Wünscht ihr euch einen Bulli, der nicht aussieht wie von der Stange? Na, dann solltet ihr euch den Ausbau von Urban Van näher ansehen: Ungewöhnlich sportlich kommt die schwarze Lackierung daher mit den weinroten Zierstreifen an Kühlergrill und Flanken, die sich auch im Inneren wiederfinden. Statt Aufstelldach gibt's hier ein Hochdach, das weniger Zeltfeeling, aber dafür etwas mehr Wetterfestigkeit verspricht. Und die Küche ist hier statt in der seitlichen Möbelzeile auf beiden Seiten des Hecks untergebracht. So macht dieser VW-Bus-Ausbau einiges anders.
Urban Reisemobile baut seit 2004 Fahrzeuge zu Campern um. Das erste Campingfahrzeug war ein Hanomag, daraufhin folgten Ausbauten Fiat Ducato, Opel Movano und Mercedes Sprinter. Die hauseigene Schreinerei fertigt dabei die Möbel nach Kundenwunsch und jeder rollende Campinguntersatz ist quasi ein Unikat. Aktuell bietet die Manufaktur einen VW T6 in Kleinserie an, ihr Name: Streambus.
Schlafdach-Varianten für den Urban Van Streambus
Das VW-T6-Basisfahrzeug bringt satte 150 PS mit und einen langen Radstand, das bedeutet, dass das Fahrzeug 5,30 Meter lang ist. Mit der Hochdach-Variante von Polyroof, die auch auf den Fotos zu sehen ist, kommt ein Bett mit den Maßen 1,40 x 2,00 Meter ins Oberstübchen. Dann ist der Streambus 2,61 Meter hoch. Falls man bei dem Campervan jedoch Wert legen sollte auf Tiefgaragentauglichkeit (maximal 2 Meter Höhe), ist auch der Einbau eines Aufstelldachs der Marke SCA möglich. Die Liegefläche beträgt dafür 1,10 x 2,00 Meter.

Ein weiteres Bett befindet sich unten: Aus der hinteren Sitzbank lässt sich ein Bett mit den Maßen 2,00 x 1,00 Meter bauen. So können bis zu drei Erwachsene in dem Fahrzeug übernachten. Die Sitzbank ist mittels Schienensystem in dem Bus befestigt. Darin verankert ist auch der Tisch, der dadurch ganz einfach ausgebaut und mit vier Tischbeinen auch außerhalb des Fahrzeugs verwendet werden kann. Er besteht aus Massivholz Erle und ist erweiterbar. Einen Platz für Campingstühle für draußen gibt's auch. Diese kommen über der Schiebetüre unter.
Dadurch, dass keine Möbel auf der Fahrerseite eingebaut sind, ist laut Urban Van in dem VW T6.1 im Inneren genügend Platz, um bis zu zwei Fahrräder zu transportieren. Sie kommen direkt hinter Fahrer- und Beifahrersitz unter.
Bulli mit Heckküche
Die Küche befindet sich beim Streambus, anders als bei Standard-Bulli-Ausbauten hinten. Die beiden Küchenelemente stehen sich hinten gegenüber. Auf der Fahrerseite befinden sich ein Doppelkochfeld und die Spüle, gegenüber sind ein 50-Liter-Kompressorkühlschrank und eine Arbeitsfläche aus Fenix untergebracht. Zwei Rollschränke und ein Staufach gibt es ebenfalls. Letzteres ist groß genug, um darin ein portables Campingklo zu verstauen.

Zur Bordtechnik gehören neben einem Frisch- und Abwasserkanister mit jeweils 20 Litern Fassungsvermögen, eine 100-AH AGM-Bordbatterie, eine Votronic-Elektroanlage mit 20-A-Ladegerät und 220-Volt-Anschluss. Die LED-Leuchten entsprechen den aktuellen Standards. Eine Gasanlage mit einer 5-kg-Flasche und eine Truma-Vario-Heat-Heizung sind ebenfalls an Bord.
Im Dach sorgt ein Fenster für Tageslicht, die vier Seitenfenster stammen von der Marke Seitz und beinhalten Verdunkelung und Fliegenschutzrollo. In der Premium-Version des Streamvans bekommen die Schubladenfronten eine edlen Look mit "Schweizer Birnbaum". Die weitere Ausstattung der Premium-Ausführung umfasst: Tempomat, Müdigkeitserkennung, Fahrerhaus-Klimaanlage, Radio-Navi, Sitzheizung, Anhängervorrichtung, Solaranlage, Außendusche, 5-Liter-Heißwasser-Therme, Lafuma-Campingstühle und vieles mehr.

Das Premium-Sondermodell kostet 106.140 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Die Basisversion mit SAA-Schlafdach gibt es bereits ab 79.520 Euro.
Urban Van Streambus Premium
Basisfahrzeug: VW T6, 150 PS
Sitz-/Schlafplätze: 4 / 3
zulässiges Gesamtgewicht: 3 Tonnen
Preis: 106.140 Euro
Fazit
Streambus – das Wörtchen "Stream", zu Deutsch: Strömung, spricht hier sowohl von der stromlinienförmigen Anordnung des Polyroof-Hochdachs und von einem Bus, der gegen den Strom fließt. Denn für viele Herausforderungen des Camperlebens findet dieser Bulli-Ausbau ganz eigene Lösungen.
Sein größter Nachteil ist sein Preis von über 100.000 Euro. Alles andere ist Verhandlungssache: Wer sich für einen solchen Campervan interessiert, kann sich vom Hersteller ein Angebot machen lassen, das individuelle Wünsche beim Ausbau berücksichtigt.