- Aktiv unterwegs im Erzgebirge und Vogtland
- Sehenswürdigkeiten
- Die schönsten Orte in der Region
Am östlichen Rand Deutschlands, nicht weit von der Grenze nach Tschechien entfernt, liegen zwei einmalige Regionen in Sachsen: Das Erzgebirge und das Vogtland. In der hügeligen Gegend ist mehr geboten, als auf den ersten Blick ersichtlich ist.
Das Erzgebirge ist nicht nur ein aufregendes Mittelgebirge mit ausladenden Flusstälern, weiten Wäldern und hohen Bergen. Zahlreiche Traditionen prägen die Region. Fast 800 Jahre lang war das Erzgebirge einer der wichtigsten Standorte für den Bergbau. Aus diesem Grund trägt seit einigen Jahren die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří den Titel UNESCO-Welterbe. Auch das traditionelle Handwerk und die Dampfeisenbahn prägen die Region. Im Gegensatz dazu besticht das Vogtland mit seiner Vielzahl an Burgen, Schlössern und Kurorten. Die Region liegt in einer Vulkanlandschaft mit sanften Hügelkuppeln.

Für alle Campingreisende, die gern naturverbunden unterwegs sind, ist die Region definitiv einen Besuch wert. Das Beste aus beiden Regionen ist im Naturpark Erzgebirge/Vogtland vereint. Er liegt im Südwesten Sachsens und erstreckt sich zwischen Bad Elster und Holzhau. Neben Wander-, Rad- und Reitwegen locken hier besonders die vielen historischen Bauten, Denkmäler, Museen und Bergbaulehrpfade. Der Naturpark ist außerdem ein Lebensraum für stark gefährdete Tier- und Pflanzenarten, die man mit viel Glück an schönen Sommertagen bestaunen kann.
Aktiv unterwegs im Erzgebirge und Vogtland
Die beiden Regionen sind ein wahres Eldorado fürs Wandern. Allein im Erzgebirge gibt es über 5.000 Kilometer Wanderwege, die durch idyllische Landschaften und romantische Flusstäler führen. Einer der bedeutendsten Wanderwege ist der Europäische Fernwanderweg E3. Das Vogtland ist zwar kleiner, kann jedoch ebenso mit einer Vielzahl an Wanderrouten punkten. Es gibt nicht nur fünf zertifizierte Qualitätswanderwege, sondern 22 Touren zum Thema "Vogtländische Grüntöne". Dabei handelt es sich um Wanderungen durch die herrliche Natur des Vogtlands, die zwischen 6 und 22 Kilometer lang sind.

Beide Regionen verbindet der Kammweg Erzgebirge-Vogtland miteinander. Der 285 Kilometer lange Weg führt von Altenberg bis nach Blankenstein und ist einer der ältesten Wanderwege Deutschlands. Dabei werden nicht nur die höchsten Gipfel der beiden Regionen überwunden, sondern auch hügelige und sehr naturnahe Landschaften durchquert.
Aufgrund der hügeligen Landschaft sind die Regionen im Sommer bei MountainbikerInnen stark frequentiert. Die Bikewelt Schöneck umfasst ein mehr als 150 Kilometer langes Rad- und Mountainbike-Netz, das von Downhill- und Freeridestrecken, Übungsparcours und Pumptracks ergänzt wird. Im Erzgebirge befindet sich mit dem Trailcenter Rabenberg außerdem der erste Singletrail-Park Deutschlands.
Auch FahrradfahrerInnen, die gemütlicher unterwegs sein wollen, kommen hier auf ihre Kosten: Verschiedene Fernradwege und Rundtouren führen durch die idyllischen Täler und die unberührte Natur, ohne zu große Steigungen überwinden zu müssen.
Das Vogtland bietet darüber hinaus ein paar hübsche Badeseen. Dazu gehören das Zeulenrodaer Meer, der Vogtlandsee, die Talsperre Pöhl und die Talsperre Koberbach.
Nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter sind das Erzgebirge und das Vogtland beliebte Reiseziele fürs Wintercamping: Mehrere Skigebiete laden zum Snowboarden oder Skifahren ein. Diese werden von einem umfassenden Loipennetz ergänzt, auf dessen Bahnen die Umgebung erkundet werden kann. Skigebiete sind unter anderem die Skiwelt Schöneck, der Erlbacher Kegelberg oder das Klingenthal.
Sehenswürdigkeiten
Die Region hat aufgrund ihrer bewegten Geschichte eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Burg Mylau: In der Nähe der berühmten Göltzschtalbrücke liegt die Burg Mylau. Dabei handelt es sich um die größte, fast vollständig erhaltene mittelalterliche Burg des sächsischen Vogtlands. Die Burg wurde im 12. Jahrhundert erbaut und viele Jahre als Adelssitz genutzt, bevor sie in bürgerlichen Besitz überging. Zwischenzeitlich diente sie als Fabrik, heute kann die Burg mit dem imposanten Bergfried besichtigt werden.
Drachenhöhle Syrau: 16 Meter unter der Erde liegt die Drachenhöhle Syrau, die 1928 vom Steinbruchmeister Ludwig Undeutsch entdeckt und benannt wurde. Die Tropfsteinhöhle ist ein beliebtes Ausflugsziel für Familien: Der Drache Justus, das Maskottchen der Höhle, erwartet kleine und große Gäste in der Tiefe. Für Kinder gibt es außerdem einen Erlebnisgarten sowie einen Spielplatz. In der Höhle können Groß und Klein die Vielfalt verschiedenster Tropfsteine, Seen, Lehmformationen und bizarrer Sintervorhänge bestaunen. In den Sommermonaten wird die Drachenhöhle außerdem von einer Lasershow ausgeleuchtet.

Fichtelberg: Im Kurort Oberwiesenthal liegt der Fichtelberg, der mit 1.215 Meter der höchste Berg Ostdeutschlands und gleichzeitig ein äußerst beliebtes Ausflugsziel ist. Vom Bergplateau aus hat man nicht nur einen atemberaubenden Blick auf das umliegende Erzgebirge, sondern kann auf dem Aussichtsturm nochmal weiter in die Ferne schauen. Jeden Sonntag wird um 16 Uhr die Friedensglocke geläutet, die als Denkmal der Einheit Deutschlands fungiert. Der Weg zum Plateau lässt sich entweder zu Fuß oder mit der Fichtelbergschwebebahn zurücklegen. Dabei handelt es sich um die älteste Seilschwebebahn Deutschlands. Im Winter ist der Fichtelberg ein beliebtes Skigebiet.
"Reiche Zeche" Freiberg: Der Besuch unter Tage darf bei einer Reise ins Erzgebirge natürlich nicht fehlen. Eines der größten und ältesten Bergwerke in Sachsen ist das Silberbergwerk "Reiche Zeche" Freiberg, das über 800 Jahre alt ist. BesucherInnen können den Untertagelehrpfad erkunden oder an einer der Touren durch das Grubenfeld und die Gänge und Stollen teilnehmen. Alle beginnen mit einer Seilfahrt über den Schacht "Reiche Zeche", wobei man im Förderkorb unter Tage gelangt. Die längste der drei Touren dauert 1,5 Stunden.
Spielzeugmuseum Seiffen: Seit über 70 Jahren ist das Spielzeugmuseum Seiffen ein beliebtes Ziel für Familien. Im Inneren werden auf drei Etagen tausende Exponate der erzgebirgischen Spielwaren- und Weihnachtstradition ausgestellt. Auch der alten Volkskunst sowie dem Wandel des Kunsthandwerks sind verschiedene Exponate gewidmet. Die größten Highlights sind die 6,30 Meter hohe Raumpyramide und die alten Exponate von 1800. Das Tolle am Museum: Man kann nicht nur Exponate bestaunen, sondern an vielen Stellen selbst Dinge ausprobieren und kreativ sein.
Vogtland Arena: In Klingenthal steht eine der modernsten Skisprung-Anlagen der Welt: Die Vogtland Arena am Schwatzberg. Dort werden nicht nur im Winter Wettkämpfe ausgetragen, sondern auch im Sommer ist dort reger Trainingsbetrieb. Auffällig ist die Aussichtskapsel auf dem 35 Meter hohen Schanzenturm. BesucherInnen ist der Zugang zur Kapsel möglich – den Weg hinauf legen sie entweder zu Fuß oder mit der Erlebnisbahn zurück.
Die schönsten Orte in der Region
Die Region rund um Chemnitz hat kleine und große Städte zu bieten, die allesamt einen Besuch wert sind.
Annaberg-Buchholz: Die Bergstadt wurde nicht nur stark durch den Bergbau geprägt, sondern ist vielen auch als Adam-Ries-Stadt bekannt. Das Wahrzeichen der Stadt ist die St. Annenkirche, die in der romantischen Altstadt gelegen ist. In Annaberg ist das älteste Schmiedemuseum Deutschlands beheimatet. Jedes Jahr aufs Neue ist außerdem der pittoreske Weihnachtsmarkt ein Anziehungspunkt für tausende BesucherInnen.

Bad Elster: Eines der ältesten Mineral- und Moorheilbäder Deutschlands liegt in Bad Elster. Der Kurort im Vogtlandkreis ist Sachsens traditionsreichstes Staatsbad – die Wirkung der zehn mineralischen Heilquellen wurde bereits Anfang des 19. Jahrhunderts entdeckt. Heute kann man in der Soletherme und Saunawelt Bad Elster entspannen und die Heilkraft des Wassers entdecken. Der Kurort zieht darüber hinaus viele Gäste als Kultur- und Festspielort an.
Chemnitz: Als drittgrößte Stadt Sachsens ist Chemnitz im Erzgebirge auf alle Fälle einen Besuch wert. Die Stadt wurde stark von der ansässigen Industrie geprägt, hat sich in den letzten Jahren jedoch deutlich weiterentwickelt. 2025 wird sie europäische Kulturhauptstadt, nicht zuletzt wegen ihrer vielen Museen und der Bewerbung mit vielen kreativen Mikroprojekten. Nicht verpassen sollte man Kaßberg, eines der größten zusammenhängenden Gründerzeit- und Jugendstilviertel Europas. Besonders bekannt ist Chemnitz für sein Karl-Marx-Monument, das auch heute noch als zweitgrößte Portraitbüste der Welt gilt.

Freiberg: Zu den schönsten Städten Sachsens gehört die Silberstadt Freiberg, die am Nordrand des Erzgebirges gelegen ist. Die Stadt zeichnet sich durch einen fast vollständig erhaltenen Stadtkern aus, der einen Bummel durch die idyllische Altstadt zu einer Zeitreise macht. Auch das größte und älteste Silberbergwerk Sachsens liegt in Freiberg. Passend dazu können das Stadt- und Bergbaumuseum sowie die Mineralschau terra mineralia besucht werden.
Plauen: Als größte Stadt im Vogtland ist Plauen besonders für die Plauener Spitzen bekannt, ein besonderes regionales Stickereierzeugnis. Die Spitzenstadt mit der romantischen Altstadt spiegelt auch heute noch den ehemaligen Reichtum der Stadt. Im alten Stadtkern rund um den Altmarkt ist neben dem Vogtlandmuseum auch das Plauener Malzhaus untergebracht. Plauen ist stolz darauf, das einzige Spitzenmuseum Deutschlands zu besitzen. Wer sich für das Thema interessiert, sollte auf jeden Fall die Schaustickerei Plauener Spitzen erleben.
Zwickau: An den Ausläufern des Erzgebirges ist die Automobilstadt Zwickau zu finden, die gleichzeitig Geburtsort des weltberühmten Komponisten Robert Schumann ist. Zwickau ist für BesucherInnen ideal zu erkunden: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt sind zu Fuß erreichbar. Dazu zählen der Hauptmarkt als Zentrum der Stadt mit dem historischen Rathaus und der ersten Apotheke Zwickaus sowie dem Gewandhaus, das heute ein gemütliches Theater beheimatet. Zwickau ist außerdem stark von den zahlreichen Parks und Gärten geprägt.