. Für das Komplettsystem muss man sich aber nicht sofort entscheiden. Mit einem Y-Adapterkabel ist die Fernsichtkamera auch nachträglich sehr einfach montierbar. Integriert sind beide Optiken unauffällig in eine Konsole, die mit der dritten Bremsleuchte an der Karosserie befestigt wird. Für das Kabel müssen also keine Löcher gebohrt werden. Das Gehäuse schmiegt sich samt Gummidichtung exakt an die Blechkontur von Fiat Ducato, Citroën Jumper und Peugeot Boxer. Es baut insgesamt nur flach auf und ist damit auch wenig gefährdet, durch Äste oder dergleichen beschädigt zu werden. 

Test: So funktioniert die Dometic Rückfahrkamera für Fiat Ducato

Die Rangierkamera wird so angeschlossen, dass sie sich beim Einlegen des Rückwärtsgangs automatisch zuschaltet. Wir testen die CAM 35 als Komplettsystem an einem Globecar-Campingbus mit Superhochdach (H3). Beim Rangieren erweist sich der oben stark eingezogene Kastenwagen als Herausforderung für die kaum über die Karosserie hinausragende Kamera. Über den leichten Knick oberhalb der Hecktürenscharniere lugt die Nahsichtkamera nicht nach unten. Das Sichtfeld auf dem Boden beginnt rund 20 Zentimeter hinter dem Bus. Das ermöglicht kein zentimetergenaues Heranfahren an ein Hindernis, immerhin ist aber so gleichzeitig eine Sicherheitsreserve eingebaut. Bei Campingbussen auf dem beliebten mittelhohen Ducato (H2) sitzt die Kamera tiefer und sollte so die hintere Stoßstange im Blick haben.

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Fotos: Karl-Heinz Augustin, Dominic Vierneisel
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Fotos: Karl-Heinz Augustin, Dominic Vierneisel

Sehr gut ist die trotz großem Blickwinkel verzerrungsfreie Darstellung. Das Heck wird als gerade Kante – und nicht als Bogen wie bei vielen Billigkameras – dargestellt, was die Orientierung erleichtert. Daher fällt auch weniger ins Gewicht, dass der einsehbare Bereich größer ist als beim langsamen Rangieren eigentlich nötig. Erst bei 9,50 Meter hinter dem Auto ist Schluss. Was neben dem Fahrzeug passiert, ist noch in 4,60 Meter erkennbar. Biegt man rückwärts in eine Lücke, lässt sich der seitliche Abstand etwa zu Hecken oder Nebenparkern jedoch nur schwer einschätzen; hier muss man die Rückspiegel zu Hilfe nehmen. 

Sicherer fahren und rangieren mit dem Campingbus

Die Fernsichtkamera entpuppt sich vor allem im Stadtverkehr und bei geplanten Überholmanövern als nützlich. Wie dicht fährt der Hintermann eigentlich auf? Kommt da hinten einer angerauscht, der im Rückspiegel noch nicht erkennbar ist? Von 2,70 Meter ab Stoßstange bis zum Horizont reicht der Blick der 60°-Linse. 

Farben stellen beide Objektive gut dar; sie werden vom Bildschirm des Blaupunkt Columbia 945, das wir zum Test verwendeten, natürlich wiedergegeben. Das Bild ist kontrastreich und klar aufgelöst. Mit schwindendem Licht nimmt diese Fähigkeit allerdings ab. Doch die CAM 35 erlaubt auch bei Dunkelheit eine brauchbare Orientierung beim Einparken. Aus Bremslicht und Rückfahrscheinwerfern zieht die Kamera genug Helligkeit für ein zwar verrauschtes, aber erkennbares Schwarz-Weiß-Bild. 

Auch bei Nacht eine gute Hilfe

Der Nachtsichtmodus wird automatisch aktiviert, wenn das rote Kabel hinten an die Rückleuchten gekoppelt wird. Dann ist der Modus jedoch auch dann aktiv, wenn man tagsüber mit Licht unterwegs ist. Weil das nicht immer gewünscht ist, ist es praxistauglicher, manuell umschalten zu können. Dometic liefert dazu gleich einen Schalter mit, der an den vorderen Adapter angeschlossen ist und den man im Cockpit am besten neben dem Schalthebel einbaut. 

Test-Fazit: Selbst wenn Pössl und Co. als übersichtlich gelten. Was hinter dem Auto passiert, ist für den Fahrer unsichtbar. Wer nicht immer den Beifahrer als Einweiser bemühen will, ist mit der CAM 35 gut und recht günstig (erhältlich bei Amazon und anderen Online-Händlern) bedient. Die Fernsichtoptik ist ein nettes Bonbon für echte Technikfans. 

Die Einbautipps können Sie sich in der Bildergalerie Schritt-für-Schritt anschauen.

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