Durch das Burgund mit dem Wohnmobil
Stopover in Burgund

Auf dem Weg nach Süden sollte man die Perlen Burgunds in Frankreich nicht einfach links liegen lassen. Glanzvolle findet man in Tournus, aber auch in Dijon, Chalon, Beaune und anderswo.

Reise-Tipp: Burgund
Foto: Stefan Weidenfeld, Tangopaso, Atout France/Franck Charel, Fabian Charaffi, CRT Bourgogne/Alain Doire

Nach ihrer Niederlage gegen die Hunnen im Jahr 443 siedelten sich die Reste des einst ruhmreichen, im Nibelungenlied besungenen Volksstammes der Burgunder in der Saône-Senke an. Der Kern der heutigen Region Bourgogne geht auf das dort begründete Reich zurück – ein wahrhaft geschichtsträchtiger Landstrich, in dem schon seit der Altsteinzeit Menschen leben. Wer auf der Autobahn A 6 in Richtung Spanien oder Südfrankreich unterwegs ist, hat vielleicht hie und da Ausblicke auf berühmte Weinlagen wie Chambertin, Montrachet, Chablis oder Meursolt – verkosten kann er die edlen Burgunderweine indes nur, wenn er sich einen Zwischenstopp gönnt. Weinproben für Einsteiger bietet Gert-Jan Engel auf seinem Camping Château de l’Épervière allwöchentlich an. Gründliche Genießer fahren die fünf Teilstrecken der burgundischen Weinstraße ab, der „Route des Vins de Bourgogne“ (Info: www.beaune-tourismus.com).

2000 Jahre Weinkultur prägen das ländliche Herz Frankreichs. Die berühmten Weinorte bergen ganz nebenbei eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten. Ein herausragendes Beispiel ist die Abtei Sankt-Philibert in Tournus. Die Abteikirche mit Kreuzgang, Kapitelsaal, Refektorium und Keller gilt als die einzige vollkommen erhaltene Klosteranlage aus dem 12. Jahrhundert in Europa. Die bereits 1019 geweihte Abteikirche zählt zu den bedeutendsten frühromanischen Sakralbauten Frankreichs. Neben vielen weiteren architektonischen Besonderheiten kann man in der oberen Etage das früheste mittelalterliche Tonnengewölbe bewundern. Beachtung verdient auch die „Braune Madonna“ aus dem frühen 12. Jahrhundert.

Kirchen, Burgen, Schlösser, Museen: Für Kulturfreunde ist Burgund das reine Schlaraffenland. Apropos: Auch speisen kann man hier wie Gott in Frankreich – in Tournus zum Beispiel im „Le Rempart“ in der Avenue Gambetta. Wer dann etwas frische Luft braucht, nutzt die Radwege zum Beispiel entlang der Saône und dem Canal du Centre oder unternimmt eine Mini-Kreuzfahrt ab Chalon sur Saône.