Man muss eine Sitzgruppe im Heck nicht unbedingt mit Einzelbetten am anderen Fahrzeugende kombinieren. Viele Konfigurationen sind möglich – über alle Aufbauarten hinweg, sogar bei den kompakten. Wer sich nur oberflächlich auf dem Markt der Campingbusse mit Bad umsieht, kann den Eindruck gewinnen, mit zwei, drei Modellvarianten hätte sich die Auswahl erschöpft. Einige Hersteller haben sich jedoch mit alternativen Grundrissen eine Nische geschaffen. In den Fiat Ducato etwa implantiert Bresler aus Dennheritz bei Zwickau oder die Reisemobilmanufaktur Schirner aus Sohland bei Bautzen eine Hecksitzgruppe. Wanner richtet im Carletto dem Mercedes Sprinter die Stube im Heck ein, und Schwabenmobil dem neuen VW Crafter. In diesen Campingbussen entstehen die Schlafplätze aus den Längsbänken.

Wer nicht umbauen will, hat mehrere Alternativen. Die kompakteste heißt Bürstner Brevio. Im T 646 hängt an der Decke im Heck ein Hubbett. Clou des schlanken Teilintegrierten: die große Heckklappe, die Querbank entfällt daher jedoch. Einen anderen Weg geht Bürstner beim neuen Lyseo T 744 mit Bänken in L-Formation und Himmelbett darüber. Konzipiert ist der T 744 für vier Personen: Auch im vorderen Bereich gibt es ein Hubbett. Und eine Halbdinette mit zwei Gurtplätzen.
Noch ungewöhnlicher sind die Zwillingsmodelle Challenger 291 Cruise Edition und Chausson 611 Travel Line. Hier reisen Passagiere auf zwei Einzelsitzen in zweiter Reihe, die obendrein über zwei Aufbautüren zu erreichen sind. Ein zweites Hubbett findet sich über der U-Sitzgruppe im Heck.
Zu zweit auf Reisen
Reine Zwei-Personen-Mobile sind dagegen die meisten teilintegrierten Autark-Runner-Modelle von Woelcke auf dem Mercedes Sprinter sowie der Frankia T 69 FF2 auf Fiat Ducato mit seiner riesigen Sitzrunde im Heck. Eine spezielle Hubfunktion der Sitzlehnen macht hier den Bettenbau einfach. Das Besondere am Frankia: An die Sitzgruppe stößt hinten eine große Ablage mit darunter liegender Fahrradgarage.

Wer diese nicht braucht, findet im Pilote P 650 U einen Teilintegrierten, der mit 6,50 Meter Länge zu den kompakteren Modellen dieses Zuschnitts gehört. Doch erst als Vollintegrierter G 650 U spielt dieser Grundriss, der vorn eine zweite Sitzgruppe aufweist, seine Trümpfe voll aus. Mit dessen Hubbett im Bug stehen nämlich vier Schlafplätze zur Verfügung, die der Anzahl der Gurte entspricht. Gleiches gilt für den allerdings deutlich längeren Rapido 9094 dF und den ähnlich aufgeteilten Mobilvetta K-Yacht MH 80, der sogar zwei Hubbetten an Bord hat.

Nicht ganz so ausladend ist mit 6,86 Meter Außenlänge ein weiterer Integrierter: der LMC Explorer 655 G. Konsequent finden sich alle Sitzplätze – auf Wunsch auch zwei Klappsitze mit Gurt – im hinteren Bereich, was dem Interieur eine offene Raumwirkung verleiht. Praktisch beim Explorer: Die hintere Querbank lässt sich anheben; so entsteht eine Garage zum Fahrradtransport.
Generell gilt: Es reist sich komfortabler in einem Mobil, in dem die Funktionsbereiche Sitzen und Schlafen klar getrennt sind – eine konzeptbedingte Stärke von Alkovenmobilen. Der früher gefragte Grundriss ist allerdings selten geworden. Im Eura Terrestra A 570 HS hat die Hecksitzgruppe überlebt und nach wie vor ihre Berechtigung. Denn mit 5,98 Meter Länge ist der Eura besonders kompakt und bietet dennoch viel Lebensraum.