Wohlwollend betrachtet kann man nachvollziehen, warum Martigues auch als „Venedig der Provence“ bezeichnet wird. Immerhin fließt der Canal de Caronte, der die natürliche Verbindung des Salzwassersees Étang de Berre mit seinen Industriehäfen zum Golf de Fos im Mittelmeer herstellt, mitten durch die Stadt und umspült dabei eine kleine Insel, die sich zum Stadtzentrum etabliert hat. Damit ist der Vergleich mit dem echten Venedig aber auch schon erschöpft. Was fehlt sind die unzähligen kleinen Kanäle über die sich Hunderte von Brücken spannen. Nur ein paar bewegliche Brücken verbinden den nördlichen Stadtteil Quartier de Ferrieres mit dem Quartier de l’Île und dem südlichen Quartier de Janqullree. An seine Kilometer langen Ufern entlang des Sees und Kanals liegen aber malerische Kai-Anlagen und Molen, kleine Häfen und Strände sowie Promenaden zum Flanieren. Inmitten der Kanalinsel erstreckt sich der Hafen Saint-Sebastien mit bunten Barken und fröhlich bemalten Häusern. Die korinthische Fassade der Kirche Eglise de la Madeleine aus dem 17. Jahrhundert spiegelt sich hier im Wasser des „Miroir aux Oiseaux. Der Weg zum Dorf Carro, einem Ortsteil von Martigues, führt zuerst durch Industrieanlagen und Ölraffinerien, dann durch dünn besiedeltes und waldreiches Gebiet bis zum Cap Couronne. Lange Zeit blieb Carro, weit abseits jeglicher Urbanität, in seinem Dasein als Fischerdorf unbehelligt, bis den ersten Reisenden, auf der Suche nach Einsamkeit die Entdeckung dieses maritimen Kleinods gelang. Die daraufhin zu schaffenden neuen Behausungen für immer mehr interessierte Touristen fanden ihren Platz im Hinterland - zuvorderst stehen ehemalige Fischerhäuser entlang des Ufers und rund um das Hafenbecken, der in einer natürlichen Bucht angelegt ist. Dort findet man Cafés und Kneipen sowie kleine Läden. Gleich daneben, in einer weiteren, tief eingeschnittenen und geschützten Bucht liegt der Strand von Couronne. Sandstrand darf man hier nicht erwarten, wenngleich die steinige, mit Sand durchsetzte Beschaffenheit schon eine erholsame Abwechslung zwischen einer ansonsten eher felsigen Küstenlinie darstellt. Carro ist der Beginn des Küstenabschnitts Côte Bleu, der über Carry-le-Rouet bis Le Rove an der Bucht von Marseille reicht. Sie gilt als eine der wildesten, aber auch schönsten Felsenküsten der Provence. Diese Uferlandschaft mit seinen einmalig schönen Buchten und Calanquen ist wenig bekannt und wegen seiner, in manchen Abschnitten bergigen Zufahrt auch wenig besucht - nur Mountainbiker werden ihre helle Freude daran haben. Calanquen sind tiefe, fjordartige Einschnitte, die sich in die Felsenkette Chaîne de l’Estaque zwischen dem Étang de Berre und dem Mittelmeer eingegraben haben. An ihren Enden liegen pittoreske Häfen und weiße, feinsandige Strände mit türkisfarbenem Wasser. Über die Calanguen La Redonne und Madrague-de-Gignac bei Ensuès sowie Niolon und La Vesse bei Le Rove spannen sich riesige Viadukte. Der von La Vesse ist am beeindruckendsten. Er klammert sich an die Wand eines riesigen Felsens und unter ihm rauscht das Meer.
Standen zwei Nächte auf dem Parkplatz.
Schöne Lage, Sauber und Ruhig.
Haben unser Wohnmobil Tag und Nacht offen gelassen und es lagen Wertsachen draußen.
Ist nichts weggekommen.
In der Nähe gibt es einen Sandstrand und Klippen zum springen.