Sicherheits-Zubehör & Tipps für den Caravan

Sicherheit im Caravan
Mit Schloss und Riegel gegen EinbrecherInnen

Veröffentlicht am 12.04.2023

Verdorbene Lebensmittel im Kühlschrank, weil die Gasflasche leer ist, ein Einbruch oder gar Feuer: Das sind nur einige der unglücklichen Umstände, mit denen man während des Urlaubs konfrontiert werden könnte. Um gar nicht erst in derartige Schwierigkeiten zu geraten, gibt es eine Vielzahl von Zubehörprodukten, die für mehr Sicherheit im und um den Caravan sorgen. In dieser Übersicht haben wir fast 60 nachrüstbare Komponenten von 25 bis 858 Euro zusammengestellt, die vor unterschiedlichsten Gefahren und deren Auswirkungen schützen.

Einer der größten Albträume ist sicherlich, wenn man von einem Ausflug zurückkommt und der Wohnwagen verschwunden ist – oder Diebe haben den Caravan aufgebrochen, alles ist durchwühlt und Wertgegenstände gestohlen. Neben dem unguten Gefühl, dass Fremde in den privaten Bereich eingedrungen sind, dem Ärger über die Schäden und Verluste bleibt auch die Sorge, dass sich dies jederzeit wiederholen könnte.

Sicherheitszubehör für Türen und Klappen

Um das Fahrzeug vor Eindringlingen zu schützen, lassen sich Aufbau- und Garagentür sowie Serviceklappen durch zusätzliche Schlösser sichern. Entsprechende Systeme bieten unter anderem Fiamma und Thule mit den sogenannten Security-Handgriffen. Die außen neben der Tür montierten Bügel sind über das Türblatt schwenk- und verschließbar. Auf diese Weise wird das Aufhebeln der Tür deutlich erschwert. Praktisch: Im offenen Zustand fungieren die Bügel als Handlauf und erleichtern das Ein- und Aussteigen.

Zusätzliche Riegelschlösser zur Außenmontage haben unter anderem Heosolution mit dem Heosafe Riegelschloss und Thule mit Universal Lock und Door Frame Lock im Programm.

Auch von innen lassen sich Türen und Klappen sichern. Für die Aufbautür bietet Fiamma das Sicherheitsschloss Safe Door Guardian. Der Riegel des komplett aus Aluminium gefertigten Schlosses verriegelt bzw. öffnet per Drehbewegung Aufbau- und Garagentür sowie Serviceklappen von innen. In CARAVANING 11/2020 haben wir verschiedene derartige Sicherungen getestet.

Die Produkte im Überblick

Fenster und Dachhauben sichern

Spezielle Lösungen zur Sicherung vorgehängter Fenster als auch Rahmen- und Schiebefenster bietet Womo-Sicherheit. Das System für Ausstellfenster besteht aus einem Metall-U-Profil, das die Unterkante der Scheibe verstärkt.

Im Innenraum werden am Fensterrahmen zwei verschließbare Gegenstücke montiert, die das Fenster rechts und links mit jeweils einer Rändelschraube bei Aufhebelversuchen sicher geschlossen halten sollen. Für die Sicherung von Schiebefenstern und für Dachluken hat der Hersteller speziell entwickelte teleskopierbare Stangen im Programm.

Die Produkte im Überblick

  • Womo-Sicherheit Ausstell- und Rahmenfenstersicherung, ab 87 Euro
  • Womo-Sicherheit Schiebefenstersicherung, ab 65 Euro
  • Womo-SIcherheit Dachhaubensicherung, ab 65 Euro

Schutz von Wertsachen und Dokumenten

Wertsachen im Fahrzeug sichert man am besten in einem Tresor. Ein Safe lässt sich in Schränken und Stauräumen fest einbauen oder per Stahlkabel sichern. Tresore in unterschiedlichen Größen liefern unter anderem Alko, Milenco, Pro Plus und Rottner.

Die Produkte im Überblick

Alarmanlagen und Bewegungsmelder

Einbruchschutz bieten auch Alarmanlagen, die, an Fenstern, Dachhauben und Türen angebracht, bei gewaltsamem Aufhebeln ordentlich Lärm machen und je nach Modell eine Nachricht an eine angeschlossene Sicherheitszentrale oder das Smartphone senden. Die Geräte sind zum Teil mit Bewegungsmelder und Trackingsystem ausgestattet. Solche Systeme bekommt man ab 55 Euro.

Anbieter sind unter anderem Bosch, Carbest, Dometic, Milenco und Thitronik. Tipp: Eine abschreckende Wirkung für Gelegenheitsdiebe haben oft auch schon entsprechende Warnaufkleber, die man gut sichtbar an den Scheiben anbringt.

Die Produkte im Überblick

  • Bosch Spexor, ab 230 Euro
  • Carbest Protect-On Camper 849, ab 267 Euro
  • Dometic Magic Safe MS 660, ab 320 Euro
  • MIlenco Sleep Safe (Tür- und Fensteralarm), ab 55 Euro
  • Thitronik Funk-Alarmanlage WiPro III safe.lock, ab 330 Euro

Wegfahrschutz & Trackingsysteme

Um das unbefugte Anhängen und Wegziehen des Caravans zu verhindern, leisten Radkrallen, Kupplungsschlösser und im Kugelkopf eingesetzte Sicherheitskugeln gute Dienste. Zudem lassen sich gestohlene Wohnwagen mit GPS-Trackingsystemen orten. Hierzu wird ein Sender versteckt im oder außen am Caravan montiert, der dann über das Mobilfunknetz und GPS das Auffinden des Fahrzeugs ermöglicht.

Anbieter sind unter anderem Blaupunkt mit BPT 1500+, Dethleffs mit Vehicle Defence, Mc Ortung mit SP2+Z und PAJ GPS mit Power Finder. Die Systeme laufen mit eigener Batterie oder werden über eine vorhandene Aufbaubatterie mit Strom versorgt. Wichtig zu wissen: Für die Ortung des Caravans können weitere Kosten durch die Nutzung der integrierten SIM-Karte entstehen.

Wegfahrschutz im Überblick

  • Alko Safety-Ball, ab 11 Euro
  • Knott Security Box Universal, ab 12 Euro
  • Alko Safety Plus, ab 149 Euro
  • Pro Plus Radkralle, ab 30 Euro

Trackingsysteme im Überblick

Crashsensoren im Überblick

Gefahren können aber auch vom Wohnwagen selbst ausgehen, etwa was die Gasversorgung anbelangt. Wer in seinem Fahrzeug einen Crashsensor nachrüsten lässt, kann die Gasflaschen auch während der Fahrt geöffnet lassen, etwa um zu heizen oder den Absorberkühlschrank zu betreiben. Die dafür erforderlichen Druckminderer mit Gasflussunterbrechern haben GOK und Truma im Programm. Je nach Ausführung sind diese für Ein- oder Zwei-Flaschen-Gasanlagen ausgelegt.

GOK nennt seine Sensoren Caramatic Drive One/Two, bei Truma heißen sie Mono-/Duocontrol CS. Wichtig für die störungsfreie Gasversorgung bei tiefen Temperaturen sind Eisex-Systeme, die die Ventile eisfrei und damit funktionsfähig halten. Es gibt sie von GOK und Truma, nur die Schreibweise unterscheidet sich leicht.

Alle Produkte im Überblick

Gaswarner und Rauchmelder für Caravans

Ebenfalls nützliches Sicherheitszubehör sind Gaswarner und Rauchmelder. Die Geräte arbeiten entweder batteriebetrieben oder angeschlossen an das 12-Volt-Bordnetz mit der Aufbaubatterie. Gaswarner werden eingesetzt, um aus der Gasanlage des Caravans ausgetretenes Butan oder Propan, Kohlenmonoxid (CO) von den offenen Brennstellen oder auch sogenannte Narkosegase frühzeitig zu erkennen.

Für die einwandfreie Funktionsweise der Detektoren ist deren Montageposition entscheidend. So sind Butan, Propan und die Narkosegase, deren Einsatz noch nie hieb- und stichfest bewiesen werden konnte, schwerer als Luft, die Detektoren also bodennah anzubringen, während Rauchmelder im oberen Bereich der Wand oder an der Decke platziert werden sollten.

Gaswarner unter anderem von Abus, Caratec, Carbest, Dometic, Fritz-Berger, Linnepe oder Thitronik bekommt man im Fachhandel ab 50 Euro. Etwas günstiger sind Rauchmelder, etwa von Brennenstuhl, Detectomat oder Technisat, die man im Fachhandel schon ab 17 Euro bekommt.

Rauchmelder im Überblick

Gaswarner im Überblick

Alles im Blick: Kontrollbords fürs Bordnetz

Insbesondere um Versorgungssicherheit geht es beim Nachrüsten von Control Panels, die in das Bordnetz eingebunden werden. So behält man über ein zentrales Display und teilweise per Smartphone-App den Ladezustand der Batterien, den Ladeprozess etwa per Solarpanel, die Heizungseinstellungen, die Frischwasser- und Abwassertankfüllstände sowie die verbleibende Gasreserve im Auge.

Einige der Systeme zeigen nicht nur den Ist-Zustand, sondern ermöglichen darüber hinaus die Steuerung, etwa für Klima, Heizung und Licht. Control Panels (ab 80 Euro) mit dazugehörigen Messfühlern findet man unter anderem bei Büttner Elektronik, Oneduty, Reimo, Simarine, Victron Energy und Votronic.

Alle Produkte im Überblick

Fahrassistenzsysteme: Hilfsmittel für mehr Fahrsicherheit

Auch für die Fahrsicherheit gibt es Systeme, die sich mit mehr oder weniger großem Aufwand nachrüsten lassen. Die hier vorgestellten Produkte sind Kontroll- und Assistenzsysteme, die das Aufschaukeln des Caravans verhindern, das Rangieren mit dem Gespann vereinfachen, den Ankuppelprozess sicherer gestalten und den Reifenfülldruck überwachen.

Für sichere Fahrt sorgen das Anti-Schleuder-System ATC von Alko, das Universal Schlingerstopp von Leas und das Stabilisierungssystem ETS Plus von Knott. Die Systeme bremsen in Sekundenbruchteilen die Caravanräder und beruhigen durch Energieabbau die von Sensoren erkannten Pendelbewegungen des Caravans. Die Montage erfordert den Besuch einer Fachwerkstatt und eine Dauerplusleitung am Zugwagen.

Schnell einsatzbereit sind indes Ankuppelhilfen wie der Caravan Airbag mit Positionswimpel von Reich, der Bump Catcher von Orange und der Schnellkuppler von Innoagritec.

Zu empfehlenswerten Klassikern entwickeln sich auch im Caravaningbereich Sensoren und Rückfahrkameras, die manchen Schaden beim Parken vermeiden helfen. Besonders interessant sind dabei Systeme, bei denen ein Transmitter die Bilder kabellos an ein Display oder Smartphone schickt. Entsprechende Kamerasysteme liefert Dometic mit Perfect View VT50 und Luis mit seinen Kameras. Auch hier ist der Montageaufwand etwas höher.

Auch zur Kontrolle der Reifendrücke stehen Assistenzsysteme bereit. Einfach nachzurüsten sind Easydriver Safetyre und Tiremoni TM-100. Hier schraubt man die Sensoren einfach anstelle der Schutzkappen auf die Ventile. Die Infos zum Reifendruck werden zur App aufs Smartphone oder an ein Display gesendet. Direkt in die Felge eingebaut wird das System Alko TMPS. Das Abspringen des Reifens bei Druckverlust während der Fahrt ver- hindert Multiband von Tyron.

Ankuppelhilfe, Parksensoren, Rückfahrkameras

  • InnoAgriTec Schnellkuppler, ab 95 Euro
  • H3M Rückfahrsensoren, ab 300 Euro
  • Dometic Perfect View VT50, ab 149 Euro
  • Luis Professional Rückfahrkamera 150°, ab 219 Euro

Fahrassistenz- und Reifenkontrollsysteme

12 Tipps: Sicher unterwegs mit dem Caravan

      1. Wertgegenstände wie Kameras, Navigationsgeräte oder Handys nie im Sichtbereich liegen lassen.
      2. Wenn möglich, nicht auf einer Autobahnraststätte übernachten. Falls unvermeidbar: Parken Sie Ihr Gespann nicht hinter oder zwischen Lkw (willkommener Sichtschutz für EinbrecherInnen). Besser: unter einer Straßenbeleuchtung.
      3. Alarmanlage, falls vorhanden, auch bei Anwesenheit aktivieren.
      4. Vermeiden Sie eine direkte Konfrontation mit Einbrechern. Im Zweifel lieber flüchten.
      5. Schließen Sie Ihren Caravan inklusive aller Außenklappen grundsätzlich ab, auch wenn Sie ihn nur kurz verlassen.
      6. Vergegenwärtigen Sie sich Ihren Standort. Notieren Sie sich gegebenenfalls Straße und Hausnummer auch in der jeweiligen Landessprache, oder ermitteln Sie mit Hilfe eines Navigationsgeräts Ihre GPS-Daten.
      7. Vor Anbruch der Dunkelheit sollten Sie Ihr Nachtquartier erreicht haben, um sich mit den Gegebenheiten vertraut zu machen.
      8. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Smartphone immer geladen und für den Ernstfall griffbereit ist.
      9. Legen Sie einen Köder aus, etwa einen alten Geldbeutel im Handschuhfach mit wertloser Fremdwährung und abgelaufenen Kreditkarten oder eine irreparabel defekte Kamera.
      10. Verteilen Sie Ihre Wertsachen im Caravan und an schwer zugänglichen oder versteckten Stellen. Einbrecher nehmen sich nur selten die Zeit, alles zu durchsuchen.
      11. Servicenummern zum Sperren von Kredit- und EC-Karte notieren und getrennt von den Karten aufbewahren.
      12. Bei verdächtigen Geräuschen Licht einschalten.