Für eingefleischte Bulli-Fans dürfte es eine Nachricht sein, die unter die Haut geht: 70 Jahre nach dem ersten VW Transporter gibt Wolfsburg die Entwicklungshoheit über den künftigen Handwerker-Bulli an seinen neuen Kooperationspartner Ford ab. Die Firma soll Entwicklung und Produktion des neuen Modells im Ein-Tonnen-Nutzlastsegment übernehmen, die Basis des Transporters wird also in Zukunft Transit heißen.
Die gute Nachricht immerhin: Entwicklung, Fertigung und Vermarktung von Multivan, Caravelle und California − also der aktuellen VW T6.1-Modellreihe für die private Nutzung − sollen in der Hand von Volkswagen bleiben. Bereits gesichtete Prototypen der Pkw-Varianten des künftigen T7, die VW weiterhin selbst entwickelt, deuten darauf hin, dass der Van deutlich kompakter wird als bisher.
Zusammenarbeit bei Pickups und Hubdachkombis
Das Transporter-Projekt ist Teil einer umfassenden Kooperationsvereinbarung zwischen den beiden Automobil-Giganten, die schon im vergangenen Jahr angekündigt wurde und mit der Unterzeichnung der Verträge jetzt konkretere Formen angenommen hat. Im Segment der leichten Nutzfahrzeuge schreitet man künftig auch bei zwei weiteren Projekten gemeinsam voran: Ab 2022 wird Ford in seinem Werk Silverton in Südafrika den VW-Pickup Amarok und den hauseigenen Ranger auf einer gemeinsamen Basis produzieren. Durch individuelle Designs und Oberflächen sollen beide Modelle aber weiterhin differenziert auftreten.
Ohnehin sollen alle Kooperationsfahrzeuge auch künftig unabhängig voneinander vermarktet werden. VW für seinen Teil entwickelt auf Basis des im Februar 2020 vorgestellten Caddy 5 einen Stadtlieferwagen und wird diesen für Ford als Transit Connect ab 2021 in Polen bauen. Weitere Felder der Zusammenarbeit werden die Entwicklung von Elektrofahrzeugen und das autonome Fahren sein.