Besondere Ziele suchen viele Reisende im Wohnmobil. Ein wirklich einzigartiges gibt es im Teutoburger Wald zu erkunden. Die Externsteine, eine Felsformation direkt am Wasser.
Wer sich den runzeligen, teils mit uralten Graffiti beritzten und anderweitig bearbeiteten Sandsteinriesen, die unvermittelt 40 Meter hoch aus der Mittelgebirgslandschaft herausragen, nähert, wird sich dem Zauber dieses Ortes kaum verschließen können – zumindest frühmorgens oder spätabends, wenn die Touristenströme noch nicht oder nicht mehr so üppig fließen.
Touristenattraktion Externsteine
Mehr als eine halbe Million BesucherInnen zählt man hier mitunter jährlich. Ernüchternder Weise leitet sich die Bezeichnung "Externsteine" laut maßgeblicher Meinungen nicht etwa von extern ("außerhalb, draußen befindlich") ab – verweist also nicht auf Außer- oder gar Überirdisches –, sondern schlicht von der westfälischen Bezeichnung "Egge" für einen Gebirgszug.

Wir nähern uns der Felsengruppe vom Parkplatz aus (der leider nicht als Übernachtungsplatz genutzt werden darf), vorbei am Info-Zentrum, auf milde ansteigenden Wegen von Nordosten her. Rechts ruht der 1837 erstmals angelegte Teich, der vom Flüsschen Wiembecke gespeist wird. Links des Teichs erheben sich schroff die Felsen eins bis fünf.
Steintreppe, Höhle und Wanderweg
Felsen eins, in den das rätselhafte mittelalterliche Kreuzabnahmerelief gehauen wurde – die älteste Fels-Großplastik nördlich der Alpen –, kann über eine Treppe bestiegen werden. Im Innern befindet sich eine Höhle mit drei Räumen, an seinem Fuß der "Sargstein", der jedoch wohl kaum je als Sarg genutzt wurde; manche mutmaßen, dass er vorchristlichen Einweihungsritualen gedient haben könnte.

Die "Höhlenkammer" wurde im Mittelalter teilweise zerstört, von ihr aus wurden früher wohl astronomische Beobachtungen angestellt. Sie befindet sich auf Felsen zwei, dem Turmfelsen. Hier konnte beispielsweise der Frühlingspunkt und so die richtige Zeit für die Aussaat bestimmt werden. Wer die in den Felsen drei gehauene Treppe erklimmt, kann über eine geschwungene Brücke den Turmfelsen entern.
Auf dem Weg durch die Kluft zwischen Felsen drei und vier gelangen wir zur Rückseite der Felsengruppe und in den Wald, wo Wanderwege zu ausgedehnten Spaziergängen einladen. Napoleon, der hier auf dem alten Heerweg gen Osten zog, soll die vormals enge Kluft erweitert haben, damit seine schweren Geschütze hindurchpassten. Später führte die Reichsstraße 1 hindurch, auf der von 1912 bis 1953 hier auch eine Straßenbahn entlang rumpelte.
Der mit einem Wackelstein bekrönte Felsen vier zeigt auf der Nordostseite eine mächtige menschliche Gestalt mit ausgebreiteten Armen – eine Naturbildung, doch nachweislich von Menschenhand ergänzt und bearbeitet. Sie erinnert an den gekreuzigten Christus, ist aber wahrscheinlich bereits altsteinzeitlichen Ursprungs. Wem das alles noch nicht geheimnisvoll genug ist, der darf an der Spitze des Felsens fünf die Formen eines Männerkopfes mit geöffnetem Mund entdecken. Und bei näherem Hinsehen geben die Externsteine noch zahllose weitere Rätsel auf, die durchaus Überirdisches ahnen lassen können.
Der besondere Tipp Teutoburger Wald
Das Hermannsdenkmal, 20 Autominuten nordwestlich der Externsteine, erhebt sich auf dem 386 Meter hohen Berg Grotenburg. Mit einer Gesamthöhe von 53,46 Metern ist es die höchste Statue Deutschlands. 1875 unter Kaiser Wilhelm I. eingeweiht, sollte es an den Cheruskerfürsten Arminius erinnern, der im Jahr 9 die Römer besiegte.
Stellplatz-Tipps im Teutoburger Wald
- Info: Externsteine-Info-Zentrum, Externsteiner Straße 33, 32805 Horn-Bad Meinberg
Fazit
Eine faszinierende Felsformation erwartet Reisende im Teutoburger Wald. Die Externsteine darf man sich nicht entgehen lassen! Aber auch darüberhinaus hat die Region für Wohnmobil-Reisende einges zu bieten. Eine ganze Womo-Tour durch den Teutoburger Wald finden Sie hier.